Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Frauen des Journalisten (German Edition)

Die Frauen des Journalisten (German Edition)

Titel: Die Frauen des Journalisten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerlind Schmidt
Vom Netzwerk:
wollten zu Frau Metzler, aber hier steht ein anderer Name.“, er zeigte auf die Klingel.
    „Frau Metzler lebt nicht mehr, das Haus wurde verkauft.“
    Galuba sah Lienhardt an und winkte ihm heranzukommen.
    „Haben Sie Frau Metzler gut gekannt?“
    „Sicher, wir sind ja damals fast gleichzeitig hierher gekommen.“
    „Dann haben Sie auch die Enkelin gekannt, die Claudia?“
    Sie standen jetzt alle drei an der Gartentür des Nachbargrundstückes, die Frau drinnen, die Männer draußen. Der Hund lag hinter seiner Gartentür und beobachtete sie.
    Die Frau fragte:
    „Wissen Sie, was mit den Eltern der Enkelin passiert ist?“
    „Eine furchtbare Geschichte ist das gewesen, dieser Unfall. Können Sie uns über die Enkelin etwas sagen, wir haben nicht damit gerechnet, dass die Oma tot ist.“
    „Warum wollen Sie das eigentlich wissen? Kennen Sie die Claudia?“
    „Wir beide kennen Claudia Metzler, die einige Zeit in dem Haus gewohnt, wo ich immer noch wohne, und er kennt sie aus Berlin, denn dort lebt sie jetzt. Wir möchten ihr in einer wichtigen Angelegenheit helfen, aber uns fehlen einige wichtige Informationen über ihre Krankheit.“
    „Ach, davon wissen Sie auch. Na gut, es schadet ja niemand, wenn ich Ihnen erzähle, was ich weiß.“
    Und nun hörten die beiden von einem Mädchen, das seine Pubertät nicht ausleben konnte, sich in wenigen Wochen von einem fröhlichen Schulmädchen in eine ernste junge Frau verwandelte.
    „Frau Metzler ist daran zerbrochen, der Sohn und die Schwiegertochter tot und dem Mädchen konnte sie nicht helfen. Sie ist an Herzversagen gestorben.“
    „Aber ist die Claudia denn nicht in ärztlicher Behandlung gewesen? So, wie Sie die Geschichte erzählen, war doch zu erkennen, dass sie Hilfe brauchte.“
    „Doch, sie war in Leipzig in einer Therapie. Jeden Tag ist sie mit dem Bus dorthin gefahren. Später kam sie dann immer seltener hierher, die Großmutter war nicht mehr wichtig für sie. Genügt Ihnen das? Ich muss wieder an meine Arbeit.“
    „Ja und vielen Dank, dass Sie so freundlich waren. Auf Wiedersehen.“
    Die Frau winkte ihnen kurz zu und verschwand wieder in ihrem Haus. Galuba und Lienhardt gingen  langsam zum Auto zurück.
    „Ich verstehe das nicht, die war eindeutig psychisch krank und kein Therapeut hat ihr helfen können. Da stimmt doch etwas nicht.“, brach es aus Lienhardt heraus.
    „Was sind das für Ärzte, die so was übersehen.“
    „Ich sehe das genau so.“ Galuba hob ratlos seine Schulter und ließ sie wieder fallen.
    Als sie am Auto angekommen waren und Lienhardt eben den Schlüssel in das Türschloss stecken wollte, hielt er plötzlich inne. Er sah Galuba seltsam lächelnd an.
    „Was ist?“, fragte der.
    „Wir bekommen Verstärkung.“, flötete er.
    „Los mach auf, was ist das für ein Unsinn?“
    „Ich hatte es fast vergessen dir zu sagen. Heute morgen hat sie Röder angekündigt, eine Amerikanerin. Sie ist wegen Wortmann gekommen und heute Abend kommt sie in Leipzig mit dem Zug an. Sie wird sich irgendwann bei mir melden. Und sie ist die Einzige, die zuletzt Kontakt mit der Metzler hatte. Die Amerikanerin war wohl bei ihr auf der Arbeitsstelle, woraus sich dann mehr entwickelte.“
    „Abwarten, zuerst fahren wir jetzt nach Hause.“
     
    Als Lienhardt am Abend wieder in sein Hotel kam, erhielt er zusammen mit seinem Schlüssel eine Nachricht von Mrs. Enright. Sie wünschte ihn am Vormittag des nächsten Tage zu treffen. Dazu bat sie ihn in ihr Hotel, wo er in der Lobby um zehn Uhr auf sie warten sollte. Lienhardt las die Mitteilung, während er nach oben ging. Im Zimmer angekommen warf er den Zettel wütend in den Papierkorb. Er stellte den Fernseher an, holte sich aus einem Plastikbeutel eine Flasche Bier und warf sich auf das Bett. Er öffnete die Flasche, trank daraus. Plötzlich sprang er wieder auf.
    „So ein Mist, dass der auch kein Telefon hat.“, brummte er vor sich hin. Er kramte in seinem Koffer und fand noch ein frisches Hemd, das ihm angemessen erschien. Er hängte es auf einen Bügel und trank danach die Flasche halb aus. Seinen Wecker stellte er auf 7  Uhr Weckzeit aber zur Sicherheit rief er die Rezeption an und gab dort noch einen zusätzlichen Weckauftrag ab.
    Am nächsten Morgen saß Lienhardt kurz nach acht Uhr in seinem Auto, um Galuba abzuholen. Er hatte sich noch nicht mal Zeit genommen ein richtiges Frühstück zu genießen. Wer weiß schon im Voraus, wie die Verkehrslage zu so früher Stunde sein würde. Zum

Weitere Kostenlose Bücher