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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Wild
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der Geburt von Max Emanuel, dem Erstgeborenen der damaligen Kurfürsten, gestiftet wurde, wo er dann auch später begraben wurde. Dann der Hinweis auf die Fürstengruft. Aber da waren wir ja.“ Mit einer ausholenden Bewegung deutete er auf die Fotos um sie herum.
    Sara riss ihm den Bleistift aus der Hand und tippte auf das Foto. „Nein! Nicht nur! Genauso lautet doch die Inschrift über dem Eingang zur Gruft!“
    Sie zeigte auf den Ausdruck an der Wand hinter ihnen, der genau diese Inschrift darstellte.
    „Na und?“
    „Verstehst du nicht? Es geht um genau diese Gedenktafel. Ansonsten wären es ja zwei Hinweise auf dieselbe Sache, also die Gruft.“
    „Tatsächlich! Aber was meint er dann mit Sieh! Dahinter steht, nach was es dich verlangt ?“
    Sara tippte auf der Zeile herum. Der Bleistift hinterließ kleine Dellen auf dem Fotopapier. „Dahinter ... Hinter was? Hinter der Inschrift selbst?“
    „Ja, so muss es sein. Warte mal.“
    Luke setzte sich an Peters Computer und lud das Foto mit der Inschrift. Er vergrößerte das Bild immer weiter, bis es zu pixelig wurde. „Sieh mal hier, die Schrauben, mit denen die Plakette an der Wand befestigt ist. Das sieht doch so aus, als hätte da erst vor kurzem jemand mit dem Schraubenzieher rumgefummelt.“
    An den rostigen Schraubenköpfen waren glänzende Kratzer zu erahnen.
    „Das ist es.“ Sara sah auf die Uhr. „Mist, es ist ja schon Abend. Da können wir erst morgen früh wieder rein.“
    „Um uns dann beim Rumbasteln an kirchlichem Eigentum erwischen zu lassen? Nein. Wir gehen heute Nacht rein.“
    „In eine Kirche? du willst in eine Kirche einbrechen?“ Sara schüttelte sich.
    Luke grinste sie an. „Du hast doch nicht etwa Angst vor Gottes Zorn? Oder den rachsüchtigen Seelen der erlauchten Kurfürsten?“
    Sara schlug ihn auf den Arm, was sie sofort wieder bereute. Die Schnitte in ihren Handflächen hatten gerade ers t angefangen, zu heilen. „Aua! Du verfluchter Mistkerl. Dann brechen wir halt in eine Kirche ein. No problem.“
     

39
    Es war drei Uhr morgens, auf den Straßen und Plätzen Münchens war die nächtliche Ruhe einer Großstadt eingekehrt.
    Luke und Sara schlenderten durch die Straße, die hinter der Theatinerkirche entlang führte.
    Die Straße lag still da, der Wind war abgeflaut. Aus einigen Fenstern ringsum drangen der Lärm und das flackernde Licht von Fernsehern. In einem Hauseingang verabschiedete sich ein junges Pärchen innig voreinander, eine alte Frau mit Pudel stampfte an ihnen vorbei. Sonst schien alles ruhig.
    Sie betraten den Innenhof, der zu den rückwärtigen Mauern der Kirche führte.
    Peter hatte ihnen einen Grundriss besorgt. Da im Internet nichts zu finden gewesen war, hatte er seine Kontakte spielen lassen müssen.
    Dank dem Plan fanden sie die schmale Tür auf der Nordseite, durch die sie einbrechen wollten, auf Anhieb.
    Es war eine schwere Holztür mit einem altmodischen Schloss.
    Luke beleuchtete das Schloss mit der Taschenlampe. „Wie leich tsinnig! Das kann ja jeder knacken.“
    „Vielleicht gibt’s ja eine Alarmanlage“, flüsterte Sara zurück.
    „Das werden wir gleich sehen.“
    Er zog einen dicken Draht mit abgeflachtem Ende aus der Jackentasche und bog ihn zurecht. Dann führte er ihn in das Schloss und stocherte darin herum. Nur Sekunden später gab es ein Klicken und die Tür sprang auf.
    Mit angehaltenem Atem lauschten sie, doch es blieb still. „Keine Alarmanlage.“
    Luke drückte sie weiter auf. Ein durchdringendes Quietschen und Knarren hallte durch den Innenhof.
    Eilig huschten sie durch die Tür und schlossen sie von innen. Sie standen im Querschiff in der Nähe des Altars. In der Luft hing immer noch der Geruch von Weihrauch, gemischt mit Bohnerwachs und Staub. Durch die hohen Fenster drang genug diffuses Licht, dass sie ihre Taschenlampen nicht brauchten, um sich zurechtzufinden. Sie gingen hinüber zum Eingang der Fürstengruft, wo die Inschrift prangte. Der Zugang zur Gruft war mit einer Gittertür versperrt. Doch dort hinunter wollten sie eh nicht mehr.
    Luke beleuchtete die Tafel mit seiner Mini- Taschenlampe. „Ja, an diesen Schrauben ist erst kürzlich gedreht worden.“ Er bog den Draht wieder einigermaßen gerade.
    Sara übernahm die Taschenlampe und leuchtete ihm, während er die Schrauben löste. Er zog sie nicht ganz heraus. Als sich die Tafel von der Wand lockerte, segelte ein Blatt Papier zu Boden.
    Sara hob es auf und beleuchtete es mit der Taschenlampe. „Bingo!“
    Luke

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