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Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Mayhue
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Alarmbereitschaft, unfähig, sich auch nur einen Moment zu entspannen. Nach so vielen Jahren fühlte er sich fast verletzlich ohne Duncan, aber sein alter Freund hatte heute eine andere Aufgabe, als ihm den Rücken zu stärken. Außerdem waren genug Männer da, denen er vertraute, auf die er sich verlassen könnte, wenn es nötig wäre.
    Ständig überflog er die Menge, fragte sich, ob heute ein weiterer Anschlag auf Cates Leben drohte. Er würde sie nicht aus den Augen lassen. Er würde es ihnen nicht leichtmachen.
    Es hatte ihn große Mühe gekostet, seinen Stolz zu überwinden und sie zu bitten, den Ring abzunehmen. Richards Ring. Er lag schwer wie ein Stein in seinem Sporran.
    Als sie den Ring abzog und ihm reichte, hatten ihre Tränen bestätigt, was er, Connor, nicht hätte vergessen dürfen. Dass sie einem anderen gehörte, einem Mann von Macht und Reichtum, den sie sich erwählt hatte. Wie seine Mutter und wie Anabella.
    Auch die vergangene Nacht änderte daran nichts. Gottlob hatte er noch rechtzeitig die Kontrolle über seinen Körper wiedererlangt. Jetzt waren sie verheiratet, und schon sehr bald würde sie fort sein. Keine Cate mehr, keine Versuchung mehr. Er musste sie nur noch bis dahin beschützen, dann wäre seine Pflicht ihr gegenüber erfüllt.
     
    Das Fest zog sich bis weit in den Abend hinein, und Cate begann zu spüren, wie wenig sie letzte Nacht geschlafen hatte, als Artair sich ihnen näherte.
    Connor stand auf und nickte grüßend. »Onkel.«
    »Neffe. Ich denke, es ist an der Zeit, dass deine Braut einen besonderen Gast von mir kennenlernt.«
    Er reichte Cate die Hand, doch Connor schob sich dazwischen und half ihr seinerseits beim Aufstehen.
    »Cate geht heute nirgendwohin ohne mich.«
    »Nirgendwohin?« Anabella war unbemerkt dazugekommen, nahm Artairs Arm und schenkte ihnen ein zuckersüßes Lächeln. Wie stets war ihr Ton abschätzig. »Nicht einmal auf den Abtritt?«
    »Nirgendwohin«, bekräftigte er. »Nicht einmal auf den Abtritt.« Connor lächelte, doch in seinem Blick lag keine Heiterkeit. »Heute nicht.«
    Cates Arm fest im Griff wandte er sich wieder Artair zu. »Geh voraus, Onkel – wie begrüßen deinen Gast gemeinsam.«
    »Wie du willst«, erwiderte Artair, doch er war nicht erfreut.
    Artair führte sie zu einem massigen Mann, der Cate schon früher aufgefallen war. Er saß an einem Tisch in der Nähe der hohen Tafel. Seine langen, roten, von grauen Strähnen durchzogenen Haare schienen mit dem gleichfarbigen Bart verfilzt zu sein. Ale tropfte auf den Bart, gesellte sich zu den darin hängenden Essensresten. Der Geruch ungewaschener Körper schlug Cate entgegen.
    Als der Mann sie sah, knallte er seinen Krug auf den Tisch. »Höchste Zeit, dass Ihr mir das Mädchen zur Begutachtung bringt. Gib dem MacPherson einen Kuss, Mädelchen«, rief er. Die umsitzenden Männer johlten. Er wollte nach Cate greifen, wurde jedoch von einer kräftigen Hand daran gehindert, die sich um sein Handgelenk schloss.
    »Niemand außer mir darf meine Ehefrau berühren, und sie wird ganz sicher keinen anderen küssen.«
    Connors Augen glitzerten ebenso gefährlich wie die der Leibwächter des Königs, von denen einer sich jetzt zu ihnen gesellte.
    »Ist das ein Freund von dir, MacKiernan?«, fragte der Mann, der Cate als Robert vorgestellt worden war, mit einem Lächeln, das sie frösteln ließ.
    Ohne das Handgelenk des Kolosses loszulassen, machte Connor die beiden Männer miteinander bekannt. »Dies ist der MacPherson, Laird der MacPhersons – und dies ist Robert MacQuarrie, Mitglied der königlichen Garde und ein Mann, den ich meinen Freund nenne.« Er ließ das Handgelenk los, und sein Lächeln erinnerte Cate an die Art, wie ein Stierkämpfer mit dem roten Tuch wedelt.
    MacPherson lief dunkelrot an vor Zorn, erhob sich mühsam von der Bank, wobei er mit seinem unförmigen Körper mehrere Teller vom Tisch fegte, und wandte sich Artair zu, der unter seinem Blick zu schrumpfen schien.
    »Wir haben genug von Eurem Fest, MacKiernan. Vergesst nicht, was Ihr mir schuldet. Ich gebe Euch Zeit bis zu ihrem Geburtstag, keinen Tag länger. Ihr erfüllt meine Forderung, oder ich bediene mich an Eurem Landbesitz.« Er spuckte Artair vor die Füße und walzte auf den Ausgang zu.
    Die meisten anderen Männer am Tisch standen ebenfalls auf und folgten ihm, bahnten sich mit unnötiger Rücksichtslosigkeit ihren Weg durch die Große Halle. Artair stand einen Moment lang da wie benommen, dann eilte er in die

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