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Die Frauen von Bramble House

Die Frauen von Bramble House

Titel: Die Frauen von Bramble House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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schmutzig war.«
    »Und wie kriegst du nur einen Ärmel schmutzig?«
    »Das fragst du mich? Am besten fragst du ihn selber danach, Mutter. Aber was spielt das schon für eine Rolle?«
    Nichts war wichtig. Wichtig war nur, daß sie möglichst rasch ins Krankenhaus fahren und Henry wiedersehen konnte. Vorher allerdings mußte sie in den Betrieb fahren. Sie hatte am Abend zuvor noch Joe Stanhope angerufen und ihm gesagt, was geschehen war. Er war entsetzt gewesen, hatte aber gesagt: »Machen Sie sich keine Sorgen, Mrs. Hammond. Es wird alles glatt weiterlaufen wie immer. Jedenfalls werde ich mir die allergrößte Mühe geben.«
    Sie zweifelte nicht daran, daß alle sich die allergrößte Mühe geben würden, alle, außer Len natürlich, der sich hämisch freuen würde. Natürlich erwartete er jetzt, daß er endlich das bekäme, was ihm zustand.
    Um halb neun ging sie über den Hof und zur Außentür des Anbaus. Sie benutzte nie die Verbindungstür im Haus, weil sie das Gefühl hatte, die beiden jungen Leute betrachteten es als ihr Haus und als Privatbereich.
    Peggy zeigte sich besorgt, nicht nur wegen Mr. Brooker, sondern auch wegen der seltsamen Weise, in der ihre Mutter auf diesen Unfall reagierte. Es war ja fast so, als wäre Mr. Brooker ein Verwandter oder so. »Ein Jammer, daß Mr. Brooker heut morgen nicht im Betrieb sein kann«, sagte sie. »Weil, Andrew hat sein Poster rübergebracht. Und die Urgroßmutter hat sich das gestern abend angeschaut und findet es hervorragend. Sie hat sich sogar einen Slogan dafür ausgedacht, und der soll gedruckt unter dem Bild stehen. Er bezieht sich auf das Mädchen auf der Motorhaube und sagt ganz einfach: Nur was unter der Haube ist, zählt! Und sie will ihn dafür bezahlen.«
    »Und wo werden sie das aufstellen? Draußen im Schaukasten?«
    »Ach, nein. Ich glaube, es soll in den Salon.«
    Und jetzt mußte Lizzie sagen: »Ach nein!« Und dann: »Das wird Len aber gar nicht gern sehen, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken.«
    »Aber es ist doch nur ein Plakat.«
    »Schon, aber es ist sein Ausstellungssalon. Und du weißt doch, was … was er von Andrew hält.«
    »Ne, jetzt ist es zu spät, das Ding ist weg.« Peggy schob trotzig die Lippen vor. »Er wird sich halt damit abfinden müssen.«
    »Aber die Zeichnung war doch recht groß. Wie um Himmels willen hat er das auf dem Fahrrad transportieren können?«
    »Er ist nicht mit dem Rad gefahren, sein Vater hat ihn gefahren, mit seiner alten Krachkiste. Es ist wirklich ein Wunder, daß die Karre nicht irgendwann mal einfach explodiert. Jedenfalls, sie haben die Zeichnung oben drauf verstaut. Andrew hat sie in Kartons verpackt gehabt … Ich finde, es war sehr clever von ihm, daß er diese ganzen Teile als Rahmen benutzt hat, nicht?«
    »Wie? Ach so, ja, die Werkzeuge. Doch, das finde ich sehr gut, ja, sehr gut.«
    Werkzeuge und Konstruktionsteile, die eine Zeichnung umrahmen … Len würde rasend werden, wenn er erfuhr, wer das Poster gemacht hatte, und Henry lag im Krankenhaus und war scheußlich verletzt … und ihre Mutter, die herumjammerte und sich fragte, wieso Len einen seiner Hemdsärmel auswaschen mußte … Aber, ja! Warum hatte er einen Ärmel an seinem Hemd auswaschen müssen? Ach, was spielte das schon für eine Rolle? Nichts war jetzt wichtig. Sie mußte jetzt in die Firma fahren.
     
    Willie Anderson bestaunte das enorme Kunstwerk und kommentierte: »Heh, das ist ’ne Wucht. Mann! Du solltest nicht schmieren, du solltest malen.«
    »Das werde ich auch eines Tages.« Andrew spreizte sich wie ein Gockel.
    »Ein richtiger Künstler, ehrlich, was?« Das kam von Ken Pickford, der auf der anderen Seite des Posters stand, das zur Begutachtung am Heck eines Autos lehnte. »Das solltest du full-time machen.«
    »Ich besuch jetzt Abendkurse, um meine Hand geschmeidig zu halten. Es war mein bestes Fach in der Schule.«
    »Ja, das sieht man!« Ken Pickford legte den Kopf zur Seite, dann schob er sich näher und wisperte: »Aber was meinst du, wie der Hammond auf deine Bemühungen reagiert, Mann? Der hat’s doch sowieso auf deinen Arsch abgesehn, Mann!«
    »Er wird nicht viel dagegen machen können. Mrs. Funnell mag das Ding, und sie hat mir extra was dafür bezahlt.«
    »Hat sie nicht!«
    »Hat sie doch. Sie hat mir fünf Pfund extra bezahlt.«
    »Also, jedenfalls kann es nicht hier stehenbleiben. Hör mal, Willie« – er wandte sich an einen der Männer –, »hilf ihm mal, das Ding da rüberzuschaffen in den Salon.

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