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Die Flüchtlinge des roten Mondes

Die Flüchtlinge des roten Mondes

Titel: Die Flüchtlinge des roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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„Meine Leute benutzen lediglich ihre Augen, nicht die Nase.“
    „Und du kannst wirklich erkennen …“ Die Falten über Dravashs Nase zogen sich hoch.
    „Sieh mal“, meinte Dane und winkte Aratak herbei. „Sieh doch diesen Abdruck und wie lang der Fuß gewesen sein muß. Sieh dir jetzt einmal Arataks Fuß an – die Länge. Hat irgend jemand von deiner Größe oder jemand, der kleiner ist, einen so langen Fuß?“
    „Wenn er das hätte, gehörte er in ein Museum für Monster“, sagte Dravash.
    Rianna fragte: „Bist du ganz sicher, daß nicht Aratak diesen Abdruck hinterlassen hat?“ Sie kniete nieder und untersuchte die Spur.
    „Dessen bin ich sicher“, meinte Aratak und lockerte sein Halstuch, das die großen Kiemenspalten bedeckte. „Ich bin vom Weg hier herübergegangen, direkt zu den Geräten.“
    „Es ist mit Sicherheit eine alte Spur“, sagte Dane. „Sieh doch mal, wie die Ränder zerkrümelt sind.“
    „Du hast recht“, gab sie zu. „Und jetzt sehe ich auch einige Unterschiede in den Zehen – Klauen – was auch immer“, endete sie ungeduldig.
    „Was bedeutet“, schloß Dane, „daß ein Saurier von Arataks Größe oder noch größer – oder das Monster, von dem Dravash redete – zumindest einmal hier gestanden hat, nachdem man den Stützpunkt errichtete.“
    Dravash murmelte: „Aber jetzt frage ich mich …“ und ging zurück zu seinen Maschinen. Aratak trat unter dem Dach hervor und stellte sich in den warmen Sprühregen. Offensichtlich erfrischte er ihn. Rianna kniete immer noch neben dem Fußabdruck.
    „Jetzt erkenne ich, wovon du redest“, sagte sie, und Dane nickte. „Ich verstehe bloß nicht, warum Dravash das nicht konnte.“
    „Seine Spezies gehörte niemals zu den Jagdtieren“, meinte Rianna. „Vielleicht kann er seine Augen nicht richtig koordinieren, um sie darauf zu zentrieren. Die Sh’fejj brauchten niemals …“ Dravash selber unterbrach sie. Er war von der Maschine mit den erstaunlichen grünen Linien zurückgekommen. Er hatte sie geöffnet und fingerte darin herum. Jetzt hob er ruckartig den Kopf, und er sah fröhlicher aus, als habe er etwas gefunden, was ihm gefiel. „Ich kann vielleicht mit den Spuren im Schmutz nicht viel anfangen“, dröhnte seine tiefe Stimme, „aber ich kann mit einem Aufzeichnungsgerät umgehen! Der arme F’Thansa lag falsch. Vielleicht hatte er keine Zeit mehr für die notwendige umfangreiche Überprüfung oder ging nicht weit genug zurück. Es ist durchaus möglich, daß ein Schiff von einer anderen Welt hier gelandet ist. Ungefähr zehn Standardeinheiten vor dem letzten Bericht des Stützpunktes gibt es Fluktuationen in den Strahlungsaufzeichnungen, die durch kosmische Strahlungen entstanden sein können, ja – aber sie können auch auf die Energieströme eines gelandeten Raumschiffes hinweisen, das ein paar tausend Maßeinheiten von hier entfernt niedergegangen ist. Und der Himmelsschreiber hat etwas aufgefangen, was Ionenablagerungen sein könnten.“
    Rianna fragte: „Aber wenn es ein Raumschiff gab …“
    Wieder zwinkerte Dravash mit den Augen. „Nein, darin hatte er recht. Es gab weder ein Raumschiff noch ein Flugzeug, noch etwas ähnliches, was innerhalb einer meßbaren Distanz dieses Stützpunktes gelandet ist, zumindest nicht bis zu diesem Zeitpunkt, bis die Besatzung hier verschwand – wohin auch immer. Aber das bedeutet, daß sie über Land kamen.“
    Aratak sagte: „Es fällt schwer, sich vorzustellen, daß die Mekhar das gemacht haben – und auch die Kirgon.“
    Wieder zogen sich die Augenfalten in die Höhe. „Ich glaube inzwischen, daß dieser Planet von irgendeiner anderen Raumfahrt betreibenden Rasse entdeckt worden ist – eine, die wir noch nie gesehen haben und deren Gebräuche wir nicht kennen. Dieses Sonnensystem befindet sich am Rand der erforschten Gebiete, und da draußen gibt es noch eine Menge Sterne. Es könnte gut sein, daß schlimmere Wesen als die Mekhar sich hier herumtreiben.“
    Dane fing Riannas Blick auf und fragte sich, ob ihr der gleiche Schauder den Rücken hinabjagte wie ihm. Wenn es eine Raumfahrt betreibende Rasse gab, die schlimmer als die Mekhar war, jene interstellaren Sklavenhändler, die ihn und Rianna gefangen und auf dem Roten Mond abgesetzt hatten, damit sie dort um ihr Leben kämpften, wollte er ihnen niemals begegnen.
    Die Mekhar waren Protofelinen. Sie würden auf dieser Welt auffallen wie … wie riesige Ameisenbären mit Kleidern in den Straßen von Danes

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