Die Foundation Trilogie
die geringsten Hinweise. Auch ohne Verräter unter ihnen bilden sie jedoch ein Element der Unsicherheit in unserer Gesellschaft. Sie fühlen sich nicht durch
Patriotismus oder durch einfachen Anstand an uns gebunden, nicht einmal durch religiöse Ehrfurcht. Unter ihrer weltlichen Führerschaft könnten sich die äuÃeren Provinzen, die uns seit Hardins Zeit als den Heiligen Planeten betrachten, von uns lossagen.«
»Das leuchtet mir alles ein, aber welche Abhilfe â¦Â«
»Die Abhilfe muss schnell kommen, bevor die Seldon-Krise akut wird. Mit Atomwaffen von auÃen und Staatsverdrossenheit von innen könnte das Risiko zu groà werden.« Sutt stellte das leere Glas hin, mit dem er gespielt hatte. »Dies ist offensichtlich Ihre Aufgabe.«
»Meine?«
»Ich kann es doch nicht tun. Ich habe meinen Posten durch Ernennung bekommen und keine gesetzgeberischen Befugnisse.«
»Der Bürgermeister â¦Â«
»Unmöglich. Seine Persönlichkeit ist ganz und gar negativ. Energie entwickelt er nur, wenn er der Verantwortung ausweichen will. Doch sollte sich eine unabhängige Partei erheben, die seine Wiederwahl gefährdete, lieÃe er sich vielleicht willig führen.«
»Aber, Sutt, mir mangelt es an Begabung für die praktische Politik.«
»Ãberlassen Sie das mir. Wer weiÃ, Manlio, seit Salvor Hardins Zeiten sind der Primat und das Bürgermeisteramt niemals in einer einzigen Person kombiniert gewesen. Dazu könnte es jetzt kommen â wenn Sie Ihre Arbeit gut tun.«
3
Hober Mallow hatte am anderen Ende der Stadt in einer bescheideneren Umgebung eine zweite Verabredung. Er hatte lange zugehört, und jetzt sagte er vorsichtig: »Ja, ich habe von Ihrer Kampagne gehört, einen Vertreter der Händler in den Rat zu bekommen. Aber warum soll ich es sein, Twer?«
Jaim Twer, der einen jederzeit gefragt oder ungefragt daran erinnerte, dass er zu der ersten Gruppe von Ausländern gehörte, die in der Foundation eine weltliche Erziehung genossen hatten, strahlte. »Ich weiÃ, was ich tue. Denken Sie daran, wie wir uns im letzten Jahr kennenlernten.«
»Das war beim Händler-Kongress.«
»Richtig. Sie haben dieses Treffen geleitet. Diese rotnackigen Ochsen saÃen da und hörten Ihnen atemlos zu, und Sie haben sie restlos eingewickelt. Das gelingt Ihnen mit den Massen der Foundation ebenso. Sie üben einen Zauber aus â oder jedenfalls wissen Sie, wie man die Leute packt, was auf das Gleiche hinausläuft.«
»Na gut«, sagte Mallow trocken. »Warum jetzt?«
»Weil jetzt für uns der beste Augenblick ist. Wissen Sie, dass der Bildungsminister sein Rücktrittsgesuch eingereicht hat? Es ist noch nicht bekanntgemacht worden, aber das wird bald geschehen.«
»Und woher wissen Sie es?«
»Nun â lassen wir das.« Twer winkte angewidert ab. »Es ist so: Die Aktionisten-Partei spaltet sich, und wir können ihr den Garaus machen, indem wir ihr mit der Forderung gleicher Rechte für die Händler das Messer auf die Brust setzen â beziehungsweise die Frage stellen, ob sie für oder gegen die Demokratie ist.«
Mallow lehnte sich in seinem Sessel zurück und betrachtete seine dicken Finger. »Hm. Tut mir leid, Twer. Ich reise
nächste Woche in Geschäften ab. Sie werden sich jemand anders suchen müssen.«
»In Geschäften? In was für Geschäften?«
»In äuÃerst geheimen. Drei-A-Priorität und so weiter, Sie wissen schon. Hatte eine Unterredung mit dem Sekretär des Bürgermeisters.«
»Mit Schlange Sutt? Ein Trick! Der Hundesohn will Sie nur loswerden. Mallow â¦Â«
»Langsam!« Mallow legte die Hand auf die geballte Faust des anderen. »Beruhigen Sie sich. Wenn es ein Trick ist, werde ich eines Tages zurückkommen und mit ihm abrechnen. Wenn nicht, spielt uns Ihre Schlange in die Hände. Hören Sie, wir nähern uns einer Seldon-Krise.«
Mallow wartete auf eine Reaktion, doch es kam keine. Twer starrte ihn nur an. »Was ist eine Seldon-Krise?«
»Galaxis!«, explodierte Mallow. »Was, zum Kuckuck, haben Sie denn in der Schule gelernt?«
Twer runzelte die Stirn. »Wenn Sie mir erklären würden â¦Â«
Es gab eine lange Pause. »Ich will es Ihnen erklären.« Mallows Augenbrauen senkten sich. Er sprach langsam. »Als das galaktische Imperium an den
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