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Die Frauen von Bramble House

Die Frauen von Bramble House

Titel: Die Frauen von Bramble House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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hinüber. Und wenn er’s nicht bis zum Telefon geschafft hätte, dann wär der auch erledigt gewesen. In der Nacht ist es nämlich sehr kalt geworden, Sie wissen ja, das ist hier oft so nach ’nem sehr heißen Tag.« Und wieder nickte er ergeben.
    »War es … ein Raubüberfall?«
    »Aber ja. Ganz klar und eindeutig. Alles Geld war weg, und wir haben die Brieftasche am Gartentor gefunden, leer. Aber merkwürdig ist schon, daß der Kampf oder was immer draußen stattgefunden haben muß. Ich glaube, er hat die Einbrecher überrascht, als er ins Haus gehen wollte, und wurde dann mit einem stumpfen Gegenstand niedergeschlagen. Und es muß eine schwere stumpfe Waffe gewesen sein, weil sein Kopf wirklich scheußlich aussah. Ein Arm war gebrochen, und er hat am ganzen Körper Prellungen von Schlägen. Und das alles für ein paar Kröten. Es ist schon merkwürdig, was diese Typen anstellen, und was sie riskieren. Die könnten doch ebenso Kohle machen, wenn sie eine Woche lang anständig arbeiten. Aber das paßt ihnen wahrscheinlich nicht.«
    Sie nickte zustimmend und ging langsam weg. Und wenn Henry sterben sollte, was bliebe ihr dann noch? Sie würde nie wieder einen Menschen so lieben, nicht so. Sie hatte nie zuvor jemanden so geliebt. Ihr würde die Großmutter bleiben und ihre Mutter, und Peggy und deren Baby, und natürlich Andrew und, nicht zu vergessen, Len. Nein, der war keineswegs zu vergessen. Aber damit konnte sie nicht weitermachen. Sie hatte dieses Leben fast achtzehn Jahre lang ertragen, aber sie konnte es nicht noch einmal weitere achtzehn Jahre ertragen, nicht einmal für acht Monate – ja, nicht einmal für acht Wochen, falls Henry …
    Sie warteten schon alle auf sie, als sie zurückkam, und sie berichtete ihnen das Wenige, was sie wußte. Und Frank schüttelte den Kopf und verwunderte sich, wieso es immer die anständigen Kerle trifft; er kenne schließlich Henry Brooker seit Jahren, und es laufe kein anständigerer Kerl auf Erden herum.
    Es ging schon gegen zehn Uhr, als sie Len ins Haus kommen hörte. Sie hörte, wie er den Schlüssel ins Schloß stieß, dann, wie die Tür zuknallte. Sie hörte ihn die Treppe hinaufsteigen und hörte, wie er die Tür zu seinem Zimmer zuschmetterte.
    Er war also wieder da, und sofort war das ganze Klima im Haus verändert.
    Und es war schon reichlich nach zwölf, als sie den Salon verließ und nach oben in ihr neues Schlafzimmer ging. Es wurde drei Uhr morgens, bevor sie endlich einschlummerte. Und es war sieben Uhr, als sie aufwachte … sieben Uhr und Montagmorgen … Montag, und die allwöchentliche Routine würde wieder einsetzen. Montag war Waschtag. Ihre Mutter würde durchs ganze Haus hasten und überall die Schmutzwäsche einsammeln, und sie würde wieder genau die gleichen Bemerkungen machen wie jede Woche. Ein immer wiederkehrender Kommentar fehlte allerdings diesmal: Wieso mußte Peggy jeden Tag die Unterwäsche wechseln? In ihrer Jugend hatte einmal wöchentlich gereicht, außer man hatte was Besonderes vor, und dann zogen alle saubere Untersachen an. Ein Satz dagegen kam auch diesmal unweigerlich; er betraf Len: Warum zog er jeden Tag ein frisches Oberhemd an? An manchen Tagen sogar zweimal. Montags und freitags, wenn er in seinen Boys’ Club ging, wechselte er abends immer noch einmal das Hemd …
    Lizzie überlegte, wie früh sie es riskieren konnte, zum Krankenhaus zu fahren. Morgens herrschte dort immer ein ziemlicher Betrieb. Aber sie konnte ja anrufen.
    Und das tat sie. Man informierte sie, daß Mr. Brooker eine »ruhige« Nacht verbracht habe. Was sollte das wohl bedeuten?
    Nach dem Frühstück ging ihre Mutter die Wäschestücke sortieren; Lizzie machte sich an den Abwasch des Frühstückgeschirrs. Auf einmal stand Victoria in der Tür und fragte: »Und was hältst du davon?« Sie hielt ihr eines von Lens Hemden entgegen. »Du weißt doch, daß ich die Kragen und die Manschetten grundsätzlich immer stärke. Seit Jahren mach ich das so, und wenn ich mal nicht konnte, dann hast du es getan. Aber jetzt sieh dir mal das da an: Die eine Manschette ist gestärkt, die andere ist schlaff. Die hat jemand ausgewaschen. Da, schau! Bis rauf zum halben Ärmel ist das ausgewaschen worden. Aber wieso sollte er so was machen? Ich sag dir, der hat was angestellt, als er weg war. Und in einem anderen Hemd hat er die Manschettenknöpfe dringelassen. Das paßt überhaupt nicht zu ihm. Aber wozu sollte er einen Ärmel auswaschen?«
    »Wahrscheinlich, weil er

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