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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Wild
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mit einem Aufstöhnen neben sie. Seine rechte Seite, wo sie ihn mit Stiefeltritten malträtiert hatten, schmerzte mehr denn je. Hoffentlich waren keine Rippen gebrochen. In seinem Kopf rumorte ein Presslufthammer.
    Er zog den Tabak aus der Innentasche seiner Lederjacke. Sara stieß ihn an und deutete auf seinen Tabak und das Zigarettenpapier in seiner Hand. „Lass mich mal probieren.“
    „Klar.“ Er reichte ihr beides. „Nun sag endlich: Was bedeuten diese Strichmännchen?“
    Sara drehte zwei krumme Zigaretten und reichte ihm eine. Sie gab ihnen beiden Feuer und inhalierte tief. „Du wirst dich wohl noch eine halbe Stunde gedulden können, bis die anderen da sind.“
    „He, ich habe d ir gerade das Leben gerettet, da könntest du schon etwas entgegenkommender sein.“
    „Und ich dir. Also sind wir quitt. D u siehst übrigens furchtbar aus.“
    „Danke, das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“ Er zwinkerte ihr zu und verzog das Gesicht. Die Schmerzen schossen durch seinen Kopf.
    Sie lächelte. Dann wurde sie wieder ernst. „Belastet es dich, dass du ihn getötet hast?“
    Luke hatte noch keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Er nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und stieß langsam den Rauch aus. „Bis jetzt nicht. Letztendlich war es Notwehr.“ Er schüttelte den Kopf. „Auch wenn es stimmt, dass er schwer krebskrank war, entschuldigt das nicht sein Handeln. Er hätte das Mittel nur für sich selbst haben wollen, der Allgemeinheit hätte er es nie z ugänglich gemacht. Damit wäre ja nichts verdient gewesen. Im Gegenteil, er wäre pleitegegangen, da dann seine ganzen teuren Chemotherapie-Mittel wertlos geworden wären.“ Er drückte die Zigarette auf dem Teer neben sich aus. „Nein, es belastet mich nicht.“
    „Wie ging es mir damals damit, dass ich diesen Schlitzer getötet hatte?“
    „Nun, das war damals doch eine andere Situation, du warst viel näher dran.“
    Sie biss die Zähne zusammen. „Sein Blut und seine Hirnmasse gemischt mit seinem zerstochenen Auge haben sich über mich ergossen. Ja, ich kann es mir so ungefähr vorstellen. Bäh.“
    Widerwillig tauchte er in die Vergangenheit ein. „Du warst damals vollkommen am Ende, in jeder Hinsicht. Die Tatsache, dass du ihn getötet hast, hat dich eher beruhigt. So wusstest du wenigstens, dass er dir nie wieder mehr etwas tun kann. Und auch keiner anderen Frau.“
    In diesem Moment raste ein schwarzer 5er BMW auf den Parkplatz und auf s ie zu. Er bremste scharf neben ihnen. Kies spritzte auf.
    Rick sprang aus dem Wagen und kam auf sie zu. „Wie seht ihr denn aus? Verdammt! Gehen wir rein.“
    Luke stemmte sich hoch. Das Stechen in seiner Seite war gerade noch zu ertragen.
    Sie betraten den LKW. Rick setzte Kaffee auf und rief Peter an. „Bring Frühstück für alle.“
    Kaum hatten sich Luke und Sara mit dampfenden Kaffeetassen auf der Couch niedergelassen, kam Peter mit einer Metzgertüte. „Guten Morgen zusammen.“ Er sah Luke und Sara an und stutzte. „Ihr seht aber beschissen aus.“ Er hielt ihnen die Tüte hin. Es gab Käse- und Wurstsemmeln. Sie aßen mit Heißhunger.
    Dann erzählten sie abwechselnd von den Ereignissen der vergangenen Nacht. Luke erfuhr so auch, was Fuchs ihr angetan hatte. Wut und Schmerz wallten noch einmal in ihm auf. Aber sie schien damit klarzukommen. Sie war ein zähes Mädchen.
    Kaum hatten sie ihren Bericht beendet, wandte sich Rick an Sara. „Und was bedeutet dieses Rätsel nun deiner Meinung nach?“
    Grinsend lehnte sie sich zurück und genoss offensichtlich die gespannte Aufmerksamkeit. „Eigentlich ganz einfach. Als Kevin mir erzählte, von welchen Schriftstellern Nachlässe im Hildebrandhaus archiviert sind, war es mir auf einmal klar. Die Strichmännchen stehen für die Manns.“ Sie blickte in die verständnislosen G esichter. „Thomas Mann und Klaus Mann, Schriftsteller. You know?“ Ein Aufstöhnen ging durch die Runde.
    „Der Pfeil über dem zweiten Männchen deutet auf den zweiten Mann, also Klaus Mann, den Sohn von Thomas Mann, hin.“
    „Und was bedeutet die komische Welle, ein ‚M’“
    „Nein, das Zeichen soll einen Vulkan darstellen. Professor Dittmann war wohl kein so geschickter Zeichner.“
    „Und was soll das mit dem Vulkan?“
    „ Der Vulkan ist ein Buch von Klaus Mann. Ich nehme an, dass das handschriftliche Original bei seinem Nachlass im Hildebrandhaus ist.“
    „Woher weißt du das?“
    „Im Deutschunterricht aufgepasst. Quatsch. Keine Ahnung.

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