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Die Fluesse von London - Roman

Die Fluesse von London - Roman

Titel: Die Fluesse von London - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Aaronovitch
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Gesicht und die Haare. Dann wies sie mit einer knappen Kopfbewegung auf Beverley. »Und wer ist das?«
    »Beverley, das ist Police Constable Lesley May.« Ichdrehte mich zu Lesley um. »Das ist Beverley Brook, Flussgeist und seit fünf Jahren ungeschlagene Siegerin der Londoner Meisterschaft im Nonstop-Quatschen.« Beverley boxte mich in den Oberarm und Lesley nickte ihr ermutigend zu. »Ihre Mutter ist die Themse, musst du wissen«, fuhr ich fort.
    »Ach, wirklich«, sagte Lesley. »Und wer könnte dann wohl dein Daddy sein?«
    »Das ist ein bisschen kompliziert«, gab Beverley zu. »Mum sagt, sie hätte mich in einem Bach gefunden, als ich neben der Schnellstraße bei Kingston Vale vorbeitrieb.«
    »In einem Weidenkorb?«, wollte Lesley wissen.
    »Nein, nur so wie Treibgut.«
    »Sie wurde spontan von den Midichlorianern gezeugt«, warf ich ein. Die beiden starrten mich verständnislos an.
Krieg der Sterne
hatten sie offenbar nicht gesehen. »Ach, vergesst es.«
    »Ist der Typ schon gekommen?«, fragte Lesley.
    »Niemand ist gekommen, seit wir hier sind«, sagte ich.
    »Weißt du überhaupt, wie er aussieht?«, fragte sie.
    Erst jetzt wurde mir klar, dass ich keinen blassen Schimmer hatte, wie Dr.   Framline aussah. Ich hatte ja damit gerechnet, ihn bei sich zu Hause befragen zu können, bevor ich ihn beschattete. »Ich habe eine Beschreibung«, murmelte ich. Lesley warf mir einen mitleidigen Blick zu und zog eine Kopie des Fotos aus Dr.   Framlines Führerschein heraus. »Er könnte wirklich ein ganz ordentlicher Polizist werden«, bemerkte sie zu Beverley, »wenn er sich nur mal auf die Details konzentrieren könnte.«
    Dann gab sie mir etwas, das wie eine unförmige Mutanten-Mischung aus Nokia-Handy und Walkie-Talkieaussah: das Airwave-Handset. Ich schob es in die Innentasche meiner Jacke. Mit dem Ding in der Tasche würde ich wohl ziemlich krumm daherkommen.
    »Ist er das?«, fragte Beverley plötzlich.
    Wir starrten in den Regen hinaus. Zwei Leute näherten sich von der Neal Street her. Das Gesicht des Mannes passte zu dem auf dem Foto, abgesehen von dem Bluterguss unter dem linken Auge und den parallel aufgeklebten Streifen Wundpflaster, die offenbar den Riss auf seiner Wange zusammenhielten. Er hielt einen Schirm über sich und seine Begleiterin, eine leicht untersetzte Frau in einem grell orangefarbenen Regenmantel. Beide lächelten und wirkten recht glücklich.
    Wir beobachteten sie schweigend. Vor dem Pub blieben sie kurz stehen, um den Schirm auszuschütteln, dann betraten sie das Lokal.
    »Sagst du mir noch mal, warum wir hier sind?«, fragte Lesley.
    »Habt ihr den Fahrradkurier schon gefunden?«, wollte ich wissen.
    »Nein. Und ich glaube nicht, dass mein Chef es mag, wenn er von deinem Chef wie ein Laufbursche behandelt wird.«
    »Sag ihm, willkommen im Club«, erwiderte ich.
    »Das kannst du ihm selber sagen.«
    »Was ist eigentlich auf den Sandwiches?«, fragte Beverley.
    Ich öffnete die Tesco-Tasche und wickelte eines der Sandwichpakete aus: knuspriges Weißbrot mit Roastbeef und Dillgurken garniert mit Meerrettich, alles sehr lecker, aber einmal hatte Molly das Brot mit gebratenem Kalbshirnbelegt, seither näherte ich mich ihren Sandwiches immer mit größter Vorsicht. Lesley dagegen, die alles aß und Aal in Aspik für eine Delikatesse hielt, machte sich sofort über die Sandwiches her. Beverley zögerte.
    »Wenn ich etwas davon esse, gehe ich trotzdem dir gegenüber keine Verpflichtungen ein, oder?«, wollte sie wissen.
    »Mach dir darüber keine Sorgen«, beruhigte ich sie. »Ich hab ein Raumspray in der Tasche.«
    »Ich meine es ernst!«, sagte Beverley. »In Mums Wohnung lebt seit 1997 so ein Typ, der tauchte damals auf, um irgendwelche Möbel zu pfänden, trank eine Tasse Tee, aß einen Keks und ist seither nicht mehr weggegangen. Ich nenne ihn Onkel Bailiff. Er macht Reparaturen, wenn mal was kaputt ist, räumt auf und putzt, und meine Mutter wird ihn nie mehr weglassen.« Beverley rammte mir den Zeigefinger in die Brust. »Deshalb will ich wissen, welche Absichten du mit diesem Sandwich verfolgst.«
    »Ich darf dir versichern, dass meine Absichten höchst ehrenhaft sind«, sagte ich und musste daran denken, wie knapp ich selber daran vorbeigeschrammt war, die Cremekekse in Mama Themses Wohnung zu essen.
    »Schwöre es bei deiner magischen Kraft.«
    »Ich habe keine magische Kraft.«
    »Gutes Argument. Dann schwöre es beim Leben deiner Mutter.«
    »Nein«, wehrte ich ab. »Das ist total

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