Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)
wohl nicht wirklich funktioniert.“
Rick sprach sie wieder an. „Du hast damals, kurz bevor du dir die Spritze hast geben lassen, ein Video gemacht. Es ist eine Nachricht an dich selbst. Wir kennen den Inhalt nicht. Wenn du es sehen willst?“
Sara war hin- und hergerissen. Einerseits wollte sie von diesem ganzen abstrusen Zeug nichts mehr hören, aber eine Videobotschaft von ihrem alten Selbst machte sie doch neugierig. „Okay.“
Rick kramte einen verschlossenen Umschlag aus seiner Schreibtischschublade. Er riss den Umschlag auf und entnahm einen USB-Stick, den er an seinen Computer anschloss.
„Wenn du willst, können wir dich damit alleine lassen.“
„Nein, schon in Ordnung.“ Sara starrte auf den Monitor. Es erschien eine Aufnahme ihres jüngeren Ichs, das auf der Couch hier im LKW saß. Ihr Gesicht war verschwollen und mit Platzwunden und Blutergüssen übersät. Sie starrte in die Kamera. „Hallo Sara.“ Ihre Stimme versagte, sie räusperte sich. „Wenn du das hier siehst, haben dich diese Kerle anscheinend wieder aktiviert.“ Sie rieb sich die Augen. „Zuviel ist passiert.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht darüber reden. Ich will dir nur sagen, Rick, Peter und Luke sind wirklich in Ordnung. Sie waren die besten Partner, die ich mir nur vorstellen konnte. Du kannst Ihnen vertrauen. Sie werden mir fehlen. Nein, ich werde mich ja nicht mehr an sie erinnern können. Aber die Vorstellung, die Bande nicht mehr zu sehen, schmerzt mich. Sie waren ein Teil von mir. Ich wünsche dir alles Gute. Wenn du wirklich wissen willst, was passiert ist, frag Luke.“
Ihre Hand griff nach vorne in Richtung Kamera. Das Bild erlosch.
Wortlos starrten alle auf den schwarzen Bildschirm.
Eine warme Hand legte sich auf ihre Schulter. „Es tut mir leid, dass du es so erfahren musst.“
Sie wehrte Lukes Hand ab und presste Daumen und Zeigefinger auf ihre Augenwinkel. Der Anblick der zerschundenen Frau, die Hoffnungslosigkeit in ihrem Blick hatte sie erschüttert. Sie weigerte sich zu akzeptieren, dass sie das war, doch tief in ihrem Inneren spürte sie die Wahrheit. Bilder, Gefühle blitzten auf, sie drängte sie beiseite, versuchte, sich auf ihr normales Leben zu konzentrieren. Ihr Job bei dem Immobilienmakler, Stefan, Simone. Doch da war nur Leere, Schwärze.
Sie sprang auf. Ohne die Männer anzusehen, wandte sich Richtung Ausgang. “Das ist ja alles ganz interessant, aber ich bin müde und muss morgen wieder in die Arbeit.”
Peter stellte sich ihr in den Weg. “Das haben wir alles schon geregelt. Offiziell bist du von einem Zug überrollt worden, als du aus unbekannten Gründen im S-Bahntunnel am Rosenheimer Platz auf den Gleisen herumgeirrt bist.”
“Ich bin also tot? Aber ich habe da draußen ein Leben . Und ich brauche diesen Job! Es war schwer genug, was Passables zu finden bei meinem Lebenslauf.”
Wütend starrte sie in die Runde. Luke und Peter senkten den Blick, nur Rick starrte zurück. „Am Geld wird es nicht mangeln.“
Luke nahm sie am Arm und führte sie zur Couch zurück. Sie ließ sich wieder darauf fallen.
„Aber warum reißt ihr mich jetzt aus meinem Leben?“
„Diese Typen, die deine Wohnung gestürmt haben, wollten dich entführen. Wir mussten dich da rausholen.“
Sara schwieg.
„Außerdem brauchen wir deine speziellen Kenntnisse und Fähigkeiten. Wir haben lange hin und her überlegt, aber wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass wir den aktuellen Job ohne dich nicht schaffen.“
„Und welche speziellen Kenntnisse und Fähigkeiten sollen das sein? Und was für ein Job?“
„Du bist also dabei?“
Sara schüttelte langsam den Kopf. Sie zupfte am Saum ihres T-Shirts. „Ich weiß nicht. Was bleibt mir sonst? Soll ich als Wiederau ferstandene in die aufgebrochene Wohnung zurück und mich mit diesen Ungeheuern anlegen? Was wollen die eigentlich von mir?“
Rick übernahm das Wort. „ Ein Onkologe, Professor Heinrich Dittmann, inzwischen im Ruhestand, hat nach dem frühen Krebs-Tod seiner Frau private Forschungen an einem Heilmittel aufgenommen und fast vierzig Jahre lang weitergeführt. Er hat sich in seiner Villa in Grünwald ein Labor einrichten lassen. Erst vor kurzem scheint er tatsächlich eine Art Wundermittel gegen Krebs entwickelt zu haben. Seine Tests an Mäusen waren bahnbrechend. Er hat das Mittel einigen Pharmakonzernen zur abschließenden Erforschung, Prüfung und Markteinführung angeboten.“ Er trank einen Schluck aus seiner
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