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Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Mayhue
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deutlich. »Wie darf ich dir helfen? Möchtest du unsere Kraft für eine Aufgabe leihen?«
    »Ja und nein.«
    Cate hatte nicht erwartet, dass eine Fee überrascht dreinschauen konnte, aber diese tat es.
    »Ich muss mir zwar Kraft leihen, aber nicht von euch«, erklärte Cate ihr. »Es gibt so vieles, was ich nicht weiß, und ich bin hier, um den Ursprung der Macht kennenzulernen … meinen Großvater Pol.« Wenn man zwanzig oder dreißig Generationen übersprang,
war
er so was wie ihr Großvater.
    »Das ist unmöglich. Er erscheint nie.«
    Wieder drehte Cate sich um und zog ihr T-Shirt hoch. Sie deutete auf ihr Mal. »Seht Ihr das? Ich habe zwei andere gesehen, aber keines davon war so dunkel wie meines. Soviel ich weiß, war sogar das meiner Mutter blasser. Man hat mir erklärt, je dunkler das Mal ist, umso direkter ist die Abstammung.« Als sie sich wieder dem Wasser zuwandte, sah sie eine offensichtlich erregte Fee vor sich. »Ich muss mit meinem Großvater sprechen. Ich brauche seine Hilfe, sonst stirbt der Mann, den ich liebe.«
    Das Wasser in der Mitte des Strudellochs begann zu schäumen. Die Fee entschwand schimmernd mit einem nervösen Blick über die Schulter. Und auf einmal ging ein grüner Schein von dem Wasser aus, und eine männliche Gestalt kam zu Cate geschwebt.
    Der Mann war groß, hatte die schlanke Figur eines Leichtathleten. Hellblonde Locken fielen bis auf die Schultern herab, umrahmten ein Gesicht, in dem smaragdgrüne Augen leuchteten. Augen, die Cate kannte. Augen, die sie täglich im Spiegel sah.
    »Ihr seid mein Vorfahr, Pol?«
    »Ich bin Pol.« Er neigte den Kopf leicht zur Seite und musterte Cate fragend. »In all diesen vielen Jahren hat keine meiner Töchter um mein Erscheinen gebeten.«
    »Vielleicht war keine so verzweifelt, wie ich es bin. Ich bitte dich um deinen Rat. Der Mann, den ich liebe, wird sterben, wenn ich nicht zu ihm gelangen kann.«
    Pol hob die Hand, und eine sanfte Brise ließ Cates Haare um ihre Schultern wehen. Er blickte Cate eindringlich in die Augen.
    »Wie sehr liebst du diesen Mann?«
    »Mehr als alles andere.«
    »Genug, um für ihn zu sterben?«
    Alle Geräusche um sie herum erstarben, als halte die Natur in Erwartung von Cates Antwort den Atem an.
    »Mit meinem Tod wäre ihm nicht gedient, Großvater. Wenn ich stürbe, könnte ich ihn nicht retten. Ich liebe ihn genug, um für ihn zu
leben

    Schweigend schaute er sie an, und sie spürte, dass sein Blick bis in ihre Seele drang. Dann lachte er, und es war wie eine Melodie, die das Wunder und die Heiterkeit des Lebens einfing. Cate fühlte sich wie in eine weiche, warme Decke gehüllt.
    »Es fließt in der Tat mehr Blut von mir in dir als in all meinen anderen in all den vielen Jahrhunderten geborenen Töchtern. Ich leihe dir meine Kraft. Nutze sie, um deine wahre Liebe zu retten.«
    Ein Kribbeln durchlief sie von den Haar- bis in die Zehenspitzen. »Das ist alles?«
    Pol lächelte. »Das ist alles.«
    »Nein, das ist es nicht. Ich will wissen, warum.«
    »Warum was, Tochter?«
    »Wenn Ihr mit Eurem Segen dafür sorgen wolltet, dass Eure Töchter ihre wahre Liebe finden und behalten, warum wurde meine mir dann genommen?« Diese Frage quälte sie schon so lange.
    »Der Schlüssel dazu liegt in den Worten
wahre Liebe
. Viele sagen leichtfertig, dass sie jemanden lieben, ohne es zu meinen. Ich habe in deinem Herzen gesehen, dass du diese Worte auch schon einmal zu jemandem gesagt hast.«
    Cate nickte. Sie hatte sie zu Richard gesagt.
    »Aber wenn es einem ernst ist, gibt einem die Liebe die Kraft, Dinge zu tun, die man nicht zu können glaubt. Damit mein Segen wirkt, ist dieser Beweis nötig. Du bist ängstlich, hältst dich für machtlos, unfähig, dein Leben in die Hand zu nehmen, doch um deine Liebe zu beweisen, musst du mutig sein, über dich hinauswachsen.«
    Pol schwebte davon, wurde durchsichtig.
    »Wartet. Ich habe noch andere Fragen, die Ihr beantworten müsst.«
    »Was für Fragen könnten das sein?«
    Sie fasste es nicht. »Wie komme ich in die Vergangenheit? Ich habe den Anhänger nicht. Ich kenne keinen Zauberspruch. Wie kann ich Connor retten? Was soll ich tun? Wie erreiche ich es, dass ich nicht schlafend ankomme wie bei meinen letzten beiden Zeitreisen?«
    Wieder erklang das melodische Lachen, wärmte sie durch und durch.
    »Du brauchst keinen Anhänger und keine Zaubersprüche. Du besitzt die Kraft der Feen, die Kraft meiner Töchter, meine Kraft. Es war Feenzauber, der dich das erste Mal durch

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