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Die Frauen von Nell Gwynnes

Die Frauen von Nell Gwynnes

Titel: Die Frauen von Nell Gwynnes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kage Baker
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Wandpaneelen schwang auf. Ein Paar züchtig gekleideter Dienstmädchen brachte den Tee und den Imbiss und richtete beides auf einem Tischchen neben Mrs. Corveys Stuhl an, ehe es sich durch dieselbe Tür wieder zurückzog. Man goss Tee ein und machte höfliche Konversation über Alltagsthemen, während Mr. Felmouths Blick immer wieder von Lady Beatrice über sein offenes Köfferchen am Boden zu Mrs. Corvey und wieder zurück wanderte.
    Schliesslich stellte er seine Tasse und Untertasse zur Seite. „Köstliche Stärkung. Meine Empfehlung an Ihr Personal, Ma’am. Nun muss ich fragen – wie kommen Sie mit der momentanen Optik zurecht, meine Liebe?“
    „Sehr gut“, sagte Mrs. Corvey. „Ich habe ganz besondere Freude an der Teleskopfunktion. Sehr nützlich am Meer, wobei man natürlich aufpassen muss, nicht beobachtet zu werden.“
    „Natürlich. Ist das Implantat weiterhin bequem? Keine Reizung?“
    „In letzter Zeit nicht, Mr. Felmouth.“
    „Sehr gut. Freut mich zu hören.“ Felmouth rieb sich die Hände. „Ich habe jedoch mit der einen oder anderen Verbesserung experimentiert ... darf ich es Ihnen vorführen?“
    „Aber ja, Mr. Felmouth.“
    Er stürzte sich sofort in sein Köfferchen und zog ein lederüberzogenes Kästchen hervor, das in etwa die Grösse eines Brillenetuis hatte. Mit grosser Geste öffnete er es. Lady Beatrice sah ein Paar optischer Geräte vor sich, das jenem glich, das zum Vorschein kam, wenn Mrs. Corvey die Augengläser abnahm, was sie nun auch tat. Unwillkürlich wandte Lady Beatrice den Blick ab, sah aber wieder hin, als Felmouth Mrs. Corvey das Kästchen reichte.
    „Sie werden merken, Ma’am, die hier sind um einiges leichter. Mr. Stubblefield in der Herstellung hat eine neue Legierung entdeckt“, sagte Mr. Felmouth, während er eine Tasche mit kleinem Werkzeugen aufrollte. Mrs. Corveys Optik fuhr mit einem Sirren aus, als sie das neue Modell untersuchte.
    „Ja, in der Tat, Mr. Felmouth, sie sind leichter und wirken komplizierter.“
    „Ah! Das liegt daran, dass ... wenn ich kurz ...“ Felmouth beugte sich vor, setzte einen kleinen Schraubenzieher an Mrs. Corveys alte Optik und ging gedankenversunken ans Werk. Lady Beatrice brachte es nicht über sich, zuzusehen, wie er die optischen Geräte ausbaute. „Es liegt daran, dass wir sie deutlich verbessert haben, zumindest hoffe ich das. Nun ... entschuldigen Sie bitte, Ma’am, die Blindheit ist nur kurzfristig ... ich werde schnell das neue Paar einsetzen und hoffe, das Ergebnis gefällt Ihnen.“
    Lady Beatrice zwang sich aufzublicken und sah, wie Mrs. Corvey geduldig wartete, während Felmouth die neue Optik in ihr Gesicht einsetzte.
    „Da“, sagte Mrs. Corvey schliesslich, „ich kann wieder sehen.“
    „Famos“, sagte Felmouth, während er die letzte Schraube festzog. Er lehnte sich zurück. „Ich hoffe, Sie finden sie bequem?“
    „Durchaus“, sagte Mrs. Corvey und drehte den Kopf hin und her. „Oh!“ Die Teleskopoptik fuhr aus, gut fünf Zentimeter weiter als das vorherige Modell und mit einem deutlich leiseren Sirren. „Oh ja, das ist deutlich besser!“
    „Ich dachte, Sie könnten so tun, als handle es sich um ein Opernglas, wenn Sie die Hände bei voller Ausnutzung des Teleskops darum legen“, sagte Felmouth. „Bitte lassen Sie mich jedoch die eigentliche Verbesserung vorführen.“
    Er erhob sich, ging zur nächstgelegenen Lampe und schaltete sie durch die Drehung eines Schlüssels an ihrem Fuss aus. Dies wiederholte er mit allen Lampen im Raum. Nach der letzten befanden sie sich in geradezu stygischer Finsternis. Felmouth Stimme erklang aus dem Dunkel.
    „Ma’am, wenn Sie nun die linke Linsenhalterung um drei Viertels drehen würden?“
    Lady Beatrice hörte ein leises Klicken und dann einen entzückten Aufschrei Mrs. Corveys.
    „Mein Gott, der Raum ist ja ganz hell! Auch wenn alles irgendwie so grün aussieht. Muss es das?“
    „Das ist die Auswirkung des Filters“, sagte Felmouth zufrieden, während er die Lampe wieder anschaltete. „Aber ich denke, es war hell genug, um lesen zu können? Ja, das war meine Absicht. Wir werden es natürlich weiter verbessern, aber schon jetzt kann ich mit Fug und Recht versichern, dass Sie keinen Augenblick mehr in Finsternis ausharren müssen, es sei denn, Sie wollen es.“
    „Das wird uns so nützlich sein“, freute sich Mrs. Corvey. „Kompliment, Mr. Felmouth – und bitte geben Sie meinen Dank an die anderen Herren in der Herstellung

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