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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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voller Falschheiten des abtrünnigen Staynair an seine Heiligkeit beweisen, die bereits so weit verbreitet wurden −, hat Großinquisitor Clyntahn beschlossen, ihnen und ihren verführerischen Lügen den Zugang zu den Häfen sämtlicher gottesfürchtigen Reiche zu verwehren. Entsprechend sind Sie angewiesen, die erforderlichen Schritte einzuleiten, dass sie in Ferayd in Zukunft nicht mehr von Anker gehen … und sämtliche Schiffe unter charisianischer Flagge, die sich derzeit im Gebiet des Hafens befinden, zu beschlagnahmen und festzuhalten. Gemäß den Depeschen, die mich selbst erreicht haben, ist der König in dieser Angelegenheit gänzlich einer Meinung mit dem Kanzler und dem Großinquisitor. Mutter Kirche hat ihm Zugang zu den Semaphoren gewährt, und ich denke, sie werden schon bald von ihm die Bestätigung dieser Anweisung erhalten.«
    Lakyr fühlte sich, als habe irgendjemand ihm völlig unerwartet einen heftigen Schlag in den Magen versetzt. Einen Moment lang konnte er nichts anderes tun, als Jynkyns nur anzustarren; er war nicht in der Lage, wirklich zu begreifen, was der Bischof ihm gerade eben gesagt hatte. Dann nahm sein Gehirn wieder die Arbeit auf, und insgeheim fragte sich Lakyr, warum er so überrascht sei.
    Weil das effektiv die gesamte Wirtschaft von Ferayd zerstören wird, deswegen!, sagte eine widerspenstige Stimme irgendwo in seinem Hinterkopf. Die Stadt war wohlhabend und einflussreich geworden, weil zu ihr der größte Hafen des ganze Königreichs Delferahk gehörte … und weil sie aufgrund ihrer relativen Nähe zu Charis einen natürlichen Umschlagpunkt darstellte, von dem aus die Waren dann auch bis zur Westküste von Howard weiterbefördert wurden − und in entgegengesetzter Richtung verlief es natürlich ebenso. Das ist doch wirklich, als wolle man ein Kleinkind mit einer Axt verprügeln!
    »Wenn dies meine Anweisungen von König Zhames und von Mutter Kirche sind, Mein Lord Bischof«, entgegnete er, »werde ich sie natürlich nach besten Kräften ausführen. Aber ich denke, ich sollte darauf hinweisen, dass sich jetzt, in diesem Augenblick, mindestens fünfundzwanzig Schiffe unter charisianischer Flagge im Hafen befinden. Wahrscheinlich sind es sogar noch mehr. Ich habe in letzter Zeit darüber mit dem Hafenmeister nicht gesprochen, aber es kommen noch mehr als üblich, seit … öhm, seit dieser Angelegenheit im Darcos-Sund.« Ein wenig nervös räusperte er sich, dann sprach er weiter. »Und nicht nur das, noch einmal mindestens halb so viele liegen hier draußen im Hafenbecken vor Anker. Die warten nur darauf, einen Liegeplatz an den Docks zu erheischen, um nicht am Pier festmachen zu müssen. Das wird es ziemlich erschweren, sie zu entern und zu beschlagnahmen, wenn sie erst einmal begreifen, was hier vor sich geht, und dann die Segel setzen wollen.«
    »Sie werden von mehrere Galeeren Unterstützung erhalten«, sagte Pater Styvyn recht unvermittelt. Kurz zuckte Verärgerung über Jynkyns Miene, und vielleicht einen Herzschlag lang presste er auch die Lippen aufeinander, doch er tadelte Graivyr nicht dafür, sich so unverlangt in dieses Gespräch eingemischt zu haben.
    Natürlich nicht, dachte Lakyr. Graivyr ist nicht einmal in seinen besten Zeiten dafür bekannt, sonderlich bescheiden und langmütig zu sein. Gott alleine weiß, was der dem Tempel berichtet, wenn er zu dem Schluss kommt, irgendjemand würde die Umsetzung dieser Dekrete des Großinquisitors behindern − und sei es der Bischof selbst. Und das sollte vielleicht auch ich mir sehr gut einprägen.
    »Das wird zweifellos eine große Hilfe sein, Pater«, sagte er. »Aber schwierig wird es dennoch werden. Wir werden unser Möglichstes tun, das versichere ich Euch, aber es ist immer noch möglich, dass einige von ihnen uns entkommen.«
    »Dann versenken Sie die, die zu flüchten versuchen«, gab Graivyr eisig zurück.
    »Versenken Sie sie, falls es keine andere Möglichkeit gibt, sie aufzuhalten«, verbesserte Jynkyns ihn leise. Der Blick, den Graivyr ihm daraufhin zuwarf, entsprach nicht dem, was Lakyr vom Verhalten eines einfachen Oberpriesters einem Bischof gegenüber gewohnt war, doch Jynkyns hielt diesem Blick ruhig stand.
    »Natürlich habe ich genau das gemeint, Mein Lord«, sagte der Intendant nach kurzem Zögern.
    »Ach, das mag leichter gesagt sein als getan, fürchte ich, Pater«, gab Lakyr taktvoll zu bedenken. Beide Gottesmänner drehten sich wieder zu ihm herum, und Lakyr zuckte mit den Schultern. »Im

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