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Die Frauen von Nell Gwynnes

Die Frauen von Nell Gwynnes

Titel: Die Frauen von Nell Gwynnes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kage Baker
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„Das reicht an bissigen Bemerkungen!“, donnerte er. „Ich lasse nicht zu, dass der Schutzmann Sie Pack hier vorfindet! Ich will, dass Sie nach unten gehen, alle Huren, sofort! Sie gehen da runter und sind still, wenn Sie wissen, was gut für Sie ist!“ Er wandte sich um, um Dora, die gerade in respektabler Kleidung aus der Küche kam, einen missvergnügten Blick zuzuwerfen.
    „Wie Sie wollen. Wir gehen“, sagte sie, sah sich um und fügte hinzu: „Wo ist Maude?“
    „Wo ist Graf de Mortain? Er kann nach diesen Schreien unmöglich weiterschlafen“, warf Prinz Nakhimov ein.
    „Vielleicht sollte ich sie holen gehen“, schlug Lady Beatrice vor und begann, die Freitreppe zu erklimmen.
    „Nein! Ich sagte doch, Sie sollen .... sollen ... oh, verfluchtes Schicksal“, protestierte Pilkins unter weiteren Tränen. „Gehen Sie, gehen Sie hoch und wecken Sie sie auf, und dann will ich Sie alle von hinten sehen!“
    „Aber gerne doch“, erwiderte Jane und ging an ihm vorbei nach unten. Währenddessen hastete Lady Beatrice die grosse Freitreppe nach oben und unter den Augen der früheren Rawdons die Galerie entlang. Das Mondlicht war zwar inzwischen weitergewandert, doch Hellspeth Rawdon schien noch immer feenhaft zu leuchten.
    Lady Beatrice klopfte zweimal an die Tür der Schlafkammer, die man dem Grafen de Mortain zugewiesen hatte, bekam aber keine Antwort. Schliesslich öffnete sie die Tür und linste hinein. Sie sah eine Kerze auf der Kommode und Maude, die allein im Bett lag und tief und fest schlummerte.
    „Maude!“ Lady Beatrice lief in den Raum und rüttelte Maude an der Schulter. „Wach auf! Wo ist der Graf?’“
    Trotz aller Anstrengungen seitens Lady Beatrice blieb Maude besinnungslos. Lady Beatrice schnupperte an den Resten in dem Weinglas, das sich auf dem Nachttisch befand, und hatte den Eindruck, einen medizinischen Geruch wahrzunehmen. In dem Raum fand sich kein Hinweis auf den Grafen de Mortain.
    Als diese Geschehnisse der Gruppe im Erdgeschoss kolportiert wurden, rief Sir George Spiggott aus: „Es war der verdammte Froschfresser! Ich wette tausend Pfund, dass er Lord Basmond die Treppe hinuntergestossen hat.“
    „Sie schicken besser gleich nach dem Schutzmann, statt bis morgen zu warten“, empfahl Ali Pascha Pilkins.
    „Würde mir in der Zwischenzeit jemand helfen, Maude nach unten zu bringen?“, erkundigte sich Lady Beatrice. Prinz Nakhimov stellte sich zur Verfügung und trug Maude, die schlaff wie ein nasses Handtuch in seinen Armen hing, hinunter in die grosse Halle, von wo aus Lady Beatrice und Dora sie zwischen sich hinunter in die Küche schleppten.
    „Wie unendlich peinlich“, bemerkte Jane, die beim Herdfeuer badete. „Wir sollten doch die Drogen einsetzen“
    „Wir hätten damit rechnen müssen“, entgegnete Lady Beatrice grimmig. Sie trat an die Spüle und pumpte einen Eimer voll mit kaltem Wasser. „Ich vermute, der Graf hat sie chloroformiert und dann Lord Basmond ermordet, um das Gerät stehlen zu können.“
    „Was?“ Jane hielt mitten im Einseifen inne. „Ich dachte, Lord Basmond sei die Freitreppe heruntergefallen.“
    Dora erklärte ihrer Schwester, dass Lady Beatrice den Hausherren bereits tot in seinem Bett aufgefunden hatte, ehe man seinen Leichnam die Treppe heruntergestossen hatte. Jane kniff die Augen zusammen.
    „Seid nicht zu sicher, dass der Graf der Mörder ist“, sagte sie. „Meiner hatte ausserordentlich schlechte Laune. Er hat’s nur einmal mit mir getrieben, grob und bäurisch. Hat immer wieder gesagt, es sei mein Glück, dass ich Engländerin wäre. Schliesslich kletterte er aus dem Bett und verliess den Raum. Ich fragte ihn, wo er hinwolle, und er antwortete, ich solle mich um meinen eigenen Kram kümmern. Er war keine zehn Minuten fort. Als er zurückkam, war er nicht mehr er selbst – leichenblass und zitternd. Ich tat, als schliefe ich, weil er mir auf die Nerven ging, aber er versuchte gar nicht, mich für eine weitere Runde aufzuwecken. Er wälzte sich etwa zwanzig Minuten neben mir hin und her, sprang dann aus dem Bett und rannte aus der Kammer. Diesmal war er nur etwa fünf Minuten verschwunden und sehr ausser Atem, als er zurückkam. Hüpfte ins Bett und zog die Decke über sich. Es schien nur ein kurzer Augenblick vergangen zu sein, als wir dich schreien hörten.“
    „Hattest du je das Gefühl, er hätte innegehalten, um etwas im Raum zu verstecken?“, fragte Lady Beatrice, während sie den Inhalt des Eimers über Maude

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