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Die Flüchtlinge des roten Mondes

Die Flüchtlinge des roten Mondes

Titel: Die Flüchtlinge des roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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dergleichen geschehen ist, muß es Anhaltspunkte dafür geben. Vielleicht liegen ihre Leichen auch noch dort drinnen.“
    „Das tun sie nicht“, sagte Dravash. „Das hat das erste Team schon herausgefunden.“
    Dane hörte, wie Rianna den Atem anhielt. Es wurde jetzt hell. Doch sie sagte nichts. Er griff nach ihrer Hand und erinnerte sich. Die erste Mannschaft war wie die Originalbesatzung spurlos verschwunden …
    Nun, um dieses Geheimnis zu lüften, waren sie hier.
    „Bevor wir die Gebäude betreten“, sagte Aratak, „laßt uns den Prrzetz-Kapitän davon informieren, daß wir sicher hier im Stützpunkt angekommen sind.“
    „Ein guter Gedanke“, meinte Dravash und zog seinen Kommunikator heraus. Er sprach hinein. Seine breite, dunkle Stirn legte sich in Falten, und seine Augen blitzten verärgert.
    „Was ist denn das?“ Er schüttelte das Gerät, sprach noch einmal hinein und sagte schließlich: „Was ist das? Aratak, gib mir deinen Kommunikator.“ Er nahm ihn von dem Riesen entgegen und wiederholte den Prozeß. Dann nahm er stirnrunzelnd Danes und schließlich Riannas Gerät. Zuletzt seufzte er.
    „Vielleicht ist es die Feuchtigkeit oder irgendeine elektrische Strömung in der Atmosphäre. Alle Kommunikatoren scheinen jedenfalls die gleichen Störungen aufzuweisen. Ich muß auf den Kontakt des Weitsprechers warten und ihm meine Gedanken übermitteln.“
    „Das Göttliche Ei – möge seine Weisheit andauern – hat zu Recht gesagt, daß alles, was die Klauen der Menschheit produziert haben, versagen kann, denn allein der intelligente Geist ist vertrauenswürdig.“ Aratak zog eine Grimasse und fügte hinzu: „Ich hätte es vorgezogen, diese Maxime nicht so bald bestätigt zu sehen.“
    Das war also der Nutzen, den ihnen die ausgefeilten Kommunikationsgeräte brachten, dachte Dane. Sie waren allein auf Belsar, ohne Kontakt zum Galaktischen Bund – außer durch einen Telepathen, der sie aus tiefster Seele haßte.
    „Kommt“, sagte er grob, „laßt uns hineingehen und nachsehen, was für nette Überraschungen sonst noch auf uns warten!“

 
4
     
    Das Hauptgebäude war vorn offen, eine Art riesige Veranda voller rätselhafter Formen. Eine offene Tür, groß genug für Dravash, aber zu klein für Aratak, führte sie in den dunklen Innenraum. Rianna befand sich schon auf der Veranda, und Dravash fingerte nach einem Lichtschalter, doch Dane sagte: „Wartet.“ Er ging zurück zum Rand der Umfriedung, wo das Kraftfeld seine unsichtbaren Vibrationen abstrahlte.
    Er hatte sich während der Reise hierher immer wieder die rätselhafte letzte Botschaft von diesem Stützpunkt angehört. Der Großteil des Bandes bestand, ähnlich einem Schiffslogbuch, aus langweiligen Bemerkungen über das Wetter – nach dem Motto „Glasen acht, alles bedacht“ –, Routineberichten über Sonnenflecken und kleine Abweichungen der Sonneneinstrahlung, alles von geringem Interesse für Leute, die nicht Astronomen waren, und selbst für diese recht langweilig. Dann kam die plötzliche Unterbrechung durch eine zweite Stimme, die eine Frage stellte. Nicht einmal eine angstvolle, sondern einfach eine neugierige Stimme: „ Sieh mal! Sind das Eingeborene? Wie sind denn die hier hereingekommen? Stimmt etwas nicht mit dem Kraftfeld? “
    „ Nein, Eingeborene können es nicht sein. Es sind …“
    Dann Stille. Keine Unterbrechung. Keine Schreie. Nicht einmal das Klicken eines Schalters. Nur das leise Zischen der Aufzeichnungsmaschine, die bis zum Bandende arbeitete.
    Nicht ein einziger Hinweis. Dane schauderte, weil er wußte, er stand genau auf dem Fleck, wo sie, die keine Eingeborenen waren, die Aufmerksamkeit des Beobachters innerhalb des Stützpunktes auf sich gelenkt hatten. Eine Sekunde lang beugte er sich dummerweise nieder, um nach Spuren zu suchen, dann verdrängte sein Verstand diesen Gedanken. Regen und das Wetter in den letzten drei Monaten würden jedwede Spur der Eindringlinge fortgewaschen haben. Er ging zurück zu der Veranda – es war eher eine Art Gang um das Haus in Erdgeschoßhöhe. Der Boden war festgestampft und trug spärliches, verdorrtes Gras, das dünner wurde, als sie sich den bedeckten Maschinen näherten, die an der Außenwand aufgereiht waren. Dane fragte sich, warum man sie nicht nach innen gestellt hatte, wo man die Vorteile der Klimaanlage hatte.
    Aber weder Aratak noch Dravash schien die Hitze etwas auszumachen, und die Beobachter des Bundes waren ebenfalls größtenteils Sh’fejj oder andere

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