Die Frau des Highlanders
unbehaglich fest.
»Sie hatten ja keinen Grund, es herunterzulassen und das Tor zu verschließen. Kümmere dich darum, Duncan. Auch um das Tor und den Sperrbalken. Es wird niemand rein- und rausgelassen. Ich spreche mit Niall.«
»In Ordnung. Wir sehen uns später.« Duncan stieg vom Pferd und ging durch den Torweg zurück zum Eingang.
Vom Innenhof führte eine imposante Treppe zu einer Flügeltür im ersten Obergeschoss des Hauptgebäudes. Am Fuß der Treppe saß Connor ab. Als er gerade Cate aus dem Sattel hob, kam ein Mann die Treppe heruntergeeilt.
»Willkommen daheim, Junge.« Der Mann umarmte Connor, klopfte ihm freudig auf den Rücken. Dann glitt sein Blick zu Cate. »Das ist also deine Braut. Margaret wird nicht begeistert sein ob dieser Überraschung. Sie hat Euch erst nach der Hochzeit erwartet, und es ist nichts vorbereitet.« Er grinste.
»Ja, Niall, das ist meine Cate.« Die Hand auf die Schulter des anderen legend, wandte Connor sich Cate zu. »Cate, das ist Niall, mein Verwalter. Er sorgt dafür, dass hier alles seine Richtigkeit hat.«
Niall lachte. »Lass das nicht meine Margaret hören. Schließlich ist sie es, die die ganze Arbeit macht. Mairi hätte uns doch sagen können, dass ihr kommen würdet, als sie vorhin hier war, um Rosalyns Arzneikorb zu holen.«
»Sie wusste nichts davon. Als wir uns entschlossen, hierher zu kommen und nicht nach Dun Ard zurückzukehren, war sie schon unterwegs. Ich habe Duncan beauftragt, das Tor zu schließen, und ich möchte, dass es geschlossen bleibt, bis wir ein paar Dinge besprochen haben.«
Der Verwalter wurde ernst. »Ich schicke ihm Hilfe.« Er drehte sich um und brüllte: »Ewan!«
Aus einem Nebengebäude kam ein halbwüchsiger Junge angelaufen.
»Connor!« Er strahlte übers ganze Gesicht. »Du bist wieder da!«
»Hilf Duncan, das Tor zu schließen, Junge«, sagte Niall zu seinem Sohn. »Ich bringe derweil die beiden hier zu deiner Mutter.« Er lächelte voller Zuneigung, als der Junge die Beine in die Hand nahm.
Margaret wartete oben in der Eingangstür. Nach der Begrüßung begann sie zu jammern.
»Du meine Güte, Jungchen, ich dachte, ihr kommt erst nach der Hochzeit. Es ist nichts vorbereitet.« Sie wandte sich zum Gehen, blieb jedoch stehen und drehte sich ihnen wieder zu. »Sieh dir deine Braut an, Jungchen. Völlig erschöpft und bestimmt auch am Verhungern – Janet!«, rief sie, bevor sie sich Cate zuwandte: »Männer!« Vor sich hin grummelnd, setzte sie Cate an einen Tisch in der Nähe eines lodernden Feuers.
Gleich darauf hatte Cate eine warme Decke um die Schultern und ein Brett mit Brot, Käse und kaltem Braten vor sich. Margaret entschuldigte sich, sie müsse ein Gemach für das »kleine Mädchen« herrichten.
Die Männer waren verschwunden, als Margaret das Kommando übernahm, doch jetzt kehrten sie zurück. Auch Duncan war dabei. Margaret trug einen Imbiss für sie auf, wie sie ihn zuvor Cate serviert hatte.
Cate verfolgte die Unterhaltung, die sich um die Leute drehte, die sie heute besucht hatten und um Freunde, die Margaret und Niall seit längerem nicht gesehen hatten. Als Margaret nach der Hochzeit und dem Grund für die unerwartete Heimkehr heute Abend fragte, schickte Niall sie Alenachschub holen und lenkte das Gespräch auf die Tiere und Probleme, die es mit ihren Pferchen gab. Es schien fast so, als wollten die Männer das Thema vermeiden.
Nach einer Weile bemerkte Cate, dass Janet, die, wie sie erfahren hatte, die Tochter von Margaret und Niall war, auf ihrem Hocker am Feuer eingenickte war. Sie machte Connor darauf aufmerksam.
»Es war gedankenlos von mir, euch so lange wach zu halten«, entschuldigte er sich bei seinen Leuten. »Geht zu Bett. Ich geleite Cate selbst zu ihrem Schlafgemach.« Als Margaret protestieren wollte, stoppte er sie. »Mach dir keine Sorgen – ich finde mich schon zurecht in meinem Haus. Geh, kümmere dich um deine Familie.«
Lächelnd tätschelte sie seinen Arm. »Du bist meine Familie, Junge.« Sie gähnte herzhaft und folgte ihrem Mann, der die Tochter auf seinen Armen hinaustrug.
Connor empfand offensichtlich große Zuneigung für diese Leute. Cate hatte ihn noch nie so entspannt erlebt.
»Sie sind sehr nett.«
»Ja – und fleißig.« Er reichte ihr den Arm und führte sie die enge Wendeltreppe am Ende der Großen Halle hinauf. »Im Gegensatz zu Dun Ard gibt es hier keine Knechte und Mägde. Nur Niall, Margaret und ihre Kinder. Wenn wir hier sind, helfen Duncan und ich
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