Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Mayhue
Vom Netzwerk:
ärgerte ihn.
    »Mir einen Platz suchen, wo ich mich in Ruhe betrinken und dann schlafen kann.«
    »Daraus wird nichts, Neffe. Solange dein Freund Robert hier weilt, tust du gut daran, den liebenden Ehemann zu spielen. Oder willst du, dass der König dein Eheglück anzweifelt? Du musst an deine Schwester denken, an deine ganze Familie.«
    Sie hatte recht. Er hätte sie gerne angeschrien und beiseitegeschoben, damit er seinen Weg fortsetzen konnte, doch sie hatte recht. Er hatte keine Wahl.
    Also machte er kehrt und ging die Treppe wieder hinauf. Vor der geschlossenen Tür blieb er stehen. Er hob die Hand, ließ sie wieder sinken und setzte sich auf den Boden. Er würde der Frau in seinem Gemach Zeit geben einzuschlafen. Dann würde er hineingehen und sich ans Feuer setzen.
    Er lehnte sich an die Tür und bereitete sich auf eine weitere unbequeme Nacht vor.

24
    E ndlos scheinende, unbefriedigende Tage gingen in endlos scheinende, unbefriedigende Nächte über.
    Cate verbrachte die meiste Zeit mit Mairi oder allein im Küchengarten. Der Umgang mit Kräutern war ihr vertraut, und sie fühlte sich fast wie in ihrem kleinen Garten zu Hause. Wenn es nichts für sie zu tun gab, was häufig der Fall war, setzte sie sich auf die Bank und hing einfach nur ihren Gedanken nach. Eine Beschäftigung, die sich allerdings nicht immer einfach gestaltete.
    Es gab mehrere Bücher in der Burg. Sie wären echte Highlights in einem Museum. Es waren Handschriften, in Latein verfasst, was Cate in der Schule gelernt hatte und eventuell hätte verstehen können, und in Griechisch, aber die Schriftgestaltung machte es ihr unmöglich, sie zu lesen.
    Connor las bis spät in die Nacht hinein. Jede Nacht. Er saß in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer am Feuer und kam erst ins Bett, wenn er annehmen konnte, dass Cate schlief. Was sie natürlich nicht tat. Allmählich fing sie an zu glauben, dass sie nie wieder richtig schlafen würde.
Der Teufel sollte diese Feen holen.
    Als sie Connor mitgeteilt hatte, dass sie vorerst dabliebe, hatte Rosalyn darauf hingewiesen, dass es Robert sicher befremden würde, wenn das Ehepaar nicht das Schlafgemach teilte. Also zogen sie sich jeden Abend dorthin zurück.
    Connor baute einen großen Wandschirm, hinter dem sie sich ungesehen an- und ausziehen konnte. Jeden Abend schlüpfte sie in ihr übergroßes Nachtgewand und allein ins Bett. Wenn Connor sich schließlich dazugesellte, hielt er größtmöglichen Abstand.
    Cate hoffte, dass er genauso litt wie sie, konnte jedoch kein Anzeichen dafür erkennen – wenn man davon absah, dass er ständig müde wirkte und jedes Mal, wenn Robert über frischgebackene Ehemänner witzelte, die nachts nicht zum Schlafen kämen, eine Grimasse schnitt.
    Es war später Nachmittag, und Cate hatte ihre To-do-Liste abgearbeitet. Sie hatte im Küchengarten gejätet, bis kein Hälmchen Unkraut mehr dort stand. Margaret scheuchte sie aus der Küche, wann immer sie sich dort blicken ließ, Rosalyn saß an ihrer Stickarbeit, und Cates einziger Versuch auf diesem Gebiet war jämmerlich gescheitert. Auch Mairi war anderweitig beschäftigt.
    Früh am Morgen hatte Florie, eine der Mägde von Dun Ard Castle, Mairi eine Nachricht von ihrem Cousin Lyall überbracht, und Cate hatte die beiden nicht mehr gesehen, seit sie in Mairis Zimmer gelaufen waren.
    Nachdem Cate eine Weile nutzlos mitten in der Großen Halle gestanden hatte, beschloss sie, nach draußen zu gehen und sich dort nutzlos zu fühlen. Zumindest wäre die Szenerie ansprechender.
    Also trat sie auf den großflächigen Treppenabsatz hinaus. Sie liebte diesen Platz. Vielleicht sollte sie Connor bitten, ihr eine Bank dafür zu zimmern. Von hier aus konnte sie in den Himmel schauen und den gesamten Burghof überblicken.
    Und, was das Beste war, sie konnte Connor und Robert bei ihrem täglichen Schwertkampftraining beobachten.
    Cate hatte noch immer keine Ahnung, wie sie Connor dazu bringen sollte, sie zu lieben. Aber selbst wenn ihr eine geniale Idee käme, wäre nicht gesagt, dass sie Erfolg damit hätte. Das Einzige, was Cate sicher wusste, war, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis sie sich Connor an den Hals werfen würde.
    Da er sie offenbar körperlich anziehend fand, würde er sie wahrscheinlich nicht zurückweisen – aber sie wollte ja etwas anderes erreichen. Wenn sie sein Vertrauen gewinnen könnte, wäre das schon die halbe Miete. Das konnte sich hinziehen, aber eigentlich war das Leben hier ja gar nicht so übel.
    Na ja,

Weitere Kostenlose Bücher