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Die Frau im Rueckspiegel

Die Frau im Rueckspiegel

Titel: Die Frau im Rueckspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Geräusche, die auf technische Mängel hinwiesen, überhaupt als solche erkannte.
    »Ich kann sie fahren, betanken und den Ölstand kontrollieren, höre, wenn was klappert oder schleift. Alles andere ist dann Zufall«, gab Christiane zu.
    »Na ja, ich kann Ihnen ja mal hier und da ein paar Tips geben, wenn Sie eine Stunde oder zwei Wartezeit haben«, bot der Mechaniker an.
    Christiane lächelte. »Darauf komme ich ganz sicher zurück.«
    »Apropos Wartezeit. Hier gibt es auch einen Pausenraum, den die Fahrer mitnutzen können. Da steht immer Kaffee.«
    »Danke. Und wo steht die Kaffeekasse?«
    »Gleich neben der Maschine. Macht einen Fünfer pro Woche.«
    »In Ordnung. Im übrigen . . .« Christiane zögerte. Sie wollte sich nicht in die Nesseln setzen. Vielleicht färbte die Versnobtheit der Chefs ja bis in die Garage ab? »Die meisten nennen mich Chris.«
    Ein breites Lächeln war die Antwort. »Chris? Ich bin Max.«
    »Verdammt noch mal, Johnson.« Rebeccas verärgerte Stimme drang durch die halbgeöffnete Tür in Anitas Vorraum. »Jetzt liegt unser Container schon über vierundzwanzig Stunden vor der kanadischen Küste, nur weil Sie nicht in der Lage sind, einen Lotsen aufzutreiben. Muß ich erst rüberfliegen und Ihnen in den Hintern treten, oder wird das heute noch was?«
    Christiane schaute die Sekretärin verblüfft an. »Solche Worte nimmt sie in den Mund? Ist wohl richtig mies drauf, oder?«
    »Eigentlich hat sie heute einen guten Tag.« Anita reichte Christiane eine Plastiktüte. »Hier sind Ihre Sachen, die Sie gestern im Büro lassen mußten.« Christiane nahm die Tüte entgegen. Die Sekretärin sprach ohne Pause weiter. »Frau Reklin wünscht, daß Sie zur Schneiderei Bergmann fahren und die Uniform anpassen lassen. Dann bekommen Sie noch eine zweite. Die Schneiderei weiß Bescheid. Die brauchen nur Ihre Maße.«
    Christiane runzelte die Stirn. »Das grenzt ja an Eingriff in das Persönlichkeitsrecht«, brummte sie. »Diese Uniform, also was Alberneres gibt es ja wohl nicht . . .«
    »So, meinen Sie«, ertönte Rebeccas Stimme da aus ihrem Büro heraus. Die Tür wurde jetzt ganz geöffnet, Rebecca erschien. »Sie haben mir gestern anscheinend nicht richtig zugehört. Muß ich Ihnen noch einmal erklären, daß Repräsentation ein ganz entscheidender Bestandteil Ihrer Aufgabe ist? Darüber gibt es keine Diskussion. Richten Sie sich danach, oder ich werde Sie genauso schnell entlassen, wie ich Sie eingestellt habe.«
    Christiane, die nicht damit gerechnet hatte, daß Rebecca sie hören würde, lief rot an.
    Rebecca schüttelte unzufrieden den Kopf. Ihr Blick lag düster auf Christiane. »Sagten Sie nicht, Sie spielen Basketball?«
    Christiane schaute Rebecca erstaunt an. »Ja.« Das hatte Rebecca sich gemerkt?
    »Auch Wettkämpfe, nehme ich an.«
    »Ja.« Christiane nickte bestätigend.
    »Kommt da jede der Spielerinnen in ihrem privaten Outfit, oder hat Ihre Mannschaft Trikots?«
    »Trikots natürlich.«
    »Natürlich.« Rebecca machte eine Pause. »Und darin kommen Sie sich nicht albern vor?«
    »Aber nein! Wir sind doch ein Verein. Wofür würde man uns denn halten, wenn jede . . .« Christiane stockte.
    Rebecca nickte zufrieden. »Ich sehe, wir verstehen uns endlich.« Ohne weiter auf Christiane zu achten, wandte Rebecca sich an ihre Sekretärin. »Anita, sind die Norweger noch bei Herrn Schwandte?«
    »Ja, Herr Schwandte . . .« Das Telefon klingelte. Anita nahm mit einem entschuldigenden Blick ab. »Danke«, sagte sie nach wenigen Sekunden nur, legte auf und sah Rebecca an. »Die Herren sind gerade einig geworden.«
    Rebeccas Gesicht hellte sich deutlich auf. »Gut. Ich will nicht gestört werden, solange wir im Konferenzzimmer sind. Von niemandem!«
    Zwei Stunden später lehnte Rebecca sich zufrieden in ihrem Bürosessel zurück. Der Deal mit den Norwegern war unter Dach und Fach. Ein Rahmenvertrag über ein Frachtvolumen von fünfhunderttausend Tonnen Öl jährlich, auf zwei Jahre. Die einzige Forderung der Norweger bestand in der Garantie einer laufenden Überprüfung der Sicherheitsstandards der zum Einsatz kommenden Tankerschiffe. Sie hatte Marius die Absprache der Details überlassen. Meinungsverschiedenheiten hin oder her, er war Fachmann auf diesem Gebiet.
    Rebecca seufzte in Gedanken an die ständigen Reibereien mit Marius. Ihre Väter waren Freunde. Ebenso wie sie, Rebecca, die Firmenanteile von ihrem Vater erbte, erbte Marius die Anteile seines Vaters. Aber sie beide waren

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