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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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auf Esarilda zutraf, obwohl ich die Einzelheiten nicht kannte.
    Meine Mutter lehnte Klatsch ab, und mir selbst widerstrebte es, ihr gegenwärtiges vergnügtes Wesen mit Fragen über das Elend der Vergangenheit zu verstören. Natürlich hatten Männer sie misshandelt, wie die meisten von uns, und doch fand sie immer wieder an denen, die sie kennen lernte, versöhnliche Eigenschaften.

    Ich hatte jedoch keine Zeit, von neuem über den Charakter meiner Freundin nachzudenken, denn die Frau des Wirts hatte ihren Herrschaftsbereich verlassen, um das Servieren unseres Essens zu überwachen. Sie war so groß, dünn und ruhig, wie er klein, rund und laut war. Als die Schüsseln und Teller vor uns standen, winkte sie ihm, sich zu entfernen, zog eine Bank heran und setzte sich zu uns an den Tisch. Fragend sah sie uns an. »Darf ich euch Gesellschaft leisten?«
    »Es ist uns eine Freude«, versicherte Esarilda ihr mit vollem Mund.
    »Hmmm, das sind die besten Kutteln, die ich je gegessen habe. Ihr seid eine großartige Köchin.« Sie unterstrich ihre Aufrichtigkeit, indem sie sich noch einen gehäuften Löffel in den Mund schaufelte.
    Unsere Wirtin neigte den Kopf so würdevoll wie eine Edelfrau. Sie forderte mich durch eine Geste auf, auch mit dem Essen zu beginnen.
    »Ich bin Carla, und ihr seid die neuen Eigentümerinnen des Hauses nebenan«, begann sie. »Ihr seid Mitglieder der Schwesternschaft vom Schwert. Das erkenne ich nicht daran, dass ihr den Ring im Ohr und die rote Jacke tragt, obwohl ich eine Cousine im Gildenhaus von Thendara habe. Nein, es ist die Messingkette um Euren Hals, domna, die ich viele Male gesehen habe, wenn der alte Larren zum Essen herkam. Er erzählte mir im letzten Winter, als es ihm so schlecht ging, was er mit seinem Besitz zu tun beabsichtige - es gibt tatsächlich kaum eine Menschenseele in Caer Donn, der er es nicht erzählte, so stolz war er auf ›meine Schwester, die Schwertfrau‹. Ich habe auf eure Ankunft gewartet.«
    Ich legte den Löffel hin. Ihre Stimme und ihr Gesicht waren ruhig, und ich konnte nicht entscheiden, ob sie uns freundlich oder feindlich gesinnt war.
    »Habt ihr zufällig beim Eintreten das Schild über der Tür gesehen?«
    »Ja und?« Ich verhielt mich höflich, aber reserviert. Nicht so Esarilda. »So hübsch, Carla, ein richtiger Kunstgenuss. Wer hat es gemalt?«
    »Meine Tochter Shaya. Und sie ist der Grund, dass ich auf eure Ankunft gewartet habe. Sie ist ein braves Mädchen, meine Shaya, und eine gute Köchin, wenn sie mit den Gedanken bei der Sache ist. Aber das ist das Problem. Es kommt selten vor, dass sie Lust dazu hat. Sie malt Bilder wie das lustige Porträt ihres Vaters auf dem Wirtshausschild und schnitzt Figürchen wie die auf dem Kaminsims.« Sie wies mit der Hand auf mehrere dutzend hölzerne Statuen, die alle so drollig waren wie das Gemälde. »Ich habe gute Heiraten für meine anderen Mädchen abgeschlossen, so dass nur noch die beiden Kleinen und Shaya übrig sind. Aber welcher Mann will eine Frau, die ständig träumt? Shaya ist ein bisschen zart, ich bezweifele, ob ihr eine Schwertfrau aus ihr machen könnt, aber meine Cousine erzählte, dass es in einem Gildenhaus auch viele andere Aufgaben gibt.«
    »Aber, Carla«, protestierte ich, »Mitglieder der Schwesternschaft müssen aus eigenem freiem Willen kommen.«
    »Oh, es ist ihr Wille, sich euch anzuschließen, ich breche doch nur das Eis für sie. Sie ist ein bisschen schüchtern, meine Shaya. Sie ist oben. Wollt ihr hinaufgehen, wenn ihr gegessen habt?«
    Ich nickte, immer noch widerstrebend. Diejenigen, die bei uns den Eid leisten, müssen fest entschlossen sein, weil sie auf starke Ablehnung stoßen werden. Zu viele Männer - und auch Frauen -
    halten unsere Schwesternschaft für unnatürlich, unschicklich, eine Gefahr für die Beziehungen zwischen Männern und Frauen in allen Hundert Königreichen. Diese Frau wirkte so dominierend, dass ich fürchtete, ihre Tochter solle uns aus irgendeinem heimtückischen Grund aufgedrängt werden, vielleicht als Spionin.
    Esarilda war als Erste auf der Treppe und sprang die Stufen hoch, als habe sie nicht gerade Nahrung für drei große Männer zu sich genommen. »Hallo, du!«, hörte ich sie. »Deine Mutter sagt, du möchtest der Schwesternschaft beitreten.« Ich war einen Schritt hinter ihr, deshalb war mein erster Eindruck von Shaya ihre melodische Stimme, die Esarilda glockenhell antwortete.
    »Ja. Das ist mein größter Wunsch, seit Cousine Callie zu

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