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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Wild
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müssen. Sie konnte sich selbst nicht erklären, warum sie ihn so angefahren hatte. Da war tief in ihr eine Angst, aber sie wusste nicht, wovor.
    Sie beobachtete ihn, wie er mit dem Rücken an die Wand gelehnt, einen Fuß gegen die Mauer gestemmt, eine Zigarette drehte. Dass er das bei dem Wind fertigbrachte, faszinierte sie.
    „Drehst du mir auch eine?“
    Er blickte zu ihr und nickte. Er gab ihr die soeben fertig Gedrehte und machte sich an die nächste.
    Sie beobachtete seine flinken Finger. „Kann ich das eigentlich auch?“
    „Früher jedenfalls nicht. du hast mich lieber angeschnorrt.“
    „Ich schnorre nicht!“ Sie fuchtelte mit der Zigarette vor seiner Nase herum. „Wenn, dann nehme ich nur Anteil an deinem Laster.“
    „Wie überaus großmütig von dir.“ Er zündete seine Zigarette an und gab ihr das Feuerzeug.
    Sara hatte Mühe, ihre Zigarette bei dem Wind anzuzünden, doch der dritte Versuch gelang. In Gedanken versunken rauchte sie.
    Luke brach das Schweigen. „Wenn ich nur wüsste, woran ich bei dir bin. Soll ich dich jetzt einfach in Ruhe lassen, dich ignorieren? Wir müssen aber zusammenarbeiten, da können wir uns nicht dauernd aus dem Weg gehen, selbst wenn du das möchtest.“
    Sara zog den Rauch tief ein. „Okay, wir sind Partner. Mit allem, was dazugehört. Aber versteh mich bitte. Ich muss einfach noch klarkommen mit dieser ganzen Situation. Vor ein paar Tagen waren noch meine einzigen Sorgen, ob der Kaffee fertig ist, wenn mein Chef kommt und welche Schuhe ich in die Disco anziehe. Und jetzt sind wir auf der Jagd nach einem tödlichen Rezept und eine Mörderbande ist hinter uns her. Und dann schlägst du diesen armen Jungen fast zu Brei. Der war doch noch ein halbes Kind.“
    Lukes Mundwinkel zuckten. „Das ist aber oft die wirksamste Methode, sie von der Klauerei abzubringen.“ Er schnippte seine Kippe auf den Boden und trat sie aus. „Aber was den Job angeht: Es ist für uns alle immer wieder mal schwer. Du warst auch früher immer wieder mal am Hadern, ob du dabeibleiben würdest, aber letztendlich bist du aus Überzeugung für die gute Sache bei uns geblieben. Jedenfalls bis ... Na, du weißt schon.“
    „Nein, eigentlich nicht. Aber ich weiß nicht, ob ich es jemals wissen will. Im Moment fühle ich mich einfach grauenhaft. Wie ein Blatt im Wind.“ Sie deutete auf ein welkes Ahornblatt, das der Wind gerade an ihren Füßen vorbei trieb.
    Er stellte sich vor sie und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Du bist eine Kämpferin. Und du weißt das. Wenn du es zulässt, helfe ich dir gerne, dich in diesem Leben wieder zurechtzufinden.“
    Sie nickte . „Danke“, flüsterte sie. „Das tust du schon. Lass uns zurückgehen.“
     

38
    Abzüge der Fotos aus der Gruft der Theatinerkirche in A4-Format zierten jedes freie Stück Wand im LKW. Peter hatte von den Motiven, die Sara und Luke beide fotografiert hatten, jeweils die beste Aufnahme ausgewählt und die Bildqualität optimiert. Dann war er, kurz nachdem er alle Bilder ausgedruckt hatte, mit einem „Überlegt schon mal.“ verschwunden.
    Ratlos blickten sie zu dritt auf die Bilder. Nach seinem fünften Rundgang zur Besichtigung der Bilder meinte Rick: „Ihr macht das schon. Ich habe noch ein Treffen mit einem ehemaligen Kollegen. Bis später.“
    Sara und Luke blickten ihm hinterher.
    Sara schüttelte den Kopf. „Na toll. Die verdrücken sich alle und wir stehen nun mit dem Mist alleine da.“
    Luke antwortete mit einem Brummen. Er sah auf die Uhr und murmelte: „Na endlich! Neunzehn Uhr.“
    Fragend hob Sara die Augenbrauen.
    Luke ging an den Kühlschrank und holte zwei Flaschen Pils heraus. Eine reichte er ihr. „Kein Alkohol vor Sonnenuntergang.“
    Sie öffneten die Flaschen und prosteten sich zu. Sie tranken und musterten weiter schweigend die Fotos.
    Sara gähnte und ließ sich auf die Couch plumpsen. „Die Hinweise auf der Stuhllehne. Wir haben da was übersehen. So kommen wir doch nie weiter.“
    Luke fischte den Ausdruck mit dem Text aus dem Audimax aus einem Stapel auf Peters Schreibtisch. „Okay. Schauen wir uns das noch mal an.“
    Sara trat neben ihn.

    Luke deutete mit einem Bleistift auf die holprigen Reime.
    „Die erste Zeile ist ein Hinweis auf die Theatinerkirche, deren Reichtum für einen Bettelorden wie den Theatinern echt heavy ist.“
    „Woher weißt du das mit dem Bettelorden?“
    „Internet.“
    „Schlaues Kerlchen.“
    „ Geburt und Tod des Ersten bedeutet, dass die Kirche zu Ehren

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