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Die Frau im Rueckspiegel

Die Frau im Rueckspiegel

Titel: Die Frau im Rueckspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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schwieg perplex. Was war das denn eben? Was hatte Rebecca da gesagt? Offenbar zu ihrer eigenen Überraschung!
    »Ich weiß nicht genau, wie Hanna denkt«, erwiderte Christiane langsam. »Aber ich denke, du hast da gerade etwas sehr Schönes gesagt.« Sie zögerte. »Wenn das natürlich nur die Prognose über Hannas Sicht der Dinge ist . . .«
    »Na ja.« Rebecca räusperte sich umständlich. »Können wir darüber heute abend reden?« Sie schaute sich im Restaurant um. »In Ruhe und ohne die vielen Leute dabei.«
    Christiane zog fragend die Augenbrauen hoch. »Aber niemand kümmert sich um uns.« Es saßen zwar weitere Besucher an einem der Nachbartische, doch ganz sicher lauschte niemand, was sie beide miteinander sprachen.
    »Bitte, Christiane.« Rebeccas Blick flehte förmlich. »Außerdem.« Sie schaute geschäftig auf die Uhr. »Wir müssen auch sehen, daß wir zu Hafner kommen.«
    »Schon gut.« Christiane lächelte. »Heute abend. Wie du willst. Aufessen können wir aber noch, oder?« fragte sie schnippisch.
    Rebecca lächelte zurück, sagte aber nichts.
    »Doktor Hafner operiert gerade«, war die Auskunft der Schwester auf Rebeccas Frage. »Wie geht es Ihnen, Frau Reklin?«
    »Danke. Nach und nach kommt die Erinnerung wieder.«
    »Das ist schön.«
    Rebecca kam auf ihr Anliegen zurück. »Wird die Operation lange dauern?«
    »Es ist eine einfache Osteosynthese«, meinte die Schwester und schaute auf die Uhr. »Maximal noch eine halbe Stunde.«
    »Wo können wir auf ihn warten?«
    »Haben Sie einen Termin?«
    »Ja«, behauptete Rebecca, denn wenn schon so gefragt wurde, war das wohl die einzig richtige Antwort.
    Die Schwester wies auf eine Sitzgruppe. »Bitte. Ich lasse Doktor Hafner Bescheid geben, sobald er fertig ist.«
    »Danke.«
    Rebecca ging mit Christiane zu den Sesseln. »Na dann – warten wir.«
    »Wenn es länger dauert, verpassen wir den Rückflug«, erinnerte Christiane.
    »Dann nehmen wir die Maschine morgen früh oder die Bahn. Dieses Gespräch ist zu wichtig, als daß ich es aufschiebe.« Rebecca blickte Christiane mit ernster Miene an. »Ich will die Situation so schnell wie möglich klären. Es steht viel auf dem Spiel.«
    »Ich weiß.«
    »Es scheint zwar, als wäre Marius’ Plan gescheitert. Aber vielleicht hat er noch einen Trumpf in der Hinterhand. Ich muß auf alles gefaßt sein. Deswegen brauche ich unbedingt eine eindeutige Bestätigung meiner Version der Dinge. Hafner wird sie mir liefern.«
    »Und wenn nicht? Wenn er sich weigert? Du sagtest, Schwandte setze ihn unter Druck.«
    »Dann muß ich ihn auch unter Druck setzen. Und zwar noch ein bißchen mehr als Marius.«
    »Da ist der Mann ziemlich arg zwischen die Fronten geraten.« Christiane schüttelte den Kopf. »Er kann einem beinah leidtun.«
    »Leid?« Rebeccas verständnisloser Blick traf Christiane. »Ich bitte dich. Er hat sich das ja wohl selbst zuzuschreiben.« Ein wissendes Lächeln folgte. »Ein Anflug von: In jedem Menschen steckt ein guter Kern?«
    »Etwa nicht?« Christiane kicherte. »Hat doch bei dir auch gestimmt.«
    »Und du mußtest nicht mal besonders lange suchen.«
    »Na ja«, meinte Christiane. »Ein kleines Stück Arbeit war es schon.«
    Sie wollte gerade etwas weiter ausholen, da erschien Hafner. Sofort wurde sie ernst und gab Rebecca ein Zeichen. Rebecca schaute in die von Christiane angegebene Richtung, erblickte den Arzt und stand auf.
    »Frau Reklin«, begrüßte Hafner Rebecca freundlich. »Geht es Ihnen gut? Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich benötige lediglich ein paar Minuten Ihrer Zeit. Das wird genügen.«
    Sie folgten Hafner in sein Büro. Dort setzte er sich hinter seinen Schreibtisch, bot Rebecca und Christiane die Plätze davor an.
    Hafner sah Rebecca abwartend an. »Also?«
    »Sie haben sich während meines Aufenthalts hier ja sehr um mich gekümmert«, begann Rebecca.
    »Das ist meine Aufgabe«, erwiderte Hafner gelassen.
    »Dafür habe ich mich gar nicht bei Ihnen bedankt«, fuhr Rebecca fort. »Ich war, im Gegenteil, ziemlich unfreundlich zu Ihnen, habe mich gegen Ihren Rat einfach so selbst entlassen.«
    Hafner winkte ab. »Sie waren verständlicherweise durcheinander. Aber ich sehe, es geht Ihnen gut. Das ist die Hauptsache.«
    »Ja, es geht mir gut. Auch der größte Teil meiner Erinnerungen ist zurückgekehrt. Das macht natürlich was aus.«
    »Sehr schön. Und . . .« Hafner musterte Rebecca gespannt. »Können Sie sich an den bewußten Abend erinnern, als

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