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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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hineingezogen.«
    »Zumindest werden Sie herausfinden, wer hier spioniert.«
    »Das stimmt.«
    Wilson sah, dass er nur zu einem Bruchteil verstand, welchem Druck Barton ausgesetzt war. Es stand so viel auf dem Spiel. »Was passiert, wenn sie feststellen, dass Sie das System auch benutzt haben?«
    Barton lächelte. »Ich werde es auf Sie schieben, Wilson. Ich werde sagen, dass ich Sie für ein Sicherheitsrisiko hielt.«
    »Wird das genügen?«
    »Es wird sie erst mal zufrieden stellen.« Barton legte die Kupferrolle in den Holzkoffer und schloss den Deckel. »Wie gesagt, die Dinge werden immer komplizierter. Von jetzt an müssen wir vorsichtiger sein. Es ist wichtig, dass wir wenigstens einen Schritt voraus bleiben.«

29.
Cancún, Mexiko
Americana Hotel
27. November 2012
Ortszeit: 21.37 Uhr
Unternehmen Jesaja – dritter Tag
    Suite neununddreißig war eine freistehende Zweizimmervilla mit eigenem Garten, Pavillon und blauem Swimmingpool. Jedes Zimmer besaß einen Deckenventilator und glänzende Holzböden. Die Ausstattung hatte mexikanisches Flair und war in Gelb und Ocker gehalten. Die Fenster im Wohn- und Schlafzimmer boten einen Panoramablick nach Norden zum Jachthafen des Hotels. Das war ungefähr das, was einen für tausenddreihundert Dollar pro Nacht erwartete.
    Helena saß auf dem Bett neben Wilson und schaute weg, als er die Augen öffnete. Warum ist er in mein Leben getreten?, dachte sie. Diese Frage wälzte sie seit zehn Minuten. Sie hatte Wilson beim Schlafen beobachtet und sein Gesicht, die Haare, die Hände betrachtet, während sie zu begreifen versuchte.
    Als Wilson zu sich kam, wollte er sich sofort aufsetzen, doch ein heftiger Schmerz im rechten Bein beendete die Bewegung, und er griff sich gequält an den Oberschenkel.
    »Keine Sorge«, sagte Helena sanft. »Es geht Ihnen gut.«
    »Himmel«, stöhnte er. »Das tut richtig weh.«
    Helena drückte sich die nassen Haare mit einem Handtuch aus. »Ich habe Sie von einem Arzt verbinden lassen; er hat Ihnen Antibiotika verordnet. Sie liegen auf dem Tisch da drüben. Die Kugel hat offenbar den Oberschenkel durchschlagen.« Helena hatte einen weißen Flanellmorgenrock an. »Ich war besorgt, als wir Sie hereingebracht haben. Ihr Gesicht …« Helena zuckte innerlich zusammen, wenn sie ihn ansah. »Wir müssen noch mal Eis auflegen.« Sie berührte seine geschwollene Wange mit dem Handrücken.
    Wilson zog den Kopf weg. »Ist schon gut.«
    »Der Arzt sagt, Sie haben Glück gehabt, dass der Knochen nicht getroffen wurde.«
    Der Verband saß stramm, und das untere Bein fühlte sich ein wenig taub an, aber der Duft nach Essen, der durch den Raum zog, lenkte ihn gleich davon ab.
    »Haben Sie Hunger?«, fragte sie.
    Wilson lächelte. »Sie können tatsächlich Gedanken lesen.«
    »Warten Sie hier. Ich bin gleich wieder zurück.« Helena verschwand nach draußen.
    Die Villa war geräumig, das breite Bett warm und bequem. Durch eine Glaswand sah man in der schwarzen Dunkelheit rote und grüne Lichter von den Booten, die im Jachthafen auf dem Wasser schaukelten. Das war das schönste Hotelzimmer, das Wilson je gesehen hatte.
    Helena schob einen Wagen mit verschiedenen Speisen herein, von Lasagne bis Nasi Goreng. Sobald das Essen in Reichweite war, schaufelte Wilson sich ein Stück Hühnchen in den Mund, kaute und ließ einen Bissen Brot folgen.
    »Sie waren bewusstlos, als wir Sie aus dem Wagen zogen«, sagte Helena.
    Wilson bemerkte den blauen Fleck an ihrer Wange. Er zeigte mit dem angebissenen Brötchen auf sie. »Alles in Ordnung mit Ihnen? Ihr Gesicht?«
    Sie tastete nach dem Bluterguss. »Ja, es geht mir gut.«
    »Wir haben uns mächtigen Ärger aufgehalst, wie?«
    »Ja, so ungefähr«, meinte sie. »Wollen Sie mir nun sagen, was vorgeht?«
    »Das ist sehr kompliziert …«
    »Darin sind wir uns sicherlich einig.«
    Der Griff von Helenas Revolver ragte aus der Tasche ihres Morgenmantels, beschwerte den Stoff und öffnete ein wenig den Ausschnitt, sodass ein Teil ihrer linken Brust entblößt war. Sie hatte schöne Haut, wie Wilson schon bei ihrer ersten Begegnung festgestellt hatte. Er zeigte darauf und schluckte. »Sie möchten das vielleicht wieder zuziehen … nicht dass ich mich beklagen würde.«
    Plötzlich verlegen, drehte sie sich weg, um sich den Morgenmantel enger um den Körper zu wickeln und den Gürtel zu straffen.
    »Tragen Sie immer diese Waffe mit sich herum?«, fragte er.
    Sie warf ihm einen bösen Blick zu. »Wenn Sie nicht auf sich aufpassen,

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