Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
hinauf »Sieht so aus, als hätten Sie noch ungefähr eine Stunde, bevor Sie die Stechuhr drücken müssen. Und bei dem Tempo, mit dem Sie sich bewegen, brauchen Sie nicht einmal die halbe Zeit, um sich herauszuputzen.«
Amanda schloss kurz ihre Augen für ein Stoßgebet um Geduld. »Sloan, versuchen Sie vielleicht, mich zu ärgern?«
»Ich glaube nicht, dass ich das versuchen muss. Das scheint Ihnen ganz natürlich zuzufliegen.« Lässig schlang er die Enden des Handtuchs um seine Fäuste und zog sie näher zu sich heran. Er grinste, als ihr Kopf nach oben flog. »Sehen Sie, es geht schon los.«
Sie nahm es sich selbst bitter übel, dass ihr Puls tanzte und ihr Magen sich zusammenzog. »Was ist los mit Ihnen, O’Riley?«, fragte sie. »Ich habe es Ihnen doch klargemacht, dass ich nicht interessiert bin.«
»Ich werde Ihnen sagen, wie die Dinge stehen, Calhoun.« Er vollführte mit seinen Handgelenken noch eine Drehung und verkürzte das Handtuch. Im Zeitraum eines Herzschlages veränderte sich der Humor, den sie für gewöhnlich in seinen Augen sah, zu etwas anderem. Und dieses andere war dunkel und gefährlich. Und erregend. »Sie sind wie frisches, kühles Wasser«, murmelte er. »Und jedes Mal, wenn ich in Ihrer Nähe bin, kriege ich diesen gewaltigen Durst.« Mit einem letzten Ruck ließ er sie gegen ihn taumeln und nahm ihre Hände fest zwischen ihren Körpern gefangen. »Der kleine Schluck, den ich gestern abbekommen habe, langt bei Weitem nicht.«
Er beugte sich herunter und knabberte an ihrer Unterlippe.
Er fühlte ihr Beben, aber als er mit seinem Blick ihren gefangen hielt, sah er, dass es nicht von Angst ausgelöst wurde. Vielleicht von einem Hauch Unsicherheit, aber nicht von Angst.
Dennoch wartete er noch ab, ob sie ihm ein klares Nein entgegensetzen würde. Das hätte er respektieren müssen, wie heiß auch das Verlangen in ihm brodeln mochte.
Amanda sagte jedoch gar nichts, sondern starrte ihn nur mit ihren großen, jetzt alarmierten Augen an.
Sachte strich er mit seinen Lippen über die ihren und beobachtete, wie ihre Wimpern sich flatternd senkten. »Ich will mehr«, murmelte er. Und nahm es sich.
Amandas Hände ballten sich zwischen ihren Körpern zu Fäusten, doch sie stieß ihn nicht von sich. Der Kampf spielte sich vollständig in ihr ab, eine wilde und heftige Schlacht, die sie aufrüttelte, während er ihre Sinne bombardierte. In dem Kreuzfeuer gefangen, stellten ihre Gedanken einfach ihre Arbeit ein.
Sein Kuss war nicht träge. Und seine Berührungen waren nicht gelassen. Hart und heiß nahmen seine Lippen, was sie von ihren Lippen haben wollten, während er seine Hände gegen ihren feuchten Rücken drückte. Sie rang nach Luft, als er mit seinen Zähnen über ihre Lippen strich, und stöhnte, als seine Zunge verführerisch über ihre Zunge glitt.
Sie streckte ihre Finger, um sich an seinem Hemd festzukrallen und sich dann zu seinen Schultern und in seine Haare vorzutasten. Dieses verzweifelte Sehnen war neu, erschreckend und wundervoll. Es trieb sie dazu, sich gegen ihn zu pressen, während ihr Mund von dem Verlangen brannte, sich mit seinem zu vereinen.
Die Veränderung ging ihm durch und durch. Er war daran gewöhnt, dass ihm eine Frau die Sinne vernebelte, dass sein Körper pulsierte und sein Blut kochte.
Aber nicht so!
In dem Moment, in dem Amanda von benommener Auslieferung zu fiebrigem Drängen überging, erlebte Sloan ein so scharfes Verlangen, dass es durch seine Seele zu schneiden schien.
Dann gab es nur noch sie. Alles, was er fühlen konnte, war die kühle, feuchte, seidige Haut. Alles, was er schmecken konnte, war die süße Hitze ihres Mundes. Alles, was er sich wünschen konnte, war mehr.
Amanda war sicher, dass ihr Herz in ihrer Brust zerspringen musste. Die Hitze von Sloans Körper schien das Wasser auf ihrer Haut in Dampf zu verwandeln, und diese Dämpfe zogen durch ihr Gehirn. Und sie lösten sich auch nicht auf, als er sie sanft beiseite schob.
»Amanda.« Er sog tief die Luft ein, war jedoch nicht sicher, jemals wieder zu Atem zu kommen. Ein winziger Blick auf sie, wie sie da mit schweren Lidern und leicht geöffneten Lippen stand, genügte, und das scharfe Verlangen durchzuckte ihn erneut. »Komm in mein Zimmer hinauf.«
»Zimmer?« Sie fasste sich mit unsicheren Fingern an ihre Lippen, dann an ihre Schläfe. »Zimmer?«, wiederholte sie.
Himmel, diese heisere Stimme und dieser benommene Blick zwangen ihn noch in die Knie! Dabei hatte er bisher noch
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