Die Foundation Trilogie
sicher.«
»Ja, das Volk glaubt daran. Aber wir nicht. Und du kannst dankbar sein, dass das Volk daran glaubt, denn wegen dieser Torheit bist du König von Gottes Gnaden â und selbst zur Hälfte göttlich. Sehr praktisch. Das lässt keinen Raum für Aufstände und sichert den absoluten Gehorsam in allen Dingen. Und das ist der Grund, Lepold, warum du selbst den Krieg gegen die Foundation befehlen musst. Ich bin nur der Regent und zur Gänze menschlich. Du bist der König und mehr als zur Hälfte ein Gott â für das Volk.«
»Aber angenommen, ich bin es nicht wirklich«, sagte der König.
»Nein, wirklich bist du es nicht«, lautete die ironische Antwort. »Aber du bist es für jeden, bis auf die Leute von der Foundation. Hast du verstanden? Für jeden, bis auf die Leute von der Foundation. Sind die einmal beseitigt, gibt es niemanden mehr, der deine Göttlichkeit leugnet. Denk darüber nach!«
»Und dann werden wir selbst mit den Energie-Kästen der Tempel und den Schiffen, die ohne Besatzung fliegen, und
der Heiligen Nahrung, die Krebs heilt, und allem Ãbrigen umgehen können? Verisof sagt, nur diejenigen, auf denen der Segen des Galaktischen Geistes ruht, seien fähig â¦Â«
»Ja, Verisof sagt! Nach Salvor Hardin ist Verisof dein gröÃter Feind. Halte du zu mir, Lepold, und mach dir um sie keine Gedanken. Zusammen werden wir ein gröÃeres Reich schaffen als das Königreich Anakreon â ein neues Imperium, das jede einzelne der Milliarden Sonnen in der Galaxis umfasst. Ist das nicht besser als das Gefasel von einem âºirdischen Paradiesâ¹?«
»Ja-a.«
»Kann Verisof mehr versprechen?«
»Nein.«
»Gut.« Wienisâ Stimme wurde befehlend. »Damit können wir die Angelegenheit wohl als erledigt betrachten.« Er wartete nicht auf eine Antwort. »Geh nur. Ich komme später nach unten. Und â noch eins, Lepold.«
Der junge König drehte sich auf der Schwelle um.
Wienis lächelte, doch seine Augen lächelten nicht. »Sei vorsichtig bei diesen Nyak-Jagden, mein Junge. Seit dem Unglück, das deinem Vater zustieÃ, habe ich manchmal deinetwegen die seltsamsten Ahnungen. Bei all dem Durcheinander, wenn die Luft voll ist von den Pfeilen der Nadelgewehre, kann man nie wissen. Du wirst vorsichtig sein, hoffe ich. Und was die Foundation betrifft, wirst du tun, was ich dir gesagt habe, nicht wahr?«
Lepold riss die Augen auf und wandte den Blick von dem seines Onkels ab. »Ja â gewiss.«
»Gut!« Wienis sah seinem sich entfernenden Neffen ausdruckslos nach. Dann kehrte er zu seinem Schreibtisch zurück.
Lepolds Gedanken waren unterdessen düster und nicht frei von Furcht. Vielleicht war es wirklich das Beste, die Foundation
zu schlagen, und die Energie, von der Wienis sprach, zu gewinnen. Aber danach, wenn der Krieg vorüber war und er sicher auf dem Thron saà⦠Scharf trat ihm die Tatsache ins Bewusstsein, dass Wienis und seine beiden arroganten Söhne in der Thronfolge die nächsten waren.
Aber er war der König. Und Könige konnten Leute erschieÃen lassen.
Sogar Onkels und Vettern.
4
Abgesehen von Sermak selbst war Lewis Bort der eifrigste darin, jene abweichlerischen Elemente aufzuspüren, die in die jetzt sehr lautstarke Aktionspartei eingesickert waren. Er hatte jedoch nicht zu der Abordnung gehört, die vor fast einem halben Jahr bei Salvor Hardin gewesen war. Nicht etwa, dass es seinen Bemühungen an Anerkennung gemangelt hätte, ganz im Gegenteil. Er hatte aus dem guten Grund gefehlt, weil er sich zu der Zeit auf der Hauptwelt Anakreons befunden hatte.
Er besuchte sie als Privatmann. Er sprach mit keiner Amtsperson und tat auch sonst nichts von Bedeutung. Er beobachtete nur die dunklen Winkel des geschäftigen Planeten und steckte seine Knollennase in staubige Ritzen.
Gegen Ende eines kurzen Wintertages, der mit Wolken begonnen hatte und jetzt mit Schnee aufhörte, traf er wieder zu Hause ein. Innerhalb einer Stunde saà er an dem achteckigen Tisch in Sermaks Haus.
Die Stimmung der Versammelten war schon durch das von Schnee erfüllte zunehmende Dämmerlicht drauÃen reichlich deprimiert, und Borts Worte waren nicht dazu angetan, sie zu heben.
»Ich fürchte«, sagte er, »unsere Situation ist das, was man gemeinhin, melodramatisch ausgedrückt, eine verlorene Sache
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