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Die Foundation Trilogie

Die Foundation Trilogie

Titel: Die Foundation Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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nicht mehr bis zu seinem Ursprung zurückzuverfolgen war; es ging bis zu den frühesten Anfängen der menschlichen Geschichte zurück.
    Und doch war diese Wissenschaft auch neu. Die Anerkennung der Tatsache, dass es Mikroströme gibt, schlummerte in den Jahrzehntausenden des galaktischen Imperiums als eine dieser interessanten und merkwürdigen, aber völlig nutzlosen Artikel menschlichen Wissens. Manche hatten versucht,
die Wellen in wachende und schlafende, ruhige und aufgeregte, gesunde und kranke einzuteilen, aber selbst die am weitesten gefassten Konzepte waren von Horden alles verderbender Ausnahmen gestört worden.
    Andere wollten das Vorhandensein von Gehirnwellengruppen  – analog zu den wohlbekannten Blutgruppen – beweisen und zeigen, dass die äußere Umgebung der bestimmende Faktor war. Das waren die Rassisten, die behaupteten, die Menschheit könne in Unterarten eingeteilt werden. Aber eine solche Philosophie konnte sich gegen die überwältigende Anziehungskraft der ökumenischen Idee nicht durchsetzen, die darin lag, dass das galaktische Imperium eine einzige politische Einheit war, zwanzig Millionen Sternensysteme und die gesamte Menschheit umfassend, von der Zentralwelt Trantor – jetzt eine großartige und unglaubliche Erinnerung an die ruhmreiche Vergangenheit – bis zum einsamsten Asteroiden an der Peripherie.
    Und in einer Gesellschaft, die, wie das Erste Imperium, höchsten Wert auf Naturwissenschaft und Technik legte, herrschte auch eine nicht genau umrissene, aber mächtige Strömung weg vom Studium des Geistes. Es hatte weniger Ansehen, weil es weniger nützlich war, und es wurde finanziell nur kläglich unterstützt, weil es weniger Profit brachte.
    Nach der Auflösung des Ersten Imperiums brach auch die organisierte Wissenschaft in Stücke und fiel, da die Grundkenntnisse von der Atomkraft verlorengingen, auf die aus Kohle und Öl gewonnene Energie zurück. Die einzige Ausnahme bildete natürlich die Erste Foundation, wo der Funke der Wissenschaft neu angefacht und zur hellen Flamme geschürt wurde. Doch auch da regierten die Naturwissenschaften, und das Gehirn war, ausgenommen in der Chirurgie, vernachlässigter Boden.

    Hari Seldon formulierte als Erster, was später als Wahrheit anerkannt wurde. »Neurale Mikroströme«, sagte er einmal, »tragen den Funken jedes variierenden Impulses und jeder Reaktion mit sich, seien sie bewusst oder unbewusst. Die Gehirnwellen, die auf kariertem Papier in zitterigen Gipfeln und Tälern aufgezeichnet werden, spiegeln die kombinierten Gedankenimpulse von Milliarden von Zellen wider. Theoretisch müsste eine Analyse die Gedanken und Emotionen der Versuchsperson bis ins Letzte enthüllen können. Es müsste möglich sein, Unterschiede zu entdecken, die nicht nur auf schwere körperliche Mängel, ob ererbt oder erworben, sondern auch auf den wechselnden Zustand der Gefühle, auf fortschreitende Bildung und Erfahrung und sogar auf etwas so Subtiles wie eine Veränderung in der Lebensphilosophie der Versuchsperson zurückzuführen sind.« Doch auch Seldon kam über die Spekulation nicht hinaus.
    Und jetzt räumten die Männer der Ersten Foundation seit fünfzig Jahren diese unglaublich große und komplizierte Lagerhalle des Wissens leer. Der Zugang erfolgte natürlich durch neue Techniken – wie zum Beispiel, dass mit Elektroden an Schädelnähten ein direkter Kontakt zu den grauen Zellen hergestellt wurde, wobei es nicht einmal notwendig war, eine Stelle der Kopfhaut zu rasieren. Und dann gab es ein Gerät, das die Gehirnwellen-Daten in ihrer Gesamtheit und als getrennte Funktionen von sechs unabhängigen Variablen automatisch aufzeichnete.
    Am bedeutungsvollsten war vielleicht das wachsende Ansehen, in dem die Enzephalographie und der sich mit ihr befassende Wissenschaftler standen. Kleise, der größte von ihnen, galt bei wissenschaftlichen Tagungen als gleichberechtigt mit den Physikern. Dr. Darell war, obwohl nicht mehr aktiv tätig, wegen seiner brillanten Ausführungen auf dem Gebiet der enzephalographischen Analyse beinahe
ebenso bekannt wie der Tatsache wegen, dass er der Sohn von Bayta Darell war, der großen Heldin der vorigen Generation.
    Und so saß Dr. Darell jetzt in seinem Sessel und spürte die federleichte Berührung der Elektroden auf seinem Schädel, während die von Vakuum

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