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Die Foundation Trilogie

Die Foundation Trilogie

Titel: Die Foundation Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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»Auf Haven gibt es eine Redensart: Wenn die Höhlenlichter ausgehen, ist es für die Rechtschaffenen und Schwerarbeitenden Zeit zu schlafen.«
    Â»Hast du in letzter Zeit viel geschlafen?«
    Â»Nein. Entschuldige, dass ich dich so spät hergebeten habe, Mis. Irgendwie gefällt mir die Nacht in der jetzigen Zeit besser. Ist das nicht merkwürdig? Die Leute von Haven konditionieren sich ganz strikt darauf, dass die Abwesenheit von Licht ›Schlafen‹ bedeutet. Ich mache da keine Ausnahme. Aber jetzt ist es anders …«
    Â»Du versteckst dich«, stellte Mis ausdruckslos fest. »Du bist von Leuten umgeben, die zur Wachperiode gehören, und du hast das Gefühl, dass ihre Augen und ihre Hoffnungen auf dir ruhen. Dagegen kommst du nicht an. In der Schlafperiode bist du frei.«
    Â»Dann spürst du es auch? Diese klägliche Überzeugung, geschlagen zu sein?«
    Ebling Mis nickte bedächtig. »O ja. Es ist eine Massenpsychose, eine unsägliche Mob-Panik. Ga-LAX-is, Randu, was erwartest du? Hier hast du eine ganze Kultur, die in dem blinden, nachplärrenden Glauben erzogen worden ist, ein Volksheld der Vergangenheit habe alles im Voraus geplant und kümmere sich um jedes einzelne Stückchen ihres unwichtigen Lebens. Das daraus entstandene Gedankenmuster hat Eigenschaften ad religionem , und du weißt, was das bedeutet.«
    Â»Nein, keine Ahnung.«

    Mis war nicht begeistert darüber, dass er zu einer Erklärung gezwungen wurde. Das war er nie. Also brummte er, betrachtete die lange Zigarre, die er gedankenverloren zwischen den Fingern rollte, und sagte: »Charakterisiert durch Reaktionen, die auf festem Glauben beruhen. Ein Glaube ist nicht zu erschüttern, es sei denn durch einen gewaltigen Schock, und dann ist ein so gut wie vollständiger geistiger Zusammenbruch die Folge. Leichte Fälle sind Hysterie oder ein krankhaftes Unsicherheitsgefühl. Schwere Fälle – Wahnsinn und Selbstmord.«
    Randu biss auf einem Daumennagel herum. »Mit anderen Worten: Wenn Seldon uns im Stich lässt, verlieren wir unsere Krücke, und wir haben uns so lange auf sie gestützt, dass unsere Muskeln verkümmert sind und wir ohne sie nicht mehr stehen können.«
    Â»So ist es. Der Vergleich ist ein bisschen plump, aber so ist es.«
    Â»Und du, Ebling? Was ist mit deinen Muskeln?«
    Der Psychologe filterte einen langen Atemzug durch seine Zigarre und ließ den Rauch gemächlich ausströmen. »Sie sind eingerostet, aber nicht verkümmert. Mein Beruf hat bei mir ein kleines bisschen das unabhängige Denken gefördert.«
    Â»Und du siehst einen Ausweg?«
    Â»Nein, aber es muss einen geben. Seldon mag das Auftreten des Maultiers nicht vorausgesehen haben. Seldon mag unseren Sieg nicht garantiert haben. Aber andererseits hat er auch unsere Niederlage nicht garantiert. Er ist einfach aus dem Spiel ausgeschieden, und wir sind auf uns selbst angewiesen. Das Maultier kann überwunden werden.«
    Â»Wie?«
    Â»Auf die einzige Weise, wie jeder überwunden werden kann – indem man seine schwache Stelle sucht und mit aller
Kraft angreift. Pass auf, Randu, das Maultier ist kein Übermensch. Wenn er einmal besiegt ist, wird das jeder erkennen. Er ist nur eine unbekannte Größe, und es bilden sich rasch Legenden um ihn. Angeblich soll er ein Mutant sein. Na und? ›Mutant‹ bedeutend für die Ignoranten unter der Menschheit ›Übermensch‹. So ist es aber nicht. Schätzungsweise werden in der Galaxis Tag für Tag mehrere Millionen Mutanten geboren. Von den mehreren Millionen können ein oder zwei Prozent allein mit Hilfe von Mikroskopen und chemischen Analysen entdeckt werden. Die ein oder zwei Prozent Makromutanten, das heißt solche mit Abweichungen, die man mit dem bloßen Auge oder dem bloßen Verstand erkennen kann, sind mit wenigen Ausnahmen Missgeburten, und sie landen in Vergnügungsparks oder Laboratorien oder sterben. Die wenigen Makromutanten mit positiven Veränderungen sind fast alle harmlose Kuriositäten, ungewöhnlich in einer einzigen Beziehung, normal – und oft subnormal – in den meisten anderen. Ist dir das klar, Randu?«
    Â»Ja. Aber was ist mit dem Maultier?«
    Â»Setzen wir einmal voraus, das Maultier ist ein Mutant. Dann ist anzunehmen, dass er eine Eigenschaft, zweifellos eine mentale, besitzt, die er zur Eroberung von Welten

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