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Die Fluesse von London - Roman

Die Fluesse von London - Roman

Titel: Die Fluesse von London - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Aaronovitch
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Ereignisse im Zusammenhangmit dem Mord an Skirmish«, erklärte ich. »Toby beißt Coopertown in die Nase, damit fängt die Sache an, aber Coopertown dreht erst später durch, als er Skirmish in Covent Garden über den Weg läuft.«
    »Sie denken also, der Mord wurde durch eine zufällige Begegnung ausgelöst?«
    »Das ist es eben«, antwortete ich. »Lesley sagt, die MK hätte noch keinen Grund entdeckt, warum Skirmish in dieser Nacht überhaupt in Covent Garden war. Er nimmt einen Bus zum West End, begegnet Coopertown und kriegt den Kopf abgeschlagen. Keine Verabredungen, keine Freunde   – nichts.«
    »Und Sie meinen, beide Parteien seien beeinflusst worden?«, fragte Nightingale. »Dass also eine dritte Partei dafür gesorgt hat, dass sie sich begegnen?«
    »Ist so etwas überhaupt möglich?«
    »Alles ist möglich«, antwortete Nightingale. »Wenn Ihr Hund ebenso beeinflusst war wie sein Herrchen
und
Coopertown, wäre das eine Erklärung dafür, warum er auf die
Vestigia
so empfindlich reagierte.«
    Mir fiel auf, dass Toby jetzt offenbar mein Hund war. »Also wäre es möglich?«
    »Ja«, sagte er, aber ich hörte an seinem Ton, dass er skeptisch war.
    »Und was wäre, wenn der Fahrradkurier nun Tobys Rolle spielt und der Arzt die von Coopertown?«, fragte ich. »Zumindest kann es nicht schaden, den Arzt unter Beobachtung zu stellen, bis wir den Kurier gefangen haben.«
    »Schaffen Sie das allein?«, fragte Nightingale.
    »Kein Problem«, antwortete ich.
    »Gut«, sagte er. Er werde die Fahndung nach dem Fahrradkurier koordinieren. Ich hatte eben das Gespräch beendet, als Beverley vom Krankenhaus herübergeschlendert kam. Ihr Hüftschwung beeinflusste meine Blickrichtung. Sie bemerkte es natürlich und grinste, während sie mir einen Zettel hinhielt   – Dr.   Framlines Adresse.
    »Wohin jetzt, Chef?«, fragte sie.
    »Wo kann ich dich absetzen?«, fragte ich zurück.
    »Nein, nein, nein«, sagte Beverley schnell. »Mum sagt, ich muss moderieren.«
    »Du hast schon genug moderiert. Du darfst jetzt nach Hause gehen.«
    »Ich will nicht nach Hause!«, protestierte sie. »Mum hat die ganze bucklige Verwandtschaft da, Ty und Effra und Fleet, ganz zu schweigen von den alten Damen. Du hast keine Ahnung, was bei denen abgeht.«
    Tatsächlich hatte ich eine ziemlich genaue Vorstellung, was da abgehen würde, aber das wollte ich Beverley nicht auf die Nase binden.
    »Komm schon, ich bin auch ganz brav«, drängte sie und schenkte mir einen ihrer großäugigen Blicke. »Ich lass dich auch noch mal mit meinem Handy telefonieren.«
    Ich gab nach, bevor ihr Schmollmund zur bebenden Unterlippe eskalierte. »Aber du tust genau das, was ich dir sage.«
    »Zu Befehl, Sir!«, sagte sie zackig und salutierte.
    Mit einem Vintage-Jaguar kann man keine unauffällige Beschattung durchführen, deshalb fuhren wir zu Beverleys großer Enttäuschung zum Folly zurück und tauschten ihn gegen den Ford ein. Die Garage des Folly liegt aufder Rückseite und nimmt das gesamte Erdgeschoss der umgebauten Remise ein. Man kann noch die Originaltore erkennen, die hoch und breit genug waren, um eine vierspännige Kutsche durchfahren zu lassen, aber man hatte sie teilweise zugemauert und stattdessen nur ein bescheidenes Schiebetor eingebaut. Der Jaguar und der Ford verloren sich förmlich in einem Raum, der groß genug für vier Reisekutschen war.
    Im Gegensatz zur Eingangshalle schien Beverley mit der Remise keinerlei Probleme zu haben. »Was ist denn aus den abträglichen magischen Kraftfeldern geworden?«, fragte ich.
    »Hier drin nicht«, antwortete sie. »Bloß ein kleiner Schutzzauber an der Garagentür.«
    Nightingale war nicht zu Hause, aber Molly hatte für mich in der Lobby eine Tesco-Plastiktüte mit Sandwiches bereitgestellt, die in Butterbrotpapier eingewickelt waren. Ich wollte lieber nicht wissen, womit sie belegt waren, irgendwie bezweifelte ich, dass es Chicken Tikka Masala war. Ich warf meine Tasche und die Sandwiches auf den Rücksitz des Ford, sorgte dafür, dass sich die Tochter der Flussgöttin ordentlich anschnallte, und fuhr los, um einem Stationsarzt auf die Nerven zu gehen.
     
    Dr.   Framline wohnte in einem kleinen viktorianischen Reihenhaus in der Romford Road in Newham. Das lag weiter östlich, als mir lieb war, aber es war keine schlechte Wohngegend. Ich fand tatsächlich eine Parkmöglichkeit, von der aus die Haustür recht gut zu sehen war, und stieg aus. Mir war klar, dass keine Macht der Erde Beverley im Auto

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