Die Foundation Trilogie
nennt.«
»Das glaubst du?«, fragte Sermak düster.
»Das hat mit Glauben nichts mehr zu tun, Sermak. Es ist kein Platz mehr für irgendeine andere Meinung.«
»Die Rüstung â¦Â«, begann Dokor Walto.
Bort unterbrach ihn sofort. »Vergiss die Rüstung! Das ist eine alte Geschichte.« Sein Blick wanderte von einem zum anderen. »Ich spreche vom Volk. Ja, ich gebe zu, es war ursprünglich meine Idee, wir sollten so etwas wie eine Palastrevolution anzetteln und jemanden als König einsetzen, der der Foundation wohlgesonnener ist. Es war eine gute Idee. Es ist immer noch eine gute Idee. Sie hat nur den einzigen kleinen Fehler, dass sie undurchführbar ist. Dafür hat der groÃe Salvor Hardin gesorgt.«
Sermak sagte mürrisch: »Wenn du uns Einzelheiten nennen wolltest, Bort â¦Â«
»Einzelheiten? Es gibt keine! So einfach ist das nicht. Es ist die ganze verdammte Situation auf Anakreon. Es ist diese Religion, die die Foundation eingeführt hat. Sie funktioniert!«
»Und?«
»Ihr müsstet sehen, wie sie funktioniert, um die Sache richtig beurteilen zu können. Hier werdet ihr nichts anderes gewahr, als dass wir eine groÃe Schule haben, die sich der Ausbildung von Priestern widmet, und dass gelegentlich zum Nutzen der Pilger in irgendeinem finsteren Winkel der Stadt eine spezielle Show abgezogen wird. Das ist alles: Uns geht das im Grunde überhaupt nichts an. Aber auf Anakreon â¦Â«
Lem Tarki glättete mit einem Finger seinen affektierten Van-Dyke-Bart und räusperte sich. »Was für eine Religion ist
das? Hardin hat immer behauptet, das sei nichts als ein Hokuspokus, der das Volk dahin bringen soll, unsere Wissenschaft ohne Fragen zu akzeptieren. Du weiÃt doch, Sermak, als wir bei ihm waren, sagte er zu uns â¦Â«
»Hardins Erklärungen«, erinnerte Sermak ihn, »haben an der Oberfläche oft nicht viel zu bedeuten. Aber was für eine Religion ist es denn nun, Bort?«
Bort überlegte. »Vom ethischen Standpunkt aus ist sie in Ordnung. Sie unterscheidet sich kaum von den verschiedenen Philosophien des alten Imperiums. Hohe Moralbegriffe und all das. Dagegen ist nichts einzuwenden. Religion ist einer der groÃen zivilisierenden Einflüsse der Geschichte, und in dieser Hinsicht erfüllt sie â¦Â«
»Das wissen wir«, unterbrach Sermak ungeduldig. »Komm zum Kern der Sache!«
»Hier ist er.« Bort war ein wenig beunruhigt, zeigte es aber nicht. »Die Religion â die, vergesst das nicht, von der Foundation eingeführt und gefördert worden ist â baut auf strikten autoritären Prinzipien auf. Die Priester üben die alleinige Kontrolle über die Instrumente der Wissenschaft aus, die wir Anakreon gegeben haben, aber sie haben nur den empirischen Umgang mit diesen Instrumenten gelernt. Sie glauben fest an ihre Religion und an die ⦠äh ⦠spirituelle Qualität der Energie, mit der sie umgehen. Zum Beispiel pfuschte vor zwei Monaten ein Idiot an dem Kraftwerk im thessalekischen Tempel herum â einem der groÃen. Dabei gingen fünf Häuserblocks der Stadt in die Luft. Alle, auch die Priester, sahen darin einen Akt göttlicher Vergeltung.«
»Ich erinnere mich. Die Zeitungen brachten damals eine entstellte Version der Geschichte. Doch ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst.«
»Dann hör zu! Die Priesterschaft bildet eine Hierarchie, an deren Spitze der König steht. Er ist ein absoluter Monarch
von Gottes Gnaden. Das Volk glaubt unerschütterlich daran, und die Priester auch. Einen solchen König kann man nicht stürzen. Verstehst du jetzt?«
»Mal langsam!«, fiel Walto ein. »Was meintest du, als du sagtest, das alles habe Hardin bewerkstelligt? Wie kommt er ins Spiel?«
Bort warf Walto einen zornigen Blick zu. »Die Foundation hat diesen Irrglauben mit Fleià gefördert. Wir haben den Schwindel mit all unserem wissenschaftlichen Rüstzeug gestützt. Führt der König den Vorsitz bei einem Fest, ist er jedes Mal von einer radioaktiven Aura umgeben, die seinen ganzen Körper einhüllt und sich wie eine Krone über seinem Haupt erhebt. Jeder, der ihn berührt, trägt schwere Verbrennungen davon. In entscheidenden Augenblicken bewegt er sich durch die Luft von einem Ort zum anderen, angeblich vom göttlichen Geist inspiriert. Mit einer Geste erfüllt er
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