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Die Freifliegerin Ein Hexenthriller (German Edition)

Die Freifliegerin Ein Hexenthriller (German Edition)

Titel: Die Freifliegerin Ein Hexenthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Vagner
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lacht:
    „Ich glaube, du überschätzt
mein Faible für die Sechziger und Siebziger ein bisschen.“
    Er nimmt die CDs, schiebt eine
davon in den Player. Sehr flächige, psychedelisch anmutende Ambient-Music
ertönt.
    „Bei dieser Musik gilt: je
leiser, desto besser“, flüstert die Hagazussa, als sie ihm gegenüber steht. „Je
mehr du die Musik an die Wahrnehmungsgrenze führst, um so sensibler musst du
dich selbst machen, um sie zu genießen.“
    „Ich habe alles vorbereitet“,
sagt Boris, während er Tee auf den Couchtisch stellt und Lila ein Stück Wurst
zuwirft.
    Dann noch Kuchen und Tabak auf
den Tisch. Boris setzt sich auf die Couch, Miriam ihm gegenüber auf den alten,
etwas speckigen Fauteuil. Er hat ein paar bunte Kerzen angezündet. Ansonsten
kein elektrisches Licht. Allmählich wird es draußen dunkel.
    „Also, ich habe heute vor, ein
Kraut namens Kratom einzuwerfen, sagt er. Kratom ist, wie du ja weißt, in
höheren Dosen angenehm beruhigend. In dieser ruhigen Stimmung möchte ich dann
den Salvia divinorum rauchen. Ich werde das aber nur tun, wenn wir beide spüren,
dass es richtig so ist. Dann möchte ich heute eine tiefere Erfahrung machen.
Wenn sich dieses richtige Gefühl nicht einstellt, dann werde ich einfach einen,
hoffentlich entspannten, Abend mit dir und mit Kratom erleben.“
    „Ich kenne zwar beide Kräuter“,
sagt die Hagazussa, „aber ich weiß nicht, wie sich eine Kombination dieser
Drogen auswirkt. Mischtrips sind immer auch ein wenig riskant.“
    Boris lacht:
    „Natürlich. Aber wer nicht
wagt, der nicht gewinnt!“
    Dann holt er die kleine
Blechdose mit dem Kratomextrakt hervor. Mit einem Messlöffel entnimmt er
vorsichtig eine Portion und rührt sie in den Tee.
    „Nun denn!“, sagt er.
    „Sei gesegnet!“, sagt die
Hagazussa.
    Er trinkt die Tasse in einem Zug
leer. Sofort verzieht er sein langes, unrasiertes Pferdegesicht zu einer
angeekelten Grimasse. Miriam gießt ihm Tee nach, den er hastig austrinkt. Ein
Ekelhusten hat ihn erfasst und er muss achtgeben, dass er sich nicht übergibt.
Kurz geht er vor die Tür der Almhütte ins Freie. Die kühle, frische Luft hilft,
den Ekel zu überwinden. Drinnen hat Miriam ein paar Räucherkegel angezündet.
Als er zurückkommt, fühlt er sich wieder besser.
    „Danke, dass du auf mich
achtgibst heute Nacht, ich will sowas nicht mehr alleine machen, weißt du.“
    Er dreht sich eine Zigarette
und entzündet sie.
    „Ich habe das nur allzu oft
getan. Übrigens, die Hypnose vor ein paar Tagen war absolut angenehm! Ich bin
nach Hause geschwebt, leicht wie eine Daunenfeder. Können das alle Hexen?“
    „Ich weiß es nicht,“ antwortet
die Hagazussa.
    Sie hat es sich im Fauteuil
gemütlich gemacht, mit einer Tasse Tee und einem Stück Kuchen. Die Hündin liegt
bei ihren Füßen und leckt an ihrem Fell.
    Doch während Miriam zur Ruhe
kommt und in sich sinkt, spürt Boris allmählich ein warmes, strömendes Gefühl,
eine Energie, die durch seinen Körper braust und ihn aufrichtet und stützt und
trägt, wie ein unsichtbares Korsett.
    „Weißt du“, sagt er, „ich fühle
mich im Moment auch sehr leicht. So wie nach deiner Hypnose, nur anders.“
    Er lacht eine volle Minute lang,
bis er zu husten beginnt.
    Miriam ahnt Übles. Sie hofft
indes, dass diese überdrehte Phase nur kurz sein wird.
    „So wie nach der Hypnose!“
lacht er wieder. „Nur anders!“
    Sein schriller werdendes
Gekicher lässt Lila kurz aufschrecken.
    „Verstehst du? So, nur anders.
Das ist der Joke! Hab ich dir übrigens schon erzählt, dass ich einmal
Bodybuilding gemacht habe?“ Boris lacht schallend. „Bodybuilding! Stell dir das
vor! Bei so einem Hungerturm wie mir. Der Trainer - ich hatte sogar einen
Personal-Trainer, musst du wissen -, also der Trainer hat mir, im Vertrauen,
gesagt, dass sich so lange Leute wie ich doppelt plagen müssen, um tolle
Muskeln zu bekommen. Sehr ermutigend, wirklich! Er sagte, alle Hebelwirkungen
seien bei langgliedrigen Typen wie meiner eins viel ungünstiger. Wenn ich eine
Zehnkilohantel hebe, dann muss ich mehr Gewicht stemmen, als irgend ein Zwerg,
und stell dir das einmal vor: ich: ein so ein Muskelpaket! Ein
Micheline-Männchen mit Waschbrettbauch und einem Sechzigerbizeps a la Arnold
Schwarzenegger.“
    Boris krümmt sich vor Lachen.
    „Und wozu, frage ich dich,
braucht man solche Muskeln? Hast du schon einmal einen Bodybuilderwettkampf
gesehen? Die schauen aus, als hätte man ihnen eine Fahrradpumpe in den Arsch
gesteckt

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