Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
aufgehoben.«
»Fein!« Wütend schleuderte sie seine Kleider in die Luft, sodass sie sich über den Fußboden verteilten. »Besser so?«
Langsam zog er das T-Shirt weg, das auf seinem Kopf gelandet war. »Calhoun, weißt du, was noch gefährlicher ist als ein Mann mit einem Kater?«
»Nein.«
»Nichts.« Er tat einen Schritt auf sie zu, als es wieder an der Tür klopfte.
»Das ist dein Frühstück.« Amandas Stimme klang knapp, als sie zur Tür ging. »Ich habe dafür gesorgt, dass sie sich damit beeilen.«
Besiegt sank Sloan auf die Couch und stützte den Kopf in seine Hände, sodass er ihn leicht hätte auffangen können, falls er abfiel. »Ich will kein verdammtes Frühstück.«
»Nun, du wirst es essen, und du wirst mit diesem Selbstmitleid aufhören.« Sie unterschrieb die Rechnung, übernahm dann das Tablett und stellte es auf den Tisch vor ihm. »Vollweizentoast, schwarzer Kaffee und eine Virgin Mary, sehr scharf gemacht. Das wird deinem Magen helfen.«
»Eine Vollnarkose würde meinem Magen helfen.« Dennoch griff er nach dem Kaffee.
Mit dem guten Anfang zufrieden, nahm Amanda ihre Brille ab und schob sie in ihre Tasche. Er sah tatsächlich mitleiderregend aus. Die nassen Haare hingen ihm tropfend ins Gesicht. Sie verspürte das heftige Verlangen, sich neben ihn zu knien und diese feuchten Strähnen zurückzuschieben. Aber er hätte ihr möglicherweise die Hand abgebissen, und sie verspürte ein ebenso heftiges Verlangen zu überleben.
»Trent hat erwähnt, dass du in der letzten Nacht ganz schön viel getrunken hast.«
Nachdem er den gewürzten Tomatensaft gekostet hatte, betrachtete Sloan sie mit zusammengekniffenen Augen. »Und darum bist du hierher gekommen, um einen persönlichen Blick auf den Morgen danach zu werfen.«
»Nicht direkt.« Nervös spielte sie zuerst mit ihrem Namensschild, danach mit dem obersten Knopf ihrer Jacke. »Ich dachte, da es meine Schuld war, dass du in diesen Zustand geraten bist, sollte ich …«
»Moment! Wenn ich mich betrinke, dann kommt es daher, dass meine Hand zur Flasche greift.«
»Ja, aber …«
»Ich will dein Mitgefühl und dein schlechtes Gewissen genauso wenig wie deine Dienste als Zimmermädchen, Calhoun.«
»Fein.« Stolz und Zorn kämpften still miteinander. Der Stolz gewann. »Ich bin heute Morgen bloß vorbeigekommen, um mich bei dir zu entschuldigen.«
Er biss ein Stück Toast ab. Es besänftigte seinen aufgewühlten Magen. »Wofür?«
»Für das, was ich gesagt habe und wie ich mich gestern aufgeführt habe.«
Unfähig, noch länger stillzustehen, ging Amanda ans Fenster und zog die Jalousien hoch, ohne sich um Sloans schmerzliches Zischen zu kümmern. »Obwohl ich finde, dass ich mich absolut gerechtfertigt verhalten habe. Immerhin wusste ich nur, dass du etwas gesagt hattest, das Suzanna böse verletzt hat.«
In ihrem Blick schimmerte jedoch Bedauern, als sie sich wieder zu Sloan umwandte. »Als Suzanna mir von deiner Schwester erzählte und von Bax, wurde mir klar, was du empfunden haben musst. Verdammt, Sloan, du hättest es mir selbst erzählen können.«
»Vielleicht. Vielleicht hättest du mir aber auch vertrauen können.«
Sie holte wieder ihre Brille hervor und spielte mit den Bügeln, um ihre Hände zu beschäftigen. »Es ging eigentlich gar nicht um Vertrauen, sondern um einen automatischen Reflex. Du weißt nicht, was Suzanna durchgemacht hat und wie tief sie verletzt wurde. Oder wenn du es wegen deiner Schwester weißt, dann solltest du verstehen, wieso ich es nicht ertragen konnte, sie wieder so verletzt zu sehen.« Sie steckte die Brille weg. Als sie ihn ansah, waren ihre Augen feucht. »Und es war dadurch schlimmer, dass ich Gefühle für dich entwickle.«
Wenn es etwas gab, wogegen Sloan keine Abwehr besaß, dann waren es Tränen. Um sie aufzuhalten und ebenso, um Frieden zu schließen, stand er auf und ergriff ihre Hände. »Ich habe gestern auch mein Teil an Fehlern begangen.« Lächelnd streichelte er mit ihrer Hand über seine Wange. Es fühlte sich gut an, verdammt gut. »Ich vermute, dir fällt das Entschuldigen genauso schwer wie mir.«
»Wenn du meinst, dass es sich so anfühlt, als würde man irgendetwas herunterwürgen, dann hast du recht.«
»Warum rufen wir dann nicht ein Unentschieden aus?« Als er jedoch den Kopf senkte, um sie zu küssen, wich sie zurück.
»Ich muss wirklich eine Weile über alles vernünftig nachdenken.«
Er ergriff wieder ihre Hand. »Und ich muss wirklich eine Weile Liebe mit
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