Die Frau des Highlanders
Königs, aber mein Schwert könnte auch die Zierfeder einer Frau sein, so wenig kann ich damit ausrichten.« Er spuckte die Worte regelrecht aus. »Ich wollte Rosalyn nicht einbeziehen. Diese Angelegenheit ist nicht die Sache meiner Tante, Duncan, sondern ganz allein meine. Meine Aufgabe ist es, meine Familie zu beschützen, nicht, sie größerer Gefahr auszusetzen.«
Duncan schob lachend seinen Stuhl zurück. »Ich wette, Lady Rosalyn würde das anders sehen, Connor. Hat sie dir nicht gesagt, dass sich mit ihrem Plan alles nach deinen Wünschen entwickeln würde?«
»Ja.« Connor hob den Kopf. »Und das bereitet mir Sorge. Es gibt keinen rechten Weg aus diesem Desaster. Das weißt du so gut wie ich.« Er beugte sich zu Duncan vor und zog eine Braue hoch. »Sie geht ein großes Risiko ein.«
Duncan nahm einen großen Schluck aus seinem Krug und zuckte mit den Schultern. »Sie wird ihre Gabe einsetzen. Genau wie ihre Mutter es getan hat und deren Mutter. Sie verleugnet nicht, wer sie ist.« Duncan trank wieder einen Schluck und lächelte. »Kein Grund, das gute Ale zu verschwenden.« Er stand auf, ging ans andere Ende des Tisches und legte Connor die Hand auf die Schulter, während er sich neben ihn setzte. »Sie weiß um die Gefahr, die es für sie bedeutet, wenn sie es tut – aber sie weiß auch um die Gefahr, die es für euch alle bedeutet, wenn sie es nicht tut. Du musst hier bei deiner Schwester bleiben, Jungchen.«
»Ich weiß. Es ist meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass sie in Sicherheit und glücklich ist.«
Duncan senkte den Kopf und sagte leise: »Du weißt, dass es Männer gibt, die dir folgen würden. Männer, die für dich kämpfen würden, wenn du dich entschlössest, dich gegen deinen Onkel zu stellen, dich entschlössest, dir zu erobern, was dir rechtmäßig zusteht. Du hast sehr wohl eine Wahl.«
»Und wie viele würden dann ihr Leben lassen, Duncan? Wie viele Unschuldige würden auf dem Schlachtfeld bleiben? Wir haben das doch schon so oft besprochen. Ich bin nicht bereit, so viele meiner Leute zu opfern.« Er stöhnte gequält auf. »Es gibt nichts daran zu deuteln, Duncan. Ich habe meine Familie wieder enttäuscht. Rosalyn hatte recht. Wenn ich Mairi retten will, ohne meine Leute in den Tod zu schicken, bleibt mir nichts anderes übrig, als meine Tante durch die Anwendung ihres Zaubers in Gefahr zu bringen.« Resigniert seufzend schüttelte er den Kopf. »Rosalyn will heute Abend aufbrechen. Sie wird bald herunterkommen.«
»Sie
ist
schon heruntergekommen.«
Beim Klang der vom Eingang her ertönenden herrischen Stimme sprangen die Männer auf. Eine hochgewachsene, blonde Frau mit einer Haltung, die ihrem Ton entsprach, kam auf die beiden zu.
»Hör auf zu jammern, Connor. Wir haben das alles ausführlich erörtert. Du weißt, dass es keinen anderen Ausweg gibt. Ich verspreche dir – dies wird all deine Probleme lösen. Hast du das Geschenk?« Rosalyn MacKiernan lächelte ihren Neffen an, ignorierte seinen finsteren Ausdruck ebenso, wie Duncan es getan hatte. In der selbstverständlichen Erwartung, dass ihre Anordnung befolgt worden war, streckte sie die Hand aus.
»Ja.« Connor griff in seinen Sporran und reichte ihr einen kleinen Samtbeutel.
Rosalyn öffnete ihn und schüttete den Inhalt in ihre Hand. »Oh, sehr gut, Connor. Du hast genau das Stück gewählt, auf das ich gehofft hatte.« Freudestrahlend hob sie den Smaragdanhänger hoch. Die Facetten blitzten im Schein der Kerzen. »Ich weiß noch, wie Dougal diesen Schmuck deiner Mutter schenkte. Es war bei dem Abendessen, als die beiden bekanntgaben, dass sie heiraten würden.« Ein Schleier legte sich über ihre blauen Augen, als sie sich an den Moment erinnerte, doch gleich darauf kehrte sie in die Gegenwart zurück. »Oh. Das hätte ich ja fast vergessen.« Die Art, wie sie ihren Neffen jetzt anlächelte, beunruhigte ihn. »Ich brauche irgendetwas Kleines von dir, Connor. Etwas Persönliches.« Wieder streckte sie erwartungsvoll die Hand aus. Als sie seine Verwirrung sah, erklärte sie: »Ohne etwas von dir wirkt der Zauber nicht.« Sie blickte sich in der Großen Halle um. »Ich weiß – dein Plaid. Ein Stückchen von deinem Plaid wird den Zweck erfüllen.« Als er die Stirn runzelte, seufzte sie. »Also wirklich, Neffe, musst du denn aus allem einen Kampf machen?«
Connor schüttelte den Kopf. Er wusste, dass es ihm nichts nützen würde zu widersprechen. Also schnitt er ein Eckchen von seinem Plaid ab und reichte es
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