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Die Foundation Trilogie

Die Foundation Trilogie

Titel: Die Foundation Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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artikulierte ihre Worte mit übertriebener Deutlichkeit. »Ich möchte mit Ihnen sprechen, Ebling.«
    Der Psychologe wollte sich wieder seinem Projektor zuwenden, aber Bayta hielt ihn an der Schulter fest. Sie fühlte deutlich den Knochen unter dem Ärmel; Eblings Fleisch schien seit ihrer Ankunft auf Trantor förmlich weggeschmolzen zu sein. Sein Gesicht war dünn und gelblich, und sein Stoppelbart war eine halbe Woche alt. Es war sogar beim Sitzen deutlich, wie gebeugt seine Schultern waren.
    Â»Magnifico wird Ihnen doch nicht lästig, Ebling?«, erkundigte sich Bayta. »Er ist ja wohl Tag und Nacht hier unten.«
    Â»Nein, nein! Überhaupt nicht. Es macht mir nichts aus, wenn er hier ist. Er ist still und stört mich nie. Manchmal trägt er Filme für mich hin und zurück, weiß, was ich will, ohne dass ich es ihm sagen muss. Lassen Sie ihn doch nur.«
    Â»Gut – aber, Ebling, ist Ihnen noch nie etwas an ihm aufgefallen? Hören Sie mich, Ebling?« Sie zog einen Stuhl dicht neben den seinen und starrte ihn an, als wolle sie ihm die Antwort aus den Augen ziehen.
    Mis schüttelte den Kopf. »Nein. Was meinen Sie?«
    Â»Ich meine, dass Oberst Pritcher und Sie beide sagen, das Maultier könne die Gefühle menschlicher Wesen konditionieren. Sind Sie ganz sicher? Stellt nicht die Person Magnificos eine Lücke in der Theorie dar?«
    Schweigen.
    Bayta unterdrückte das heftige Verlangen, den Psychologen zu schütteln. »Was ist los mit Ihnen, Ebling? Magnifico
war der Hofnarr des Maultiers. Warum ist er nicht auf Liebe und Treue konditioniert worden? Warum hasst er das Maultier so, er allein von allen, die Kontakt mit ihm hatten?«
    Â»Aber … aber er ist konditioniert. Ganz bestimmt, Bay!« Die Gewissheit kam Mis beim Sprechen. »Meinen Sie, das Maultier behandelt seinen Hofnarren auf die gleiche Weise wie seine Generale? Bei Letzteren braucht er Glauben und Loyalität, bei seinem Narren braucht er nur Furcht. Haben Sie nie bemerkt, dass der ständige Panikzustand Magnificos pathologischer Natur ist? Meinen Sie, es ist für ein menschliches Wesen natürlich, die ganze Zeit dermaßen verängstigt zu sein? Furcht von solchem Ausmaß wird komisch. Das Maultier hat sie wahrscheinlich komisch gefunden – und sie war ihm auch von Nutzen, denn sie verschleierte die Informationen, mit denen Magnifico uns hätte helfen können.«
    Â»Sie meinen, Magnifico hat uns Falsches über das Maultier berichtet?«
    Â»Irreführendes. Gefärbt von pathologischer Angst. Das Maultier ist körperlich nicht der Riese, den Magnifico in ihm sieht. Vermutlich ist er, von seinen mentalen Kräften abgesehen, ein äußerlich ganz normaler Mensch. Aber wenn es ihn amüsierte, dem armen Magnifico als Übermensch zu erscheinen …« Der Psychologe zuckte mit den Achseln. »Wie dem auch sei, Magnificos Informationen sind nicht länger wichtig.«
    Â»Was haben Sie gefunden?«
    Mis machte sich aus Baytas Griff los und wandte sich von neuem dem Projektor zu.
    Â»Was haben Sie gefunden?«, wiederholte sie. »Die Zweite Foundation?«
    Der Psychologe sah sich ruckartig nach ihr um. »Habe ich Ihnen irgendetwas darüber erzählt? Ich erinnere mich nicht,
Ihnen irgendetwas darüber erzählt zu haben. Ich bin noch nicht so weit. Was habe ich Ihnen erzählt?«
    Â»Nichts«, gab Bayta heftig zurück. »Oh, Galaxis, Sie haben mir nichts erzählt, aber ich wünschte , Sie täten es, weil ich sterbensmüde bin. Wann wird es vorbei sein?«
    Mis schielte sie ein bisschen verlegen an. »Nun, meine Liebe, ich wollte Sie nicht kränken. Manchmal vergesse ich … wer meine Freunde sind. Manchmal meine ich, ich dürfe über all das nicht sprechen. Es muss geheim gehalten werden – aber vor dem Maultier, nicht vor Ihnen, meine Liebe.« Mit matter Freundlichkeit klopfte er ihre Schulter.
    Â»Was ist mit der Zweiten Foundation?«
    Sofort wurde Mis’ Stimme zum Flüstern, dünn und zischend. »Haben Sie eine Ahnung, wie gründlich Seldon seine Spuren verwischt hat? Die Protokolle des Seldon-Treffens würden mir ohne diese seltsame Erkenntnis heute noch ebenso wenig nützen wie vor einem Monat. Die Veröffentlichungen darüber sind oft unzusammenhängend, immer dunkel. Mehr als einmal habe ich mich gefragt, ob die Teilnehmer selbst alles gewusst

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