Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
erlangen.
    Schließlich seufzte er und kehrte in die Realität zurück. »Ich wünschte, du hättest laran, Danilys. Dann könnte ich dich von hier aus führen. Aber so, wie es ist, kann ich mir nicht vorstellen …«
    »Donal, du kannst mir sagen, was jetzt zu tun ist. Du hast selbst einmal gesagt, diese Burg sei der Traum eines Verteidigers. Was Kinderspiele angeht, nun, ich war gut beim Kampf um Schneeburgen.

    Außerdem konnte ich die anderen dazu bringen, mir zu gehorchen!«
    So war es, erinnerte Bronwyn sich. Sie sah Danilys in ihrem ausgewachsenen Kleid mit dem abgetretenen Saum noch vor sich, wie sie eine Horde leicht verwirrter Kinder, Bronwyn auch darunter, zum Sieg führte, indem sie einen Rabbithorn-Pfad hochkletterte und so auf die Rückseite einer Schneeburg gelangte. Und ich verabscheute das Kriegspielen!, dachte sie.
    »Ich hoffe, du hast Recht, Bron«, sagte Donal müde. »Meine Glieder sind zu steif geworden, während ich hier herumgesessen habe.
    Wenigstens wird ihr die Rüstung passen. Hör gut zu und lerne schnell, Danilys. Wir waren auf dem Weg zum Sieg, als ich gehen musste, aber diese Idioten verschenken ihn, indem sie sich darum streiten, wer zu befehlen hat. Versuche bloß nicht, deine eigenen glänzenden Einfälle zu verwirklichen! Und bleibe außer Pfeilschussweite.«
    Danilys nickte. Ihre Augen glühten. »Ja, das verspreche ich. Komm, ich helfe dir, das Kettenhemd auszuziehen.«
    Es bestürzte sie, wie viel Hilfe er brauchte, um die Rüstung abzulegen. Sie winkte Margolys, der Heilerin, schnell zurückzukommen. Während Margolys sich um ihn bemühte, hörte Danilys zu und konzentrierte sich, wie sie es seit damals, als sie auf irgendwelche Spuren von ausbildungsfähigem laran getestet worden war, nicht mehr getan hatte. Dann nahm sie die Rüstung und das Schwert ihres Cousins und ging durch eine kleine Seitentür hinaus.
    In Donals Zimmer nahm sie sich eine Hose von ihm. Sie wand sich in das Kettenhemd, und ihre Hand zitterte ein bisschen. Bitte, Evanda und Avarra! Lasst mich dies durchführen. Lasst mich den Glanz nur einmal dazu benutzen, um eine Illusion nach meinem Willen zu erzeugen! Mit allem Übrigen werde ich dann schon fertig. Ich habe Donal im Lauf der Jahre oft genug zugehört, um seine Taktik zu kennen. Aber ich brauche einen Glanz!
    Mit freudigem Staunen fühlte sie ihn kommen. Die Welt wirkte jetzt in die Ferne gerückt, und alles Geschehen schien sich ein bisschen verlangsamt zu haben.
    Sie eilte wieder nach unten und hinaus in den Kampf. Es stimmte, jeder Häuptling von jedem kleinen Clan, der Donal dienstpflichtig war, hatte seine eigene Vorstellung, wie die Schlacht zu schlagen war.
    Danilys schritt vor und brüllte so laut, dass sie durch den Kampfeslärm und den auffrischenden Wind zu verstehen war.
    Bronwyn hatte gesehen, wie die Tür sich hinter Danilys schloss.
    Donal lehnte den Kopf an ihre Schulter. Wenigstens kennt Danilys sich da draußen aus, dachte sie. Als wir beiden nach Cuillincrest kamen, habe ich immer auf sie eingeredet, es schicke sich absolut nicht für meine Cousine, auf die Zinnen zu klettern und mit Wachposten zu plaudern.
    Die Heilerin bat besorgt: »Wollt Ihr mir erlauben, Euch zu überwachen, vai dom? In Euch ist mehr an Schmerz und Schwäche, als sich durch diese Schwertwunde erklären lässt.«
    Er runzelte die Stirn, verlagerte leicht das Gewicht und versuchte, einen bestimmten Schmerz unter all den Prellungen und gezerrten Muskeln herauszufühlen. Es wäre nicht das erste Mal, dass er eine Wunde empfangen und nichts davon gewusst hätte, bis ihn jemand anders darauf aufmerksam machte. Seine Barriere sei zu gut, hatte ihm einmal eine Heilerin gesagt. Er änderte noch einmal seine Lage, entspannte sich bewusst, damit die Heilerin ihn gründlicher überwachen konnte.
    Plötzlich fasste Margolys nach weiterem Verbandsmaterial.
    »Schnell, helft mir, ihn flach auf den Rücken zu legen!«, befahl sie Bronwyn. Bronwyn warf ihren Mantel auf den Boden, und gemeinsam legten sie Donal darauf. Eine Wunde hoch oben an seinem rechten Bein war wieder aufgerissen, und Bronwyn war mit ihm von würgender, kalter Übelkeit gepackt worden.
    »Versucht nicht, in Rapport zu bleiben, vai domna«, warnte die Helferin. »Ihr und Euer Kind könnt die Kraft nicht entbehren.«
    Zweifellos hatte Margolys Recht. Gnädige Avarra, wie tat ihr der Rücken weh! Und doch, dachte sie, was ich am meisten satt habe, sind das Warten und die Angst und meine Unfähigkeit,

Weitere Kostenlose Bücher