Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
lieben werde.
7. K APITEL
Sloans Kopf war mit winzig kleinen Männchen angefüllt, die mit Hämmern gegen die Wand schlugen. Um sie zur Ruhe zu bringen, versuchte er sich umzudrehen.
Eindeutig ein Fehler.
Das erkannte er, als auf die leichte Bewegung hin ein ganzes Orchester mit Pauken und Trompeten losdonnerte.
Sehr, sehr vorsichtig zog er ein Kissen über sein Gesicht in der Hoffnung, damit das Dröhnen zu ersticken – oder wenn das nicht klappte, sich selbst.
Das Hämmern ging jedoch weiter, bis ihm seine leidenden Sinnesorgane mitteilten, dass es die Tür war und nicht nur sein Kater.
Ergeben taumelte er aus dem Bett und war bloß dankbar dafür, dass niemand da war, der ihn jammern hörte. Während die Pauken in seinen Schläfen tobten, ließ er die Luft zwischen der Schlaf- und der Wohnzimmertür unter seinen Verwünschungen erglühen.
Als er die Tür aufriss, warf Amanda einen Blick auf ihn und bemerkte die blutunterlaufenen Augen, die Bartstoppeln und die schmerzlich verzogenen Lippen. Er trug die am Bund geöffnete Jeans, in der er eingeschlafen war, und sonst nichts.
»Na ja«, bemerkte sie steif, »du siehst aus, als hättest du es dir letzte Nacht wirklich gut gehen lassen.«
Und dabei sah sie so ordentlich und makellos aus wie ein frisch gestärktes Hemd. Seiner Überzeugung nach war das Grund genug, einen Mord zu begehen. »Wenn du zu mir heraufgekommen bist, um mir den Tag zu verderben, bist du zu spät dran.« Er wollte die Tür zuschlagen, aber Amanda hielt sie offen und trat ein.
»Ich muss dir etwas sagen.«
»Das hast du bereits getan.« Er bereute es auf der Stelle, dass er sich scharf abwandte. Als sein Kopf gemein hämmerte, gelobte er sich, den letzten Rest an Würde aufrechtzuerhalten. Nein, er wollte weggehen, nicht wegkriechen.
Weil er so jämmerlich aussah, beschloss sie, ihm zu helfen. »Ich nehme an, du fühlst dich ziemlich elend.«
»Elend?« Er zog die Augen zu einem Strich zusammen. »Nein, ich fühle mich blendend. Einfach blendend. Kater sind der einzige Grund, warum ich auf der Welt bin.«
»Was du brauchst, ist eine kalte Dusche, ein paar Kopfschmerztabletten und ein anständiges Frühstück.«
Nachdem er einen unartikulierten Laut von sich gegeben hatte, tastete er sich in sein Schlafzimmer. »Calhoun, du begibst dich auf ein gefährliches Gebiet.«
»Ich störe dich nicht lange.« Entschlossen, ihre Mission auszuführen, folgte sie ihm. »Ich will nur mit dir reden, und zwar über …« Sie brach ab, als er ihr die Badezimmertür vor der Nase zuknallte. »Na ja.« Sie stieß den Atem aus und stützte die Hände in die Hüften.
Im Bad zog Sloan seine Jeans aus und stieg unter die Dusche. Mit einer Hand stützte er sich an den Kacheln ab, als er das kalte Wasser voll aufdrehte.
Sein knapper, wilder Fluch prallte von den Wänden ab, und das Echo krachte mit voller Wucht gegen seinen Schädel.
Dennoch war er etwas fester auf den Beinen, als er aus der Dusche trat. Er kämpfte mit dem Verschluss des Kopfschmerztablettenröhrchens und schluckte schließlich drei Stück.
Der Kater war in der Dusche zwar nicht vergangen, aber jetzt war Sloan wenigstens so weit wach, dass er ihn richtig genießen konnte. Er schlang ein Handtuch um seine Taille und ging in das Wohnzimmer zurück.
Er hatte gedacht, Amanda hätte die Botschaft verstanden, aber da stand sie, über sein Zeichenbrett gebeugt, eine Brille auf der Nase.
Außerdem räumte sie auf, wie er feststellte, leerte Aschenbecher, stapelte Tassen auf einem Tablett und hob fallen gelassene Kleidungsstücke auf. Genaugenommen hatte sie ihre Hände voll mit seinen Kleidern, während sie seine Zeichnungen studierte.
»Was, zum Teufel, machst du da?«
Sie blickte auf, und weil sie entschlossen war, fröhlich zu sein, lächelte sie. »Ach, da bist du ja wieder.« Sein Anblick mit nichts an als einem feuchten Handtuch sorgte dafür, dass sie vorsichtshalber ihre Augen ausschließlich auf sein Gesicht richtete. »Ich habe nur eben einen Blick auf deine Arbeit geworfen.«
»Das habe ich nicht gemeint. Ich habe gemeint, wie kommst du dazu, hinter mir herzuräumen? Es gehört nicht zu deinem Job, hier bei mir im Zimmer das Hausmütterchen zu spielen.«
»Ich dachte, dass du nicht in einem Schweinestall arbeiten kannst«, schoss sie zurück. »Also habe ich ein wenig aufgeräumt, während du nicht hier warst.«
»Ich arbeite gern in einem Schweinestall. Andernfalls hätte ich das verdammte Zeug schon selbst
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