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Die Foundation Trilogie

Die Foundation Trilogie

Titel: Die Foundation Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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verhindern  –, das Maultier werde mit einer neuen Offensive beginnen. Das Maultier habe die Lage der Zweiten Foundation entdeckt und werde sie angreifen. Das Maultier habe mit der Zweiten Foundation ein Übereinkommen getroffen und sich die Galaxis mit ihr geteilt. Das Maultier sei zu dem Schluss gekommen, es gebe gar keine Zweite Foundation, und werde die ganze Galaxis übernehmen.
    Es war sinnlos, sich sämtliche Variationen anzuhören, über die in den Vorzimmern geredet wurde. Solche Gerüchte kursierten nicht zum ersten Mal. Aber jetzt schienen sie mehr Substanz zu haben, und es freuten sich all die freien, aufgeschlossenen Seelen, die im Krieg, bei militärischen Abenteuern und inmitten eines politischen Chaos aufblühen, während sie in Zeiten der Stabilität und des stagnierenden Friedens welken.
    Bail Channis war eine von ihnen. Er fürchtete die mysteriöse Zweite Foundation nicht. Übrigens fürchtete er auch das Maultier nicht, und er rühmte sich dessen sogar. Vielleicht warteten einige, die es missbilligten, dass jemand so jung und gleichzeitig so gut gestellt war, insgeheim auf die Abrechnung mit dem unbekümmerten Schwerenöter, der sich öffentlich über die körperlichen Eigenschaften und das zurückgezogene Leben des Maultiers lustig machte. Niemand wagte, es ihm gleichzutun, und wenige wagten es, zu lachen, aber als ihm nichts passierte, trug es zu seinem Ruf bei.
    Channis improvisierte einen Text zu der Melodie, die er summte, lauter Unsinn mit dem Kehrreim: »Foundation, die Zweite, bedroht alle Leute.«
    Er war vor dem Palast angekommen.

    Die riesige glatte Tür schwang majestätisch auf, als er näher kam, und er trat ein. Eine breite, geschwungene Rampe bewegte sich unter ihm aufwärts. Der geräuschlose Aufzug trug ihn schnell nach oben. Dann stand er vor der kleinen einfachen Tür, die im Geglitzer der höchsten Palasttürme zum Zimmer des Maultiers führte.
    Sie öffnete sich …
    Â 
    Der Mann, der keinen anderen Namen als »das Maultier« und keinen anderen Titel als den des »Ersten Bürgers« hatte, blickte durch die nur in einer Richtung transparente Wand auf die helle, luftige Stadt am Horizont hinaus.
    Es wurde dunkel, die Sterne kamen zum Vorschein, und darunter war nicht einer, der ihm nicht untertan war.
    Der Gedanke rief ein flüchtiges, bitteres Lächeln hervor. Sie waren einer Persönlichkeit untertan, die die wenigsten jemals zu Gesicht bekommen hatten.
    Er war kein Mann zum Ansehen, das Maultier – kein Mann, den man ohne Hohn ansehen konnte. Nicht mehr als sechzig Kilo waren zu einer Länge von eins siebzig gestreckt. Seine Glieder waren knochige Stecken, die eckig und ohne Anmut von seinem dürren Körper abstanden. Und von seinem hageren Gesicht bemerkte man so gut wie nichts als einen fleischigen Schnabel, der eine Handbreit daraus hervorragte.
    Nur seine Augen straften den Witz, der das Maultier war, Lügen. Sie waren seltsam weich für den größten Eroberer der Galaxis, und in ihnen lag eine Traurigkeit, die nie ganz unterdrückt wurde.
    In der City waren alle Vergnügungen einer luxuriösen Hauptstadt auf einer luxuriösen Welt zu finden. Er hätte seine Hauptstadt auf der Welt der Foundation gründen können, des stärksten seiner inzwischen besiegten Feinde, aber sie lag zu weit draußen am äußersten Rand der Galaxis. Kalgan
mit seiner zentraleren Lage und seiner langen Tradition als Spielplatz der Aristokratie passte ihm besser – strategisch gesehen.
    Doch inmitten dieser traditionellen Vergnügungen, getragen von unerhörtem Reichtum, fand er keinen Frieden.
    Man fürchtete ihn und gehorchte ihm, und vielleicht respektierte man ihn sogar – aus nicht zu knapp bemessener Entfernung. Aber wer brachte es fertig, ihn ohne Verachtung anzusehen? Nur solche, die er bekehrt hatte. Und welchen Wert hatte ihre künstliche Loyalität? Sie war ohne Saft und Kraft. Er hätte sich Titel zulegen und ein Ritual einführen und Feinheiten erfinden können, aber auch das hätte nichts geändert. Besser – oder zumindest nicht schlimmer – war es, einfach der Erste Bürger zu sein – und sich zu verstecken.
    Er spürte ein rebellisches Aufwallen in sich – stark und brutal. Kein Winkel der Galaxis durfte ihm verweigert werden. Fünf Jahre lang hatte er sich still verhalten

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