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Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition)

Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Pavone
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Dexters Zettel – zur ersten gehörten ein Username und ein Passwort und einige weitere Informationen, zur anderen gab es keine weiteren Hinweise. Deshalb würde sie die zweite nicht einmal ausprobieren. Reine Zeitverschwendung.
    Sie gab die Ziffern ein. Es war beinahe zu einfach. Zehn Minuten später, bei der fünften Bank, entpuppte sich die Zahlenkolonne als gültig.
    Mit angehaltenem Atem gab sie das Passwort ein … ebenfalls gültig.
    Als Nächstes musste sie aus einer Auswahl von rund dreißig Fotos das richtige auswählen, was den Begriff »Hund« auf dem Zettel erklärte. Und dann wurde sie aufgefordert, ein Puzzle mit den Zahlen auf Dexters Zettel zusammensetzen. Schließlich sprang ein Dialogfeld auf.
DIE KONTODATEN WERDEN GELADEN
'BITTE HABEN SIE EINEN MOMENT GEDULD
DIE KONTODATEN WERDEN GELADEN
BITTE HABEN SIE EINEN MOMENT GEDULD
    Der Bildschirm wurde schwarz.
    Kate erstarrte. Panisch sah sie sich um. Was hatte das …
    Der Bildschirm erwachte wieder zum Leben. Sie blickte auf die Kontenübersicht, die lediglich die allernötigsten Angaben enthielt. Suchend irrte ihr Blick über den Bildschirm.
Kontoinhaber: LuxTrade S.A.
Anschrift des Kontoinhabers: Rue des Pins 141,
Bigonville, Luxemburg
    Auf der Seite war kein Betrag angegeben, lediglich diese nichtssagenden Informationen, die rein gar nichts bewiesen. Ihr Mut sank.
    Dann blieb ihr Blick an dem Button »Guthaben« hängen. Sie legte die Hand auf die Maus, bewegte den Cursor, klickte und wartete eine endlose Millisekunde lang, in der nichts passierte, gefolgt von einer weiteren Millisekunde voll blanken Entsetzens, als der Bildschirm erneut schwarz wurde, ehe ein neues Fenster erschien, weiß und blau, mit zwei Zeilen in der Mitte.
Aktuelles Guthaben
409 018,00 EUR
    Das war eine Menge Geld. Aber bei Weitem keine fünfzig Millionen. Kate stieß einen erleichterten Seufzer aus und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Was auch immer Dexter da treiben mochte, er hatte zumindest keine fünfzig Millionen Euro gestohlen.
    Sie starrte auf den Bildschirm, während ihr Gehirn auf Hochtouren arbeitete. Was könnte die krasse Diskrepanz zwischen gut vierhunderttausend und fünfzig Millionen Euro zu bedeuten haben?
    In diesem Moment fiel ihr Blick auf den Link zu einem zweiten Konto.
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    Sie raste im Sportwagen von Claires Ehemann in Richtung Nordwesten. Einfädeln, Gas geben, bremsen, weiterfahren. Kein Radio. Keine Musik, keine französische Kultur, nichts als das Labyrinth ihrer Erklärungen, die eine nach der anderen in Sackgassen endeten.
    Mit offenem Mund hatte sie auf den Bildschirm gestarrt. Eine geschlagene Minute lang.
Aktuelles Guthaben
25 000 000,00 EUR
    Dann hatte sie sich ausgeloggt, im Browser den Verlauf und die Cookies gelöscht, das Programm verlassen und den Rechner neu gestartet, während sie überlegte, was sie als Nächstes tun sollte.
    Sie hatte ein Lächeln aufgesetzt und war in die Küche gegangen. Claire war nicht gerade begeistert gewesen, als Kate sie gefragt hatte, ob sie sich Sebastians BMW borgen könnte. »Mein Wagen hat vorhin so seltsame Geräusche von sich gegeben«, behauptete Kate. »Und es ist scheußliches Wetter. Ich will auf keinen Fall an einem Tag wie heute eine Panne haben. Ich bringe meinen Wagen gleich morgen in die Werkstatt.«
    Sie fuhr in westliche Richtung durch das Vallée de la Petrusse, eine tiefe Schlucht, die mitten in die Stadt hineinführte.
    Die Differenz zwischen den fünfzig Millionen, von denen das FBI behauptete, Dexter hätte sie gestohlen, und den fünfundzwanzig auf seinem Konto war ziemlich groß. Es war gerade einmal die Hälfte. Doch im Grunde spielte es keine Rolle. Das Verbrechen war und blieb dasselbe: Diebstahl. Einer gewaltigen Summe.
    Kate fuhr die schmale, von schlanken Bäumen gesäumte Straße entlang. An Tagen wie diesem, wenn die Temperatur knapp unter dem Nullpunkt lag, wirkten die hellen Stämme noch viel heller. Eisiger Reif bedeckte jede einzelne Oberfläche, sodass alles – Bäume und Sträucher, Zweige und Nadeln, Straßenschilder und Laternenpfosten – unter einer wattig weißen, glitzernden Schicht erstarrt zu liegen schien.
    Es musste irgendeinen plausiblen Grund geben. Dexter war ein anständiger Mann. Wenn er tatsächlich etwas Schlimmes getan hatte, musste es einen nachvollziehbaren Grund dafür geben.
    Schließlich hatte auch sie ein unaussprechliches Verbrechen begangen. Und sie war ebenfalls ein guter Mensch. Oder etwa nicht?
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    Die Hälfte von

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