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Die Frau vom Leuchtturm - Roman

Titel: Die Frau vom Leuchtturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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bist du reich, berühmt und gut aussehend. Wo steckt die eifersüchtige Freundin, die gleich hier auftauchen sollte, um festzustellen, wer die Fremde in deinem Hotelzimmer ist?«
    Dan zuckte die Achseln. »Hab keine, weder eifersüchtig noch sonstwie.« Er grinste. »Jedenfalls im Moment nicht.« Er warf mir einen vielsagenden Blick zu.
    Ich ignorierte seinen Blick, nahm noch einen Schluck Wein und stand unsicher auf, denn ich war mir plötzlich bewusst, dass ich mich auf dünnem Eis bewegte. Glücklicherweise war ich noch vernünftig genug, um zu erkennen, dass die kleine Menge Alkohol, die ich auf leeren Magen getrunken hatte, mir direkt in den Kopf stieg … und mir die Zunge löste.
    »Ich glaube, ich gehe lieber baden, ehe ich mich noch um Kopf und Kragen rede.« Ich warf einen fragenden Blick zu den beiden Türen, die sich auf den gegenüberliegenden Seiten des großen Raums befanden.
    Dan stand auf und wies mit einer galanten Verneigung auf die nächstgelegene Tür. »Miladys Boudoir ist gleich dort«, erklärte er. »Ruf, wenn du etwas brauchst. Während du badest, rufe ich unten an und bestelle unser Essen. Was hättest du denn gern?«
    »Bis jetzt hast du dich doch gut geschlagen«, gab ich lächelnd zurück. »Warum bestellst du nicht für uns beide?«

    »Einverstanden«, sagte er.
    An der Tür zögerte ich. Die ganze Erschöpfung und die Ängste, die ich in den letzten zwölf Stunden ausgestanden hatte, schienen sich erneut schwer auf meine Schultern zu legen. »Dan«, rief ich leise. »Danke noch mal, für alles.«
    Er zwinkerte mir zu, beugte sich über mich und küsste mich brüderlich auf die Stirn. »War mir ein Vergnügen«, sagte er. »Und ich hoffe sehr, dass Damon diese Krise übersteht.« Er lächelte. »Nach allem, was du mir über ihn erzählt hast, würde ich ihn wirklich gern kennenlernen.«
    Ich trat ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter mir.
    Im Bad brannte Licht, und ich trat hinein und stellte fest, dass es ebenso groß und luxuriös war wie alles andere in dieser Suite. Es besaß einen azurblauen Marmorboden und eine riesige, bequeme Wanne, und auf dem Waschtisch standen teure Shampoos, Haarspülungen und Badeöle bereit. Neben dem eingebauten Haartrockner befand sich ein vollständiges Set an Toilettenartikeln mit einer frischen Zahnbürste, Kamm, Duschhaube und so weiter.
    Ich ließ das Wasser einlaufen und nahm einen dicken, mit dem Logo des Hotels bestickten Frotteebademantel von einem Haken neben der Tür. Dann ging ich ins Schlafzimmer zurück. Ich zog meine zerknitterten Sachen aus und öffnete auf der Suche nach Kleiderbügeln einen Schrank.
    Darin hingen ein halbes Dutzend weiblicher Kleidungsstücke, sämtlich exklusive Designermarken. »Oha!«, brummte ich laut. »Wer hat denn da in meinem Bettchen geschlafen?«

    Stirnrunzelnd nahm ich ein schmales schwarzes Cocktailkleid von der Stange und fragte mich eifersüchtig, wem es wohl gehörte. Wer immer sie war, sie hatte einen ausgezeichneten Geschmack und Kleidergröße 36. Eine leitende Angestellte der Freedan Studios? Heather, die mysteriöse Agentin aus New york, die Dan für seinen fantastischen Erfolg verantwortlich machte? Unmöglich zu sagen, denn wie er vorhin erklärt hatte, bewohnten viele seiner Angestellten gelegentlich die Suite.
    Ich entschied, dass mich das alles gar nichts anging, hängte das edle Kleid sorgfältig zurück und meine eigenen Sachen ans entgegengesetzte Ende des Schranks. Doch als ich wieder ins Bad ging, ärgerte ich mich ein ganz klein wenig darüber, dass ich meinen Schrank mit einer anderen teilen musste.
    »Jetzt bist du aber wirklich albern!«, sagte ich zu meinem abgekämpften Spiegelbild im Bad. »Dies ist weder die Zeit noch der Ort, Besitzansprüche gegenüber Dan Freedman zu entwickeln.«
    Da bin ich mir nicht so sicher , gab die leise Stimme meines romantischen Ichs in meinem Kopf zurück. Du hast doch sicher bemerkt, dass Dan Interesse an dir hat und außerdem der netteste und rücksichtsvollste Kerl ist, den du in deinem ganzen Leben getroffen hast.
    »Erzähl doch keinen Unsinn!«, schnaubte ich und ließ mich langsam in das kochend heiße Wasser gleiten. »Bobby war bei Weitem der netteste Mann, dem ich je begegnet bin.«
    Ich schloss die Augen und genoss die Wärme. »Außerdem«, murmelte ich, »bin ich für so etwas wie Liebe noch nicht bereit. Ich weiß nicht einmal, ob ich
jemals wieder so weit sein werde … denn Liebe kann sehr schmerzhaft sein.«
    Die leise Stimme

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