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Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Mayhue
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braucht, um für den Rest seines Lebens glücklich zu sein.« Nachdem sie Cate noch einmal gedrückt hatte, lief sie zur Tür hinaus.
    Cate wechselte einen Blick mit Rosalyn, bevor sie ihrerseits das Zimmer verließ. Für den Rest seines Lebens? Nur wenn dieser Rest auf einen Tag beschränkt war. In gewisser Weise war er das ja. Wenn sie in ihre Zeit zurückkehrte, wäre er …
    Ich werde nicht weinen.
Das würde für heute ihr Mantra sein.
    Sie hatte sich immer gewünscht, eine Schwester zu haben, die gleichzeitig ihre beste Freundin war. Jetzt hatte sie in Mairi einen Menschen gefunden, der ihren Wunsch wahr werden lassen könnte, aber sie müsste sie gleich wieder hergeben.
    Innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden würde sie ihre beste Freundin und den Mann ihrer Träume verlieren.
    Ihrem Mantra zum Trotz drohten ihr Tränen in die Augen zu steigen, als sie die Treppe hinunterging.
     
    Connor sah so umwerfend aus, dass es ihr den Atem verschlug.
    Er stand in der Großen Halle und mühte sich mit seiner Smaragdnadel ab. Als er aufschaute und Cate hilflos anlächelte, blieb sie wie angewurzelt stehen. Hatte sie ihn tatsächlich nur für gutaussehend gehalten? Der Mann war eine Sensation.
    Cate eilte zu ihm und befestigte die Nadel.
    »Jetzt bist du an der Reihe. Hilf mir, bitte.« Sie reichte ihm die Kette.
    Seine Hand zitterte, als er den Schmuck entgegennahm. Einen Moment lang schaute er sinnend darauf hinunter, dann trat er hinter Cate, um ihn ihr umzulegen. Ihr war, als glühe der Stein, der schwer auf der Spitze lag.
    »Ich wäre gerne einen Augenblick allein mit meiner Braut, wenn es euch nichts ausmacht«, sagte er ruhig, aber energisch, und trat vor Cate hin.
    Alle Anwesenden verließen die Große Halle und gingen in den Hof hinunter.
    Er berührte den in den Kranz eingeflochtenen Streifen seines Plaids und zog fragend eine Braue hoch.
    Cate lachte leise. »Ich fand es passend, heute dein Zeichen zu tragen.« Sie trat ein paar Schritte zurück und drehte sich im Kreis. »Wie sehe ich aus?«
    Er nahm ihre Hände und schaute ihr in die Augen. »Du bist eine wunderschöne Frau und eine wunderschöne Braut. Und dieses ungewöhnliche Kleid passt zu der ungewöhnlichen Frau, die es trägt.« Dann wurde er ernst. »Ich habe einen Hochzeitswunsch. Wirst du ihn mir erfüllen?«
    »Ich erfülle dir
jeden
Wunsch, Connor«, antwortete sie, und sie meinte es so.
    »Es ist zwar keine richtige Hochzeit, aber die einzige, die es je für mich geben wird. Du findest es vielleicht lächerlich, aber ich ertrage den Gedanken nicht, eine Frau zu heiraten, die das Verlobungsgeschenk eines anderen trägt. Ziehst du um meinetwillen den Ring ab, Caty? Nur für heute?«
    Richards Ring. Sie hatte überhaupt nicht daran gedacht. Die Tränen, die sie ständig zurückgedrängt hatte, liefen jetzt doch. Seit sie hier war, hatte sie sich von der Frau, die nie weinte, in eine regelrechte Heulsuse verwandelt. Sie entzog Connor ihre Hände, nahm den Ring ab und reichte ihn ihm.
    Connor legte ihn in seine Hand, betrachtete ihn und steckte ihn dann in seinen Sporran, den kleinen Lederbeutel an seinem Gürtel. Cates Gesicht in die Hände nehmend, wischte er ihr mit den Daumen die Tränen weg.
    »Danke«, sagte er weich. »Es tut mir leid – ich wollte dir keinen Kummer bereiten. Ich werde den Ring wie einen Schatz hüten und ihn dir morgen zurückgeben.« Er schaute sie traurig an.
    Sie legte ihre Hände auf seine. »Ich weine nicht wegen des Rings, Connor. Es ist, weil …« Sie brach ab.
    Wie sollte sie ihm sagen, dass sie um ihn weinte? Dass sie weinte, weil für ihn die Hochzeit nicht real war, weil sie, Cate, ihn bald für immer verlassen müsste, weil sie ihn liebte und er sie nicht. Seufzend zog sie seine Hände herunter.
    Er zeigte auf sie. »Dein Gesicht ist gerötet. Du hast es doch nicht etwa auch rasiert?«
    Dankbar für den Themenwechsel, der ihr Gelegenheit gab, sich zu fassen, antwortete sie: »Nein – aber wenn jemand anderer sich gestern Abend rasiert hätte, wäre meine Haut nicht so angegriffen.«
    Als er die Bedeutung ihrer Worte begriff, stieg dunkle Röte von seinem Hals auf. Dann prustete er los und lachte noch immer in sich hinein, während sie die Treppe hinuntergingen, um die Reise zu ihrer Hochzeit anzutreten.
     
    Als sie eintrafen, war eine große Menschenmenge vor der Kirche versammelt. Cate entdeckte Connors Familie und einige Leute aus Dun Ard Castle, aber zum größten Teil verschwammen die Gesichter

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