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Die Foundation Trilogie

Die Foundation Trilogie

Titel: Die Foundation Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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und sich hier auf Kalgan vergraben, nur wegen der ewigen, nebelhaften, verrückten Bedrohung durch die Zweite Foundation, von der niemand etwas wusste. Er war zweiunddreißig. Noch nicht alt – doch er fühlte sich alt. Welche mentalen Kräfte er als Mutant auch haben mochte, sein Körper war schwach.
    Jeder Stern! Jeder Stern, den er sehen konnte – und jeder Stern, den er nicht sehen konnte. Alles sollte sein werden!
    Rache an allen. An einer Menschheit, der er nicht angehörte. An einer Galaxis, in die er nicht passte.
    Das kühle Warnlicht an der Decke flackerte. Das Maultier verfolgte den Weg des Mannes, der den Palast betreten hatte, und gleichzeitig, als sei sein Mutanten-Sinn in der einsamen Dämmerung verstärkt und sensibilisiert worden, berührte eine Welle emotionaler Zufriedenheit die empfindsamen Fasern seines Gehirns.
    Ohne Mühe erkannte er, wer es war: Pritcher.

    Captain Pritcher von der ehemaligen Foundation. Der Captain Pritcher, der von den Bürokraten jener verrotteten Regierung ignoriert und übergangen worden war. Das Maultier hatte ihn von seinen Aufgaben als kleiner Spion befreit und ihn aus dem Dreck emporgehoben, ihn zuerst zum Oberst und dann zum General gemacht – und ihm als Tätigkeitsfeld die Galaxis zur Verfügung gestellt.
    Der jetzige General Pritcher war, auch wenn er als eherner Rebell begonnen hatte, durch und durch loyal. Doch er war es nicht wegen der Vergünstigungen, die er erhalten hatte, er war es nicht aus Dankbarkeit, er sah in der Treue keine Anstandspflicht  – loyal war er nur durch den Kunstgriff der Bekehrung.
    Das Maultier war sich dieser starken, unveränderlichen Oberflächenschicht von Loyalität und Liebe bewusst, die jeden Wirbel und jede Strömung der Emotionen Han Pritchers färbte – der Schicht, die er ihm vor fünf Jahren eingepflanzt hatte. Tief darunter lagen die ursprünglichen Spuren hartnäckiger Individualität, Ungeduld mit Vorschriften, Idealismus  – doch sogar Pritcher selbst konnte sie kaum noch entdecken.
    Die Tür hinter dem Maultier öffnete sich, und er drehte sich um. Die transparente Wand wurde undurchsichtig, und das purpurne Abendlicht wich dem weißen Leuchten der Atomkraft.
    Han Pritcher setzte sich auf den ihm angewiesenen Platz. Bei Privataudienzen des Maultiers gab es keine Verbeugung, kein Niederknien, keine Ehrenbezeugung. Das Maultier war lediglich der »Erste Bürger«. Er wurde mit »Sir« angesprochen. Man saß in seiner Gegenwart, und wenn es sich gerade so ergab, durfte man ihm den Rücken zuwenden.
    Für Han Pritcher war das alles ein Beweis der Macht dieses Mannes – und es gab ihm ein gutes Gefühl.

    Das Maultier sagte: »Ich habe Ihren Abschlussbericht gestern erhalten. Ich kann nicht leugnen, dass ich ihn etwas deprimierend finde, Pritcher.«
    Die Augenbrauen des Generals zogen sich zusammen. »Ja, das kann ich mir vorstellen – aber ich weiß wirklich nicht, zu welchen anderen Schlussfolgerungen ich hätte kommen können. Es gibt einfach keine Zweite Foundation, Sir.«
    Das Maultier dachte nach und schüttelte dann entschieden den Kopf, wie er es schon viele Male getan hatte. »Da ist die Aussage von Ebling Mis. An der kommen wir nicht vorbei.«
    Das war nichts Neues. Pritcher erklärte, ohne dazu qualifiziert zu sein: »Mis war vielleicht der größte Psychologe der Foundation, aber verglichen mit Hari Seldon war er ein Baby. Zu der Zeit, als er Seldons Arbeiten untersuchte, war sein Gehirn von Ihnen selbst künstlich stimuliert worden. Sie könnten ihn zu sehr angetrieben haben. Er mag sich geirrt haben, Sir. Er muss sich geirrt haben.«
    Das Maultier seufzte und stieß den Kopf auf dem dünnen Halsstengel vor. Sein Gesicht war kummervoll. »Wenn er doch eine Minute länger gelebt hätte! Er wollte mir gerade sagen, wo die Zweite Foundation liegt. Er wusste es, das versichere ich Ihnen. Ich hätte es nicht nötig gehabt, mich zurückzuziehen. Ich hätte es nicht nötig gehabt, zu warten und zu warten. So viel verlorene Zeit! Fünf Jahre für nichts verschwendet.«
    Pritcher war nicht imstande, Kritik an dem schwächlichen Wunschdenken seines Herrschers zu üben; das machte die Kontrolle über seine Emotionen unmöglich. Stattdessen empfand er ein vages Unbehagen. Er sagte: »Aber welche andere Erklärung wäre

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