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Die Frau des Diplomaten (German Edition)

Die Frau des Diplomaten (German Edition)

Titel: Die Frau des Diplomaten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pam Jenoff
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wiederzusehen, Marta. Als ich Salzburg verließ, da dachte ich …“ Er lässt den Satz unvollendet und sieht zur Seite. „Dass du jetzt hier bist, das ist einfach unglaublich.“
    Da ich kein Wort herausbringe, nicke ich nur zustimmend. Hüstelnd widme ich mich meiner Suppe und nehme noch einen Löffel davon. Ich luge unter gesenkten Augenlidern hervor und beobachte, wie Paul isst. Als ich auf seinen Mund sehe, muss ich an unseren Kuss am See denken. Wird er mich noch einmal küssen? Allein die Vorstellung weckt Sehnsucht in mir. Aber vielleicht bleibt uns nach dem Essen gar keine Zeit dafür. Wie will er es anstellen? Und wo soll es geschehen? Ich bin so in Gedanken, dass mir der Löffel aus der Hand rutscht und laut klimpernd auf dem Boden landet.
    „Oh!“, rufe ich und will mich nach dem Löffel bücken, doch Paul greift über den Tisch hinweg und hält mich davon ab.
    „Keine Sorge“, beschwichtigt er und lässt mich wieder los, als ein Kellner herbeieilt und mir einen neuen Löffel hinlegt.
    Wenige Minuten darauf kehrt Henri an unseren Tisch zurück und sieht überrascht, dass wir die Suppe nur zur Hälfte aufgegessen haben. „Schmeckt es Ihnen nicht?“
    „Doch, doch, es ist köstlich“, beteuere ich. „Ich will nur etwas Platz im Magen lassen.“
    Paul zwinkert mir zu. „Gute Antwort“, flüstert er, während Henri die Teller mitnimmt.
    Gleich darauf wird der Hauptgang gebracht. „Ragoût de poulet à la Henri“ , verkündet Henri und stellt Teller mit Hähnchenragout an einem mir fremden Gemüse vor uns ab.
    „In der Stadt werden die Lebensmittel immer noch rationiert, aber Henri vollbringt wahre Wunder mit dem, was er kriegen kann“, bemerkt Paul, als wir wieder allein sind. „Nach dem Mist … ich meine, nach dem Zeug, das wir im Krieg essen mussten … Letzten Winter gab es Zeiten, da …“ Plötzlich verstummt er. „Was bin ich nur für ein Idiot. Nach allem, was du durchlitten hast, sitze ich hier und beklage mich über schlechtes Essen.“ Ein Schatten legt sich über seine Miene, und ich sehe ihm an, dass er an den Tag zurückdenkt, an dem er mich in meiner Zelle entdeckte.
    „Ist schon gut“, beteuere ich. Ich möchte jetzt nicht von ihm bemitleidet werden. „Erzähl mir etwas über Amerika“, fordere ich ihn auf, um das Thema zu wechseln.
    „Amerika?“ Er schweigt und denkt nach, während er ein Stück Fleisch isst. „Das ist nicht so leicht, weil es ein so großes Land ist. Da ist zum Beispiel der Süden, wo ich herkomme. Noch weiter südlich reden die Leute noch komischer als ich, musst du wissen.“ Ich sehe ihn fragend an. „Das sollte ein Scherz sein. Nicht alle Amerikaner reden so wie ich. Die USA sind ein bisschen so wie eure Länder hier in Europa, nur dass wir alle die gleiche Sprache sprechen, aber auf unterschiedliche Weise. Manche reden schneller, andere langsamer, hier und da werden Worte anders betont. Es gibt den Mittleren Westen und Kalifornien, da war ich aber noch nie. Und dann die großen Städte, New York City und Chicago. Es gibt so viele tolle Orte, die man gesehen haben muss.“ Er isst wieder einen Happen. „Wenn ich nach dem Krieg heimkehre, möchte ich quer durch die Staaten fahren. Am liebsten in einem Cabriolet. Weißt du, das Dach runterklappen und einfach losfahren, um alles anzuschauen.“ Seine Augen weiten sich vor Aufregung, so als würde ihm diese Idee heute zum ersten Mal kommen. Ich stelle mir vor, wie ich neben Paul in diesem Auto sitze und wir die Fahrt gemeinsam machen. „Ich könnte all die Jungs aus meiner Einheit besuchen.“
    „Sind die anderen nicht aus North …“ Wie heißt das noch gleich, wo Paul herkommt?
    „North Carolina?“ Er schüttelt den Kopf. „Nein. Okay, einer von ihnen schon, Bill McCauley. Der Rest kommt aus Texas, New Jersey, Maine. Das ist wirklich witzig. Wir sind jetzt schon so lange zusammen, dass ich mir kaum vorstellen kann, wie jeder von uns eines Tages in sein altes Leben zurückgeht.“
    „Du hast die anderen ins Herz geschlossen“, stelle ich fest und trinke einen Schluck Wein.
    „Ja, sie sind wie meine Brüder“, bestätigt er. Dann, auf einmal, wird er ganz ernst. „Weißt du, ich hatte einen Bruder. Jack war fünf Jahre älter als ich. Er kam bei einem Autounfall ums Leben, als ich zwölf war.“
    „Das tut mir sehr leid.“ Ich muss mich davon abhalten, eine Hand tröstend auf seinen Unterarm zu legen.
    „Es war schlimm für mich“, redet er weiter. „Ich liebe meine Eltern, und ich

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