Die Foundation Trilogie
roter Bart seine jungenhafte Spärlichkeit noch nicht ganz ausgewachsen hatte. »Der Wagen«, meldete er verdrieÃlich, »hat Treibstoff und läuft gut, abgesehen von dem schlechten Zustand der Achsen. Dafür kann ich nichts. Ich habe dir gesagt, er muss fachmännisch repariert werden.«
Der alte Mann trat zurück und musterte seinen Sohn unter gesenkten Brauen. Dann stieà er sein haariges Kinn vor. »Kann ich vielleicht etwas dafür? Wo und auf welche Weise kann ich ihn denn fachmännisch reparieren lassen? Ist
die Ernte in den letzten fünf Jahren je etwas anderes als dürftig gewesen? Wie viele Tiere meiner Herde sind der Seuche entgangen? Und sind die Felle von selbst von den Tieren heruntergerutscht und haben sich gegerbt?«
»Narovi!« Die wohlbekannte Stimme von drinnen lieà ihn mitten im Wort verstummen. Er brummelte: »So, und nun muss sich deine Mutter auch noch in eine Sache zwischen Vater und Sohn einmischen. Hol den Wagen und sieh zu, dass die Anhänger sicher festgemacht sind!«
Er schlug die behandschuhten Hände zusammen und blickte von neuem nach oben. Die trüb-rötlichen Wolken sammelten sich, und der graue Himmel, der in den Zwischenräumen sichtbar war, spendete keine Wärme. Die Sonne hatte sich versteckt.
Narovi wollte den Blick schon abwenden, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Sein Finger fuhr fast automatisch in die Höhe, sein Mund öffnete sich ungeachtet der kalten Luft zum Schrei.
»Frau!«, rief er aufgeregt. »Komm her!«
Ein entrüstetes Gesicht erschien am Fenster. Die Augen der Frau folgten seinem Finger und wurden groÃ. Mit einem Aufschrei polterte sie die hölzerne Treppe herunter und riss im Laufen ein altes Umschlagtuch und ein Stück Leinen an sich. Als sie durch die Tür geschossen kam, hatte sie das Leinen flüchtig um Kopf und Ohren gebunden, und das Tuch baumelte ihr von den Schultern.
Sie krächzte: »Das ist ein Schiff aus dem tiefen Raum.«
Und Narovi bemerkte ungeduldig: »Was soll es sonst sein? Wir bekommen Besuch. Besuch!«
Das Schiff setzte vorsichtig zu einer Landung auf dem nackten gefrorenen Feld im nördlichen Teil von Narovis Farm an.
»Aber was sollen wir tun?«, keuchte die Frau. »Wie können wir diesen Leuten Gastfreundschaft bieten? Sollen wir ihnen
den LehmfuÃboden unserer Hütte und die Reste des Maiskuchens von letzter Woche anbieten?«
»Sollen sie vielleicht zu unseren Nachbarn gehen?« Narovis Gesicht wurde noch röter, als es von der Kälte schon gewesen war, und seine von glattem Pelz umhüllten Arme schossen vor und fassten die sehnigen Schultern der Frau. »Weib meiner Seele«, schnurrte er, »du wirst die beiden Stühle aus unserem Zimmer nach unten tragen, du wirst dafür sorgen, dass ein fettes Zicklein geschlachtet und mit Knollen gebraten wird, und du wirst einen frischen Maiskuchen backen. Ich gehe jetzt, diese Mächtigen aus dem tiefen Raum zu begrüÃen ⦠und ⦠und â¦Â« Er hielt inne, schob seine groÃe Mütze zur Seite und kratzte sich zögernd. »Ja, ich werde meinen Branntwein-Krug mitnehmen. Ein herzhafter Schluck ist angenehm.«
Während dieser Rede hatte sich der Mund der Frau stumm bewegt. Kein Ton kam heraus. Und als dieses Stadium vorüber war, gab sie nichts als ein misstönendes Kreischen von sich.
Narovi hob den Finger. »Was haben die Dorfältesten erst vorige Woche gesagt? Hm? Streng dein Gedächtnis an! Die Ãltesten gingen von Farm zu Farm â höchstpersönlich! Das sagt doch, wie wichtig die Sache ist! Und sie sagten uns, sollten irgendwelche Schiffe aus dem tiefen Raum landen, müssten sie auf Befehl des Gouverneurs augenblicklich benachrichtigt werden. Und jetzt soll ich mir die Gelegenheit entgehen lassen, die Gunst jener zu gewinnen, die die Macht in Händen halten? Sieh dir das Schiff an. Ist dir so etwas schon einmal vor die Augen gekommen? Diese Leute von den äuÃeren Welten sind reich, sind groÃ. Der Gouverneur schickt eine sie betreffende, so dringende Botschaft, dass die Ãltesten bei dieser Kälte von Hof zu Hof gehen. Vielleicht wird ganz Rossem benachrichtigt, dass die Lords von
Tazenda diese Leute unbedingt zu sprechen wünschen â und sie landen auf meiner Farm!« Er hüpfte richtig vor Eifer. »Wenn wir ihnen jetzt die schickliche Gastfreundschaft erweisen
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