Die Frequenz: Thriller (German Edition)
müssen wir die Angelegenheit sofort untersuchen. Wer es auch war, er hat seine Identität erfolgreich verschleiert.« Sie schwiegen einen Moment lang. »Die Sicherheit der Firma steht auf dem Spiel.«
»Allerdings«, sagte Barton. »Wir müssen eine umfassende Untersuchung anstrengen. Ich schlage vor, wir ziehen auch die Polizei hinzu.«
Jasper schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig. Wir können das alleine regeln. Ich halte es für wichtig, jede Einmischung von außen zu minimieren. Das macht es einfacher.« Jaspers Blicke schweiften durch den Raum und blieben kurz an dem offenen Holzkoffer haften.
»Ich vertraue auf Ihr Urteil«, sagte Barton.
»Nun, mehr wollte ich gar nicht sagen.« Jasper wirkte jetzt unbeholfen. »Ich wusste, es würde Sie interessieren, angesichts Ihrer Verschwiegenheit zu Projekt 81-07.« Jasper ging zur Tür und blieb noch einmal stehen. »Nur aus Neugier – was tun Sie eigentlich hier unten?«
Barton brauchte keine Sekunde. »Wir suchen nach ein paar Forschungsunterlagen.«
»Sie bewahren sie hier auf?«
Barton verschränkte die Arme. »Das ältere Material.«
Jasper sah ihm in die Augen, als ob er spürte, dass der Wissenschaftler log. »Verstehe. Ich wollte Sie nur über das Sicherheitsleck informieren. Sie kennen mich … Sicherheit geht vor. Ich rate Ihnen, wachsam zu sein. Es könnte jemand zusehen.«
»Man muss nur wachsam sein, wenn man etwas zu verbergen hat«, erwiderte Barton.
»Seien Sie nicht albern«, spottete Jasper.
Barton schmunzelte. »Wollte Sie nur auf die Probe stellen, Jasper.«
»Das ist nicht der Augenblick für Scherze«, entgegnete der. »Wahrhaftig nicht.«
»Je eher wir dieser Sache auf den Grund kommen«, sagte Barton ernst, »desto besser für uns alle. Ich denke, Ihr Vorgehen ist richtig.«
Wilson stimmte ein. »Hat mich sehr gefreut, Sie kennen zu lernen.«
Jasper bedachte ihn mit einem kurzen, strengen Blick; dann wandte er sich wieder Barton zu. »Soll ich die Tür offen lassen?«
»Schließen Sie sie ruhig.«
Sie fiel ins Schloss, und bleierne Stille senkte sich herab.
Schließlich sagte Wilson: »Die Chemie zwischen Ihnen ist zweifellos interessant. Wahrscheinlich toxisch, wenn ich mich nicht irre.«
Barton setzte sich auf einen der Kartons. »Das ist schlecht.«
»Wer ist der Kerl?«
»Er ist der Geschäftsführer der Firma. Er steht an zweiter Stelle des Unternehmens. Und um es noch schlimmer zu machen – sein Großvater ist der Vorstandsvorsitzende.«
»Ist er immer so freundlich?«
»Seien Sie froh – Jasper hat Sie besser behandelt als die meisten. Er mag Fremde nicht besonders.« Barton zögerte. »Ich glaube, er weiß, warum wir im Lager sind.«
»Ich hatte die Rolle hinter dem Rücken versteckt«, sagte Wilson, »aber er hat den leeren Holzkoffer gesehen.«
Barton warf einen Blick auf sein Handheld. »Ja, das ist mir auch aufgefallen.« Er überlegte kurz. »Wissen Sie, ich glaube, er hat mir von dem Sicherheitsleck erzählt, um mich zu erschrecken.«
»Warum sollte er das tun?«
»Entweder ist er es, der mich beobachtet, oder er weiß, dass ich es selbst war.«
Wilson war überrascht. »Sie haben es benutzt?«
»Ja. Um Sie zu beobachten, als Sie im Vitrinensaal waren.«
»Sie haben mir nachspioniert?«
»Ja«, gab Barton ohne Scham zu. Er nahm Wilson behutsam die Kupferrolle ab. »Allmählich wird die Entwicklung schwieriger vorherzusehen. Erinnern Sie sich an das Klingeln, bevor wir in mein Badezimmer gingen? Ich habe es in den Computer programmiert, damit er mich warnt, wenn ich beobachtet werde. Diesen Vorteil werde ich jetzt verlieren.«
»Das verstehe ich nicht.«
»Jasper wird das Überwachungssystem abschalten. Eine Beobachtung wird nicht mehr möglich sein.«
»Aber das ist doch gut, oder nicht?«
Barton rieb sich das Kinn. »Nein. Das ist schlecht. Zu wissen, wann jemand mich beobachtet, ist mein größter Vorteil gewesen.«
»Aber wer hat Sie beobachtet?«
»Ich bin mir nicht sicher. Und ich kann es nicht riskieren, zu viel Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, indem ich der Sache nachgehe. Das Data-Tran-Überwachungssystem ist sehr sicher, und man braucht einen Gerichtsbeschluss, um Zugang zu den Informationsprotokollen zu erhalten. Das wird Jasper jetzt tun. Und wenn das passiert, werden eine Menge Leute hineingezogen – das können wir nicht gebrauchen. Das ist eine schlechte Zeit für eine Untersuchung.«
»Aber Jasper sagte, sie bleibt intern.«
»Trotzdem werden eine Menge Leute
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