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Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Titel: Die Frauen der Calhouns 2. Amanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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können.«
    »Er hätte beinahe dich erschossen, verdammt«, erwiderte Sloan. »Und habe ich dir nicht gesagt, dass du ins Haus gehen sollst?«
    »Ich nehme von dir keine Befehle an«, fauchte sie.
    »Ihr seid beide am Leben«, stellte Lilah fest. Mit einer Taschenlampe in der Hand kam sie auf Amanda und Sloan zu. »Ich konnte euren Streit schon vom Anfang der Einfahrt her hören.« Das Licht wanderte über Papiere, die auf der Straße verstreut lagen. »Was ist das alles?«
    »Himmel, er muss ein paar Papiere fallen gelassen haben.« Amanda war schon auf Händen und Knien und sammelte sie auf.
    »Das muss passiert sein, als Fred ihn ins Bein gebissen hat.« Weit entfernt davon, besänftigt zu sein, bückte Sloan sich und griff nach einem Papier, bevor es davongeweht wurde.
    »Fred hat ihn gebissen?«, fragten Amanda und Lilah wie aus einem Mund.
    »Danach, wie es geklungen hat, hat er es gut und gründlich getan.« Es war eine kleine, aber süße Befriedigung. »Wir hätten ihn auch erwischt, aber er hatte einen Wagen unten an der Straße abgestellt.«
    »Und er hätte euch beide erschießen können«, erwiderte Amanda.
    »Entschuldigt.« Lilah lenkte das Licht so, dass sie die Papiere finden und einsammeln konnte. »Wer war das?«
    »Livingston«, erklärte Sloan und fügte eine Reihe von Flüchen hinzu. »Die Details musst du von deiner Schwester erfragen.«
    »Drinnen«, schlug Lilah vor. »Die Familie ist in Aufruhr.«
    »Hast du die Polizei gerufen?«
    »Ja.« Als Fred die Ohren spitzte und langgezogen heulte, lachte Lilah. »Ich nehme an, sie ist schon unterwegs. Fred hört bereits die Sirenen.«
    Weil sie die Arme voll hatte, drückte Amanda die Papiere Lilah in die Arme und hob noch mehr auf, während sie zurückgingen. »Er hat nicht alles erwischt«, murmelte sie und dachte an jenen Moment im Abstellraum, als die Luft sich veränderte. »Ich wusste, dass er es nicht schaffen würde.«
    An der Haustür stand Suzanna, ein schlanker Gladiator, bewaffnet mit einem Feuerhaken. »Sind alle in Ordnung?«
    »Bestens.« Amanda stieß erschöpft den Atem aus. »Und die Kinder?«
    »Sind im Salon bei Tante Coco. Oh, Liebes, deine Hände!«
    »Ich habe sie mir nur aufgeschlagen.«
    »Ich hole Desinfektionsmittel.«
    »Und Brandy«, fügte Lilah hinzu, bevor sie die Papiere auf einen Tisch in der Eingangshalle legte.
    Zwanzig Minuten später war die Geschichte der Polizei erzählt worden, und die Familie blieb allein, um die Ereignisse zu verdauen. Sloan ging vor dem Sofa auf und ab, während die Calhoun-Frauen zusammengluckten.
    »Und wir hatten diesen … diesen Dieb zum Dinner.« Coco starrte wütend in ihren Brandy. »Ich habe ein Schokoladen-Soufflé gebacken. Und die ganze Zeit hatte er vor, uns zu bestehlen.«
    »Die Polizei wird ihn erschießen«, warf Alex ein. »Peng! Genau zwischen die Augen.«
    »Ich finde, wir hatten für eine Nacht genug Aufregung.« Suzanna küsste ihren Sohn auf den Scheitel.
    »Wir haben die meisten Papiere.« Seufzend griff Amanda nach dem Stapel, den sie auf den Beistelltisch geworfen hatte. »Ich hoffe, Fred hat ein gutes Stück aus ihm herausgebissen.«
    »Braver Junge, Fred.« Lilah hielt den Hund in ihrem Schoß. »Ich glaube nicht, dass die Papiere Livingston – oder wer immer er in Wirklichkeit ist – viel nützen werden. Er ist nicht dafür bestimmt, die Smaragde zu finden. Wir sind es.«
    »Er wird keine Chance bekommen«, bemerkte Sloan grimmig. »Nicht bei dem Alarmsystem, das ich einbauen lasse.« Er warf Amanda einen Blick zu und forderte sie heraus, sich zu einem Widerspruch aufzuraffen, doch sie starrte auf eines der Papiere.
    »Das ist ein Brief«, murmelte sie. »Ein Brief von Bianca an Christian.«
    »Ach, du liebe Güte!« Coco beugte sich vor. »Was steht darin?«
    Amanda las vor. Alle schwiegen.

    Mein Liebster,
    ich schreibe diese Zeilen, während der Regen beständig fällt und mich von dir fernhält. Ich fragte mich, was du tust, ob du heute in dem düsteren Licht wohl malst und an mich denkst. Wenn ich so wie jetzt in meinem Turm allein bin, losgelöst von der Realität meiner Pflichten, lasse ich mich von meinen Erinnerungen davontragen. Erinnerungen an das erste Mal, als ich dich berührte. Ich bete um Sonnenschein, Christian, damit wir noch mehr Erinnerungen sammeln können.
    Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr du mich verändert hast, wie viel mehr meine Augen jetzt erkennen, da sie mit dem Herzen sehen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie leer

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