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Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Titel: Die Frauen der Calhouns 2. Amanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Gesicht mit einem Schmollmund und großen blauen Augen.
    »Du bist vielleicht groß«, bemerkte Jenny.
    »Nein, du bist vielleicht klein.«
    Mit fünf Jahren begann sie gerade, die Tricks und Kniffe eines weiblichen Wesens zu lernen, und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Darf ich auf deinen Schultern reiten?«
    »Hast du einen Dollar?« Kichernd schüttelte sie auf seine Frage hin den Kopf. »Na schön«, meinte er, »dann ist der erste Ritt gratis.«
    Nachdem sie auf seine Schultern geklettert war, stieg er weiter hinunter.
    Am Fuß der Treppe hielt Amanda einen dunkelhaarigen kleinen Jungen im Schwitzkasten.
    »Wo ist Suzanna?«, fragte C. C.
    »In der Küche. Ich wurde beauftragt, auf diese beiden hier aufzupassen.« Sie betrachtete Jenny aus schmalen Augen. »Die kleine Schweinebacke ist mir ausgerückt.«
    »Oink, oink.« Von ihrem turmhohen Sitz auf Sloans Schultern kicherte und grunzte Jenny herunter.
    »Wer ist der denn?«, wollte Alex wissen.
    »Sloan O’Riley.« Sloan streckte ihm von Mann zu Mann die Hand entgegen, die Alex misstrauisch beäugte, ehe er sie ergriff.
    »Du redest komisch. Bist du aus Texas?«
    »Oklahoma.«
    Nachdem er einen Moment überlegt hatte, nickte Alex. »Das ist fast genauso gut. Hast du schon einmal jemanden richtig erschossen?«
    »Nicht in der letzten Zeit.«
    »Das reicht, du Wildfang.« C. C. übernahm das Kommando. »Vorwärts, abmarschiert und wascht euch für das Abendessen.« Sie schwenkte Jenny von Sloans Rücken.
    »Niedliche Kinder«, bemerkte Sloan, als C. C. sie die Treppe hinaufschleppte.
    »Wir mögen sie.« Amanda zeigte ihm ein ehrliches Lächeln. Der Anblick der auf seinen Schultern reitenden Jenny hatte sie weicher gestimmt. »Sie werden jedoch die meiste Zeit des Tages in der Schule sein und sollten Sie bei der Arbeit daher nicht stören.«
    »Ich könnte mir nicht vorstellen, dass sie in irgendeiner Weise stören könnten. Ich habe daheim selbst einen Neffen. Das ist vielleicht eine Kanone.«
    »Diese beiden können Panzer sein, fürchte ich.« Doch die Zuneigung schwang in ihrer Stimme mit. »Es ist schön für die beiden, von Zeit zu Zeit einen Mann um sich zu haben.«
    »Den Ehemann Ihrer Schwester?«
    Das Lächeln erlosch. »Sie sind geschieden. Vielleicht kennen Sie ihn? Baxter Dumont?«
    Ein Schleier schien sich vor Sloans Augen zu senken. »Ich habe von ihm gehört.«
    »Nun, das ist schon Geschichte. Das Abendessen ist fast fertig. Darf ich Ihnen zeigen, wo Sie sich frisch machen können?«
    »Danke.«
    Zerstreut folgte Sloan ihr. Er fand, dass es einige Punkte in der Geschichte gab, die sich unglücklicherweise überlappten.

3. K APITEL
    Auf den Schock vorbereitet, sprang Amanda in das kalte Wasser des Pools. Sie kam mit einem köstlichen Schaudern wieder an die Oberfläche und begann mit der ersten ihrer gewöhnlich fünfzig Bahnen.
    Sie liebte nichts mehr, als den Tag mit einem harten Training zu beginnen. Das löste alle alten Spannungen und schaffte Platz für die neuen, die sich während des bevorstehenden Arbeitstages entwickeln würden.
    Es war nicht so, dass sie ihren Job als Assistentin des Managers im BayWatch Hotel nicht mochte. Vor allem, weil sie dadurch das Privileg genoss, den Hotel-Pool benützen zu dürfen, bevor sich die Gäste zu drängen begannen.
    Es war Ende Mai, und die Saison hatte gerade erst angefangen. Natürlich war das noch nichts im Vergleich dazu, wie es im Hochsommer sein würde, aber die meisten Zimmer im Hotel waren belegt, was bedeutete, dass sie alle Hände voll zu tun hatte.
    Diese Stunde, die sie sich zugestand, wann immer das Wetter es erlaubte, war kostbar.
    Sie näherte sich einem Ende des Pools, machte eine Rolle, schlug an und stieß sich ab.
    In einem Jahr, dachte sie, während die Wassertropfen hoch spritzten, würde sie Managerin im The Towers Gästelandsitz sein, einem St. James-Hotel. Das Ziel, für das sie gearbeitet und gekämpft hatte, seit sie mit sechzehn Jahren ihren ersten Teilzeitjob als Rezeptionsangestellte angenommen hatte, war greifbar nahe.
    Es nagte manchmal an ihr, dass sie den Job bloß bekommen würde, weil Trent ihre Schwester heiratete. Doch jedes Mal wurde sie nur noch überzeugter, dass sie es verdiente und es sich erarbeitet hatte.
    Sie würde ein exklusives Hotel für eine der Topketten des Landes führen. Und nicht nur einfach ein Hotel, dachte sie, während sie sauber durch das Wasser schnitt, sondern The Towers . Teil ihres eigenen Erbes, ihrer eigenen Geschichte, ihrer

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