Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)
Anfang an gesagt, dass dir deine Gefühle bei diesem Job nur im Weg stehen.“
„Dann musst du mich aus dem Team entfernen. Ich habe nun mal ab und zu Gefühle. Die kann ich nicht abschalten.“
„Das kann man lernen.“
„Halt an.“
„Wir sind gleich da.“
„Halt an.“
Rick nahm den Fuß vom Gaspedal.
„Wenn du Sara rausschmeißt, gehe ich auch.“
Rick bog in eine Seitenstraße ein und wendete.
36
Kopfschüttelnd sah Sara Rick und Luke nach. „Was ist denn da los? Macht er das öfter?“
„Nein, keine Ahnung. Normalerweise wird im Team immer alles offen besprochen.“ Peter zuckte die Schultern und wandte sich seinem PC zu.
Sara setzte sich in Ricks Chefsessel und beobachtete ihn. „Sag mal, was machst du eigentlich so in deiner Freizeit?“
Peter sah über seinen Monitor zu ihr hinüber. „Welche Freizeit?“, fragte er.
„Naja, wenn ihr gerade mal keinen aktuellen Job habt. Wird ja auch mal vorkommen.“
„Ach so. Ich komme eigentlich aus Hamburg und habe dort noch eine kleine Eigentumswohnung. Meistens bin ich dann dort.“
„Ein Hamburger! Das hätte ich mir fast denken können.“
Misstrauisch sah er sie an. „Wie meinst du das?“
„Na, wie du redest und deine Art und so. Nicht gerade bayerisch.“
„Dann bin ich ja beruhigt“, lachte er.
„Und was treibst du dann so in Hamburg? Da kann man ja cool ausgehen.“
„Ich spiele Billard – vereinsmäßig – und ansonsten steh ich auf Techno.“
„Peter zugedröhnt in der Techno-Disco. Kann ich mir gar nicht vorstellen.“
„Ich nehme keine Drogen“, fuhr er sie an.
„Du erträgst Techno ohne Drogen? Wow.“
„Ist toll zum Abschalten.“
„Wenn du beim Billard verloren hast?“
„Ich verliere nicht.“
„Du hast ja Luke beim Billardspielen kennengelernt, hat er mir erzählt.“
„Ja, da s stimmt. In der Zeit war ich Aushilfs-Techniker bei Rick hier in München. Luke hat damals als Mechaniker gearbeitet. Wir sind beide in den Schelling-Salon zum Billardspielen gegangen und haben dann einige Abende zusammen gespielt.“
„Und wer hat gewonnen?“
„Ich natürlich. Aber Luke hat nicht aufgegeben und wurde jeden Abend besser.“ Er zuckte mit den Achseln. „Er ist eben ein Kämpfer.“
Sara legte ihre Füße auf Ricks Tisch. „Wie ist es dann eigentlich dazu gekommen, dass du ihn Rick vorgeschlagen hast?“
Peter klopfte mit einem Kugelschreiber auf seinen Block. „Er war genau das, was Rick damals gesucht hat. Stark, intelligent, sportlich, ungebunden. Nur seine melancholische Art hat Rick am Anfang abgeschreckt. Es ist nicht gut, wenn ein Agent zu viele Gefühle hat, meinte Rick.“
„Luke war melancholisch?“, wunderte sich Sara.
„Mir fällt kein besseres Wort ein. Er ist ja eh ein stiller Typ, das wird dir auch schon aufgefallen sein.“
Sara nickte. Für einen knallharten Agenten war Luke wirklich sehr sensibel.
„ Damals hatte er irgendwelche privaten Probleme. Er hat sich nie wirklich darüber ausgelassen, aber ich glaube, es ging um seine Ex. Die hatte ihn betrogen.“
„Aber Rick hat sich doch überzeugen lassen.“
Peter nickte.
Sara sinnierte über ein Leben im Untergrund. „Für euch ist es doch bei diesem Job schwierig, eine feste Beziehung zu haben.“
„Beziehungen zu Außenstehenden sind allein durch die Lügerei sehr schwierig. Meine letzte feste Beziehung ist schon lange her, genauso bei Luke. Vielleicht hat er in den Auszeiten mal was laufen, aber davon würde er mir nicht erzählen.“
„Wie ist das eigentlich mit Rick?“
„Was meinst du?“
„Warum ist er so eiskalt?“
Peter lächelte. „Rick ist nicht schon immer der knallharte Typ, den er markiert. Er musste am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, als Agent Gefühle zuzulassen.“
Sara richtete sich auf. „Was meinst du?“
„Als Rick noch Geheimdienstler war, hat er verdeckt gegen die Russenmafia ermittelt. Sie haben ihn aber enttarnt und seine Frau und seine kleine Tochter getötet.“
„Mein Gott! Wie grauenhaft. Das erklärt so manches.“
„Er ist halb durchgedreht, wurde dann vom Geheimdienst sozusagen entsorgt. Dann hat er seinen eigenen Rachefeldzug geplant. Dafür hat er dann mich und kurz darauf Luke engagiert.“
„Wart ihr erfolgreich?“
Peter schüttelte den Kopf. „Gegen die Russenmafia kommt niemand an. Aber wenigstens die Zelle, in die sich Rick eingeschleust hatte und die verantwortlich für den Tod seiner Familie war, konnten wir hochnehmen.“
„Das ist
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