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Die Frau des Praesidenten - Roman

Die Frau des Praesidenten - Roman

Titel: Die Frau des Praesidenten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Curtis Sittenfeld
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ich.
    »Das hindert die meisten Leute aber nicht daran, es trotzdem zu tun.« Er sah mich verschmitzt an. »Mich jedenfalls nicht.«
    Seine selbstironische Antwort überraschte mich, und ichlächelte. Als ich aufstand, um in den Garten zurückzugehen, sagte ich: »Ich sollte mich vielleicht erst mal vorstellen. Alice Lindgren.«
    »Oh, ich weiß, wer du bist. Meinst du, ich würde den Namen des Mädchens vergessen, das sich geweigert hat, mit mir auszugehen?«
    »Ich habe mich nicht …« Nervös machte ich eine Pause. »Das ist Jahre her. Damals war ich mit jemandem zusammen. Es hatte nichts mit dir persönlich zu tun.«
    »Und ich dachte, dir wäre vielleicht irgendein schlimmes Gerücht zu Ohren gekommen. Oder besser noch, eine schlimme Wahrheit.« Er grinste mich an; ganz offensichtlich war er es gewöhnt, für charmant gehalten zu werden.
    »Sollten wirklich irgendwelche schlimmen Wahrheiten über dich im Umlauf sein, wäre dir bestimmt daran gelegen, sie auszuräumen, bevor du kandidierst.« Ich hätte mich unbedarft geben und so tun können, als wüsste ich nicht, wer er war, aber warum hätte ich das tun sollen? Jeder hier wusste, wer er war, unabhängig davon, ob die Leute ihn schon einmal getroffen hatten oder nicht. Und er wusste, dass wir es wussten; andernfalls hätte er sich im Gegenzug auch mir vorgestellt.
    »Bevor ich kandidiere, soso …«, sagte er. »Das spricht sich ja schnell rum.«
    »Madison ist eben eine kleine Stadt.«
    »Trotzdem haben wir uns noch nie getroffen. Wie erklärst du dir
das

    Ich zuckte mit den Schultern. »Lebst du schon lange hier? Ich dachte … Kommt deine Familie nicht aus Milwaukee?«
    »Au contraire, Mademoiselle. Ich stamme aus Madison. Bin im Duncan Country Day in den Kindergarten und in die erste Klasse gegangen und für einen Teil der achten Klasse zurückgekommen.«
    »Oh, ich unterrichte an der Liess«, sagte ich. »Bin dort Bibliothekarin.«
    »Aha! Dein Sachverstand ist mir schon beim Vorlesen aufgefallen. Cliff und Kathleens Mädchen wusste genau, wen sie fragen musste, was?«
    »Glaubst du mir jetzt, dass ich mich nicht verdrückt habe?«
    »In der Straße, in der ich aufgewachsen bin, wohnte ein Junge, der in die Liess ging«, sagte Charlie. »Norm Barker, aber wir nannten ihn Ratty. War ein guter Junge. Verdammt blass im Gesicht, mit einer zuckenden rosa Nase, aber ein guter Junge. Ich glaube, ich hab den Kerl seit 1952 nicht mehr zu Gesicht bekommen.«
    »Ich vermute, die Schule ist nicht mehr die Gleiche wie zu Rattys Zeiten.«
    Charlie lächelte verschmitzt. »Du meinst, der weiße Lack ist ab?«
    »So in etwa.« Es trat ein Schweigen ein, und vermutlich um es zu brechen – es bestand die Gefahr, dass Charlie eine negative Bemerkung darüber machen könnte, dass mittlerweile auch Schwarze an der Liess aufgenommen wurden –, verkündete ich: »Ich habe gestern ein Haus gekauft.«
    Er hob die Augenbrauen. »Im Ernst? Du allein, ohne …?« Unverhohlen warf er einen Blick auf meinen linken Ringfinger.
    Ich ignorierte seine Frage. »In der McKinley Street. Kennst du Roney’s Eisenwaren? Ein paar Straßen weiter hinten.«
    »Gratuliere – dein kleines Stück vom amerikanischen Traum.« Er hielt die fünf Finger seiner linken Hand hoch; um einschlagen zu können, musste ich ein Stück auf ihn zugehen, was ich leicht verunsichert tat. Unsere Hände trafen sich zu einem festen, passablen Highfive, und er sagte: »Und, ist es gut in Schuss? Rohre, Dach, das ganze Drum und Dran?«
    »Es scheint in Ordnung zu sein, aber der Gutachter muss es sich erst noch ansehen.« Ich klopfte mit den Fingerknöcheln an die Wand. »Toi, toi, toi.«
    »Bei Problemen stehe ich jederzeit zu Diensten.« Er machte eine Pause. »Nicht, dass ich die leiseste Ahnung von Hausinstandhaltung hätte, ich versuche lediglich, dir zu imponieren. Funktioniert’s?«
    Ich musste lachen, und dennoch spürte ich, wie sich mein Magen zusammenzog. Bei diesem Barbecue ging es um Denas Interesse an Charlie, nicht um meines.
    Und dann sagte er: »Wie wär’s, wenn ich dich nächste Woche zum Abendessen ausführe und wir zusammen das Leben, die Freiheit und das Streben nach dem zehnprozentigen Hypothekenzins feiern – passt dir Dienstag?«
    »Oh, der Zins steht bei weitem nicht mehr so schlecht«, sagte ich. »Er ist beinahe auf sieben Prozent gesunken.«
    »Dann gibt’s den anderen Kerl etwa noch?« Seine Stimme klang nach wie vor scherzhaft, aber ich war mir sicher, ihn damit verunsichert zu

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