Die Frau an Seiner Seite
gutes Jahr vor der Hochzeit in Heidelberg.
Dr. Maike Richter-Kohl hatte schon zu Lebzeiten Hannelore Kohls bei ihr für Irritationen und wohl auch für Eifersucht gesorgt und ihr dadurch Verletzungen und Schmerzen zugefügt. Auch ihretwegen, daran dürfte kaum ein Zweifel bestehen, war sie zuletzt verzweifelt. Und auch zehn Jahre nach Hannelores Tod lässt die neue Frau ihr keine Ruhe.
* * *
Hannelores Freundinnen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hannelore-Kohl-Stiftung, langjähriges Personal in Bonn und Ludwigshafen und einige enge Weggefährten Helmut Kohls werden es nicht zulassen, dass die Erinnerungen an die Frau an seiner Seite, die Lebensleistung der Präsidentin des Kuratoriums ZNS, zerstört werden. Diese Frau hat ein Leben geführt mit Glanz, mit Schmerzen, mit geschichtlichen Brüchen und war ein Kind ihrer Zeit. Hannelore Kohl war als Kriegskind tiefer geprägt und in Spuren geschoben worden, als sie es selbst wissen konnte. Gerne hätte man ihr entlastende Jahre gewünscht, in denen sie etwas von dem, was sie in den vielen Jahren aufgebaut hatte, noch hätte genießen können.
Anhang
Zeittafel
1933 7. März: geboren in Berlin
1934 Umzug von Berlin nach Leipzig
1939 – 1943 Besuch der 32. Volksschule
1943 – 1944 Besuch der Gaudig-Mädchenoberschule
1944 – 1945 Evakuierung nach Grimma und Döbeln
Besuch des Humanistischen Gymnasiums in Döbeln
1945 Mai: Mit der Mutter Flucht von Döbeln über Taucha nach Leipzig
Abenteuerliche Reise von Leipzig nach Mutterstadt (Ankunft 10. Juli)
Oktober: Einschulung in die Städtische Mädchenoberrealschule in Ludwigshafen
1948 Tanztee im Gasthof »Zum Weinberg« in Ludwigshafen-Friesenheim. Erste Begegnung mit Helmut Kohl (18)
1951 21. Juni: Erfolgreicher Abitur-Abschluss
5. November: Beginn des Fremdsprachenstudiums am Germersheimer Dolmetscherinstitut der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität
1952 18. September: Tod von Vater Wilhelm Renner
Studienabbruch
1953 – 1959 15. Juni: Beginn der siebenjährigen Tätigkeit als kaufmännische Angestellte bei der Ludwigshafener BASF
1960 27. Juni: Heirat mit Helmut Kohl. Einzug in das Eigenheim in der Tiroler Straße 41
1963 16. Juli: Geburt von Sohn Walter
1965 28 August: Geburt von Sohn Peter
1969 19. Mai: Wahl von Helmut Kohl zum Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz. First Lady.
1971 5. September: Bezug des Bungalows in Ludwigshafen-Oggersheim
1973 12. Juni: Wahl von Helmut Kohl zum CDU-Bundesvorsitzenden
1976 Helmut Kohl Kanzlerkandidat der Unionsparteien für die Bundestagswahl am 3. Oktober
13. Dezember: Wahl zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
1980 18. Juli: Tod von Mutter Irene Renner
1982 1. Oktober: Wahl von Helmut Kohl zum Bundeskanzler
1983 21. Dezember: Gründung des Kuratoriums ZNS für Unfallverletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems e.V.
1989 9. November: Öffnung der Berliner Mauer
28. November: Zehn-Punkte-Plan zu den deutsch-deutschen Beziehungen
1990 3. Oktober: Tag der deutschen Einheit
1991 31. Oktober: Schwerer Unfall von Sohn Peter im italienischen Bologna
1993 2. Februar: Dramatische Wende. Trotz bekannter Penicillinallergie wird Hannelore Kohl angeblich aus Versehen ein Antibiotikum gegen eine bakterielle Infektion verschrieben, das zu der Penicillingruppe gehört. Beginn einer entsetzlichen Tragödie. Beginn der Lichtallergie
1. Juli: Gründung der Hannelore-Kohl-Stiftung
1996 6. Dezember: Geburt des Enkels Johannes, Sohn von Walter und Christine
1998 26. Oktober: Ende der Amtszeit von Helmut Kohl als Bundeskanzler
1999 4. Dezember: Beginn der CDU-Spendenaffäre
2001 5. Juli: Selbstmord
11. Juli: Requiem im Kaiserdom zu Speyer und Beisetzung auf dem Friedhof in Ludwigshafen-Friesenheim
Literaturauswahl
Beevor, Antony: Berlin 1945 – das Ende , München 2002
Bergfeld, Ingolf, Leipzig: Eine kleine Stadtgeschichte , Erfurt 2002
Benz, Wolfgang (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus , Stuttgart 2005
Brockhaus-Enzyklopädie in 24 Bänden, Mannheim 1992
Clough, Patricia: Hannelore Kohl , Stuttgart 2002
Dillon, Chris / von Richthofen, Esther: Alltag im Dritten Reich , Erfurt 2008
Hildebrand, Klaus: Das Dritte Reich , München 2009
Horn, Birgit: Die Nacht, als der Feuertod vom Himmel stürzte. Leipzig, 4. Dezember 1943, Wartberg 2003
Karay, Felicja: Wir lebten zwischen Granaten und Gedichten. Das Frauenlager der Rüstungsfabrik HASAG im Dritten Reich . Aus dem Hebräischen von Susanne Plietzsch, Köln
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