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Die Flüchtlinge des roten Mondes

Die Flüchtlinge des roten Mondes

Titel: Die Flüchtlinge des roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Scheibe in seiner Kehle hinein flüsterte. Gespenstisch!
    „Schaltpult der Kommunikationseinheit offen, Schallbox eingeschaltet, Mikrofon an der Leitung. Einige der Verteidigungsmechanismen eingeschaltet.“ Plötzlich änderte sich der Tonfall des Berichts: „Kurz gesagt, es sieht aus, als habe jeder seine jeweilige Arbeit stehen und liegen lassen und sei spazierengegangen. In einer Lebenseinheit wurde gerade Essen vorbereitet. Es war kalt geworden und verdorben. Auf dem Boden lagen Kleidungsstücke. Im Labor fehlten sämtliche Tiere für Experimente, und die Käfigtüren standen offen, was darauf hindeutete, daß man die Tiere freiließ, bevor das Personal die Einheit verließ, oder man sie mitgenommen hat.“
    Dann gab es eine lange Pause, und die vier scharten sich um den Würfel und dachten, die Botschaft sei beendet. Dann begann die Stimme wieder leise in Danes Kehle zu vibrieren.
    „Wir verkleiden uns als Eingeborene und machen uns auf den Weg zur Stadt Rahnalor in Kharam. Wir werden versuchen, von dort einen Bericht zu senden. Expeditionsleiter Vilkish F’Thansa.“
    Die Stimme brach ab. Danes Haut überzog eine Gänsehaut, während sich das Schweigen in die Länge zog. Eine zweite Mannschaft war spurlos verschwunden – in mechanischer Stille. Niemals würde man von beiden Teams wieder etwas hören … Dravash wollte gerade den Würfel abschalten, als das Flüstern erneut begann, und Dravash wich erstaunt zurück. Seine vorstehenden Augen zwinkerten überrascht. An dieser Stelle hatte nämlich der andere Bericht geendet, war verstummt.
    „Vilkish F’Thansa: wahrscheinlich letzter Bericht. Ich zeichne dies hier für das Untersuchungsteam auf, das möglicherweise nach uns hierherkommt. Ich werde den Stimmenwürfel in der Kommunikationseinheit verstecken, die vollständig in Ordnung war, abgesehen von einer einzigen Störperiode. Jetzt arbeitet sie überhaupt nicht mehr. Der Cheftechniker M’Kash Valsaa hat den Apparat eingehend untersucht und gelangte zu dem Schluß, er müsse in Ordnung sein, jedoch könnten wir nicht empfangen. Es ist möglich, das er noch sendet. Falls dies zutrifft, bitte ich Kapitän Javgash, jemanden herunterzuschicken. Aber das kann ich nur hoffen. Mein eigener Kommunikator, den ich eingeschaltet habe, um diesen Bericht aufzuzeichnen, empfängt nicht, und M’Kash und ich können nicht einmal miteinander über die Geräte kommunizieren. Eine gründlichere Inspektion der Lebenseinheiten hat einige merkwürdige Dinge zutage gefördert. Dort stand ein offener Kasten mit Nahrungsmitteln, Eßgerätschaften lagen daneben. Der Schimmel läßt darauf schließen, daß der Esser mitten in seiner Mahlzeit unterbrochen wurde und nie zurückkam. Ich habe das Inventar an Eingeborenentarnungen gecheckt und herausgefunden, daß lediglich drei Männer in dieser Verkleidung den Stützpunkt haben verlassen können, bevor wir kamen. Und dennoch fehlen über zwanzig Mann der ersten Besatzung. Ich habe meine Leute ausgeschickt, die unmittelbare Umgebung abzusuchen, ehe wir nach Rahnalor aufbrechen. Aber ich habe noch keinen Bericht bekommen. Ich kann nur annehmen, daß ihre Kommunikatoren den gleichen Störungen unterliegen wie meiner und der M’Kashs. Ich habe ohne Erfolg versucht, sie zurückzurufen. Offensichtlich funktionieren auf diesem Planeten keine Kommunikatoren – oder falls doch, dann kann ich ihre Signale nicht empfangen.“
    Kurze, zischende Stille, dann wieder die Stimme des unglücklichen Vilkish F’Thansa – warum, fragte sich Dane automatisch, nahm er ohne Zweifel an, der Leiter der Untersuchungskommission sei unglücklich? Dieses Mal begann die Botschaft mitten im Satz. Was fehlte wohl? Was war herausgeschnitten worden?
    „… ohne Anzeichen eines Kampfes und, was am wichtigsten ist, keine Aufzeichnungen von gelandeten Raumschiffen auf den Monitoren und himmelsbeobachtenden Instrumenten. Die einleuchtendste Erklärung, die mir zuerst durch den Kopf ging: daß ein Raumschiff der Mekhar gelandet und die Besatzung vom Stützpunkt gekidnappt habe. Ich habe allerdings alle automatischen Aufzeichnungsgeräte überprüft, und sie zeigen nichts von einem gelandeten Raumschiff, das nahe genug an den Stützpunkt herangekommen wäre, um das Personal der Basis in Gefahr zu bringen, und es gibt auch sonst keinerlei Anzeichen für einen solchen Versuch. Außerdem hätten die Mekhar bei einer solchen Kidnapping-Aktion wohl kaum die Labortiere freigelassen oder mitgenommen. Sie hätten sie dem

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