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Die Frau mit dem roten Herzen

Die Frau mit dem roten Herzen

Titel: Die Frau mit dem roten Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Qiu Xiaolong
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wollen sie doch nicht in Schwierigkeiten bringen, wie?«
    »Das hier hat nichts mit ihr zu tun.«
    »Ich fürchte schon. Ich werde Sie nicht nur hinter Gitter bringen, sondern auch dieses Badehaus schließen lassen. Und zwar weil hier nachweislich Glücksspiel und Prostitution betrieben werden. Dann kommt nämlich auch sie ins Gefängnis, aber bestimmt nicht mit Ihnen in eine Zelle. Dafür werde ich sorgen. Die örtliche Polizei befolgt meine Anordnungen.«
    »Sie bluffen doch, Hauptwachtmeister Yu.« Zheng starrte ihn unwillig an. »Ich kenne Ihren Kollegen Zhao.«
    »Sie glauben mir also nicht? Dienststellenleiter Hong ist zuständig für diese Provinz. Den werden Sie dann vermutlich auch kennen«, sagte Yu und holte sein Handy heraus. »Ich wollte ihn ohnehin gerade anrufen.«
    Er wählte eine Nummer, hielt Zheng die LCD-Anzeige hin und drückte den Lautsprecher-Knopf, so daß er das Gespräch mithören konnte.
    »Genosse Dienststellenleiter Hong, hier spricht Hauptwachtmeister Yu Guangming.«
    »Gibt es was Neues in der Sache, Hauptwachtmeister Yu?«
    »Immer noch keine Fortschritte, und Oberinspektor Chen fragt jeden Tag nach. Denken Sie daran, daß dieser Fall dem Ministerium in Peking sehr am Herzen liegt.«
    »Ja, das ist uns klar. Auch für uns hat er oberste Priorität.«
    »Wir müssen mehr Druck auf die Fliegenden Äxte ausüben.«
    »Dem kann ich nur zustimmen, aber wie ich Ihnen schon sagte, die führenden Leute befinden sich nicht hier.«
    »Jedes Mitglied ist uns recht. Ich habe das mit Oberinspektor Chen besprochen. Sperren Sie sie ein und ihre Verbindungsleute ebenfalls. Wenn wir genügend Druck ausüben, werden sie klein beigeben.«
    »Ich werde mit Zhao eine Strategie ausarbeiten und Sie dann wieder anrufen.«
    »So, und jetzt reden wir beide miteinander.« Hauptwachtmeister Yu blickte Zheng in die Augen. »Lassen Sie sich eines gesagt sein. Die Kollegen von der örtlichen Dienststelle wissen nicht, daß ich hier bin. Und warum? Weil meine Ermittlungen höchster Geheimhaltung unterliegen. Wenn Sie also mitspielen, wird niemand reden – Sie nicht, Shou nicht und ich auch nicht. Was letzte Nacht hier vorgefallen ist, interessiert mich nicht.«
    »Letzte Nacht – da war wirklich nichts«, stieß Zheng plötzlich mit heiserer Stimme hervor. »Aber an eine Sache erinnere ich mich. Einer der Mah-Jongg-Spieler, sein Name war Ding, er hat nach Feng gefragt.«
    »Gehört Ding zu den Fliegenden Äxten?«
    »Ich glaube, ja. Ich habe ihn nie zuvor getroffen.«
    »Und was genau hat er gesagt?«
    »Er fragte, ob ich etwas von Feng gehört hätte. Hatte ich aber nicht. Es war Ding, der mir erzählt hat, daß Feng mit den Amerikanern was ausgehandelt hat. Und auch von Wens Verschwinden. Die Organisation ist sehr beunruhigt.«
    »Hat er Ihnen gesagt, warum?«
    »Nicht genau, aber ich kann es mir denken. Wenn Jia verurteilt wird, dann ist das ein schwerer Schlag für den Schmugglerring.«
    »Es gibt genügend taiwanische Schmugglerringe, die die Lücke füllen könnten. Darüber brauchten sich die Fliegenden Äxte eigentlich keine Sorgen zu machen.«
    »Der Ruf der Organisation steht auf dem Spiel. »Ein einziger Rattenköttel kann einen ganzen Topf Reisbrei verderben.‹« Nach einer Pause fügte Zheng hinzu: »Vielleicht steckt auch noch mehr dahinter. Man muß Fengs Rolle innerhalb der Organisation bedenken.«
    »Das hört sich interessant an. Worin besteht denn Fengs Rolle?«
    »Sobald der Abfahrtstermin eines Schiffes feststeht, versuchen Schlangenköpfe wie Jia so viele Passagiere wie möglich zu verpflichten. Er macht weniger Gewinn, wenn das Schiff nur halb voll ist. Daher ist es wichtig, daß wir die Nachricht entsprechend verbreiten. Fengs Aufgabe war das Anheuern der Passagiere. Er entwickelte ein Netzwerk und machte sich bei den Dorfbewohnern nützlich. Sie holten sich Rat bei ihm, wenn sie wissen wollten, welche Schlangenköpfe verläßlich waren, wer die günstigsten Preise machte und welche Kapitäne am meisten Erfahrung hatten. Feng hatte den Überblick – sowohl auf Seiten des Angebots wie auch auf seilen der Nachfrage. Wenn er dieses Wissen ausplaudert, dann ist das wirklich ein harter Schlag fürs Gewerbe.«
    »Das hat er womöglich schon getan.« Yu hatte noch nichts in dieser Richtung gehört. Vielleicht war den Amerikanern Feng nur als Zeuge gegen Jia nützlich erschienen. »Hat Ding gesagt, was die Bande mit Fengs Frau vorhat?«
    »Er hat furchtbar geflucht, so was wie: ›Die Schlampe hat

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