Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
freudige Kläffen des Hundes, die Rufe der Kinder und das Lachen hören.
Trent war nicht weiter als bis in die Eingangshalle gekommen. Jenny hing an seinen Beinen, während Fred ihn umtanzte. Alex sprang auf und ab, um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, während Coco, Suzanna und Lilah alle gleichzeitig Fragen auf ihn abfeuerten.
C. C. stand nur strahlend da, fest an Trents Seite gepresst.
Sloan hörte einen Ruf von oben, blickte hinauf und sah Amanda die Treppe herunterjagen. Ihr Gesicht leuchtete mit einem Lachen, wie er es noch nie gesehen hatte. Sie drängte sich zwischen ihren Schwestern durch und holte sich ihren Teil an Umarmungen.
»Wärest du heute nicht zurückgekommen, hätte ich eine Söldnertruppe losgeschickt«, erklärte sie Trent. »Vier Tage vor der Hochzeit, und du bist da unten in Boston.«
»Ich wusste, dass du mit den Details fertig werden würdest.«
»Sie hat ellenlange Listen angefertigt«, warf Coco ein. »Es jagt einem Angst ein.«
»Na, was habe ich gesagt?« Trent gab Amanda einen raschen Kuss.
»Was hast du mir mitgebracht? Was hast du mir mitgebracht?«, wollte Jenny wissen.
»Da wir schon von Söldnertruppen sprechen.« Lachend hob Suzanna ihre Tochter hoch. Als sie Sloan in dem Korridor entdeckte, schwand ihr gelöstes Lächeln. Sie versuchte, sich selbst davon zu überzeugen, dass sich sein Blick nur in ihrer Einbildung veränderte, als er ihn auf sie richtete. Welchen Grund sollte er schon haben, sie auf den ersten Blick nicht zu mögen?
Sloan betrachtete sie noch einen Moment. Eine große, schlanke Frau mit hellblonden Haaren, die zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden waren, mit einem klassisch schönen Gesicht und traurigen blauen Augen. Er verbannte sie aus seinen Gedanken und blickte wieder zu Trent. Sein Lächeln kehrte ganz natürlich zurück.
»Ich störe nur ungern, wenn du von schönen Frauen umringt bist, aber die Zeit ist knapp.«
»Sloan!« Seinen Arm noch immer um C. C. gelegt, trat Trent vor und ergriff Sloans Hand. Unter allen Bekannten, Geschäftspartnern und Kollegen war dies der einzige Mann, den er als wahren Freund betrachtete. »Schon an der Arbeit?«
»Ich bin dabei.«
»Du siehst aus, als würdest du gerade von einem langen Urlaub in den Tropen zurückkommen und nicht von einem sechswöchigen Aufenthalt in Budapest. Schön, dich zu sehen.«
»Die Freude ist ganz meinerseits.« Sloan blinzelte C. C. zu. »Tut richtig gut zu sehen, dass du endlich Geschmack entwickelst.«
»Ich mag ihn«, sagte C. C.
»Frauen neigen dazu«, bemerkte Trent spöttisch. »Wie geht es deiner Familie?«
Sloans Blick glitt erneut zu Suzanna. »Gut.«
»Ihr zwei habt einander bestimmt viel zu erzählen.« Suzanna fühlte sich unbehaglich und griff nach der Hand ihres Sohns. »Wir machen noch einen Spaziergang vor dem Abendessen.«
Amanda wartete, bis Coco alle in den Salon gescheucht hatte, ehe sie eine Hand auf Sloans Arm legte. »Einen Moment noch.«
Er lächelte sie an. »Ich habe auf Sie gewartet, Calhoun.«
Sie geriet nicht einmal in Versuchung, auf den Köder anzubeißen. »Ich möchte wissen, wieso Sie Suzanna auf diese Weise ansehen.«
Der Humor schwand aus seinen Augen. »Auf welche Weise?«
»Als würden Sie sie verachten.«
Es ärgerte ihn, dass sich diese ganz besonderen und äußerst persönlichen Gefühle so deutlich zeigten. »Sie besitzen mehr Einbildungskraft, als ich Ihnen zugetraut hätte.«
»Das ist nicht meine Einbildungskraft.« Verwirrt schüttelte sie den Kopf. »Was können Sie denn gegen Suzanna haben? Sie ist der freundlichste und gutherzigste Mensch, den ich je kennengelernt habe.«
Es fiel Sloan schwer, nicht wütend zu grinsen, doch er hielt sein Gesicht ausdruckslos. »Ich habe nicht behauptet, dass ich etwas gegen sie habe. Das haben Sie gesagt.«
»Sie brauchten es nicht zu sagen. Offenbar kann ich Sie nicht dazu bringen, darüber zu sprechen, aber …«
»Vielleicht kommt das daher, dass ich lieber über uns sprechen möchte.« Lässig legte er seine Hände auf das Geländer hinter ihr und hielt sie so gefangen.
»Es gibt kein uns.«
»Sicher gibt es das. Es gibt Sie, und es gibt mich. Daraus entsteht uns. Das ist die grundlegendste Grammatik.«
»Wenn Sie das Thema wechseln wollen …«
»Sie bekommen schon wieder diese Falte zwischen Ihren Augenbrauen.« Er fuhr mit seinem Daumen über ihre Stirn. »Diese Calhoun-Linie. Woher kommt es, dass Sie mich nie so anlächeln, wie Sie das mit Trent getan haben?«
»Es kommt
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